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Wahre Triebkraft

Aus der Dezember 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Wenn man in den Zeitungen über die Fortschritte auf dem Gebiet des Raketenbaus liest und im Radio darüber hört, erkennt man, auf welch geschickte Weise sich die Menschen die materielle Triebkraft nutzbar gemacht haben, um den Weltraum zu erobern.

Doch wie steht es mit der geistigen Triebkraft? Was nützen moderne Erfindungen, wenn die geistige Triebkraft dabei nicht die wichtigste Rolle spielt?

Christus Jesus, dessen Verständnis von Gott ihn zum mächtigsten Menschen machte, den die Welt je gekannt hat, lehrte seine Jünger das Gebet, das heute als das Gebet des Herrn bekannt ist. Mrs. Eddy gibt die geistige Auslegung dieses Gebets in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“. Sie lautet zum Teil wie folgt (S. 16):

„Dein Reich komme. Dein Reich ist gekommen; Du bist immergegenwärtig.

Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.

Befähige uns zu wissen, daß Gott — wie im Himmel, also auch auf Erden — allmächtig, allerhaben ist.“

Geradeso wie das Wissen und die Erkenntnisse der Naturwissenschaftler in die Praxis umgesetzt werden müssen, müssen sich auch unsere Gebete in unserer Erfahrung praktisch anwenden lassen.

Was nützt es, wenn wir beten wie Jesus und dann so handeln, als ob wir die hilflosen Opfer der Umstände wären oder als ob wir durch bloße menschliche Willenskraft etwas vollbringen könnten? Wenn wir dieses Gebet verstehen und ihm vertrauen, werden wir auch Auswirkungen in unserem Leben sehen.

Dem Laien kommt die Macht, die einen Satelliten in eine Kreisbahn um die Erde bringt, wie ein Wunder vor. Doch für den Naturwissenschaftler ist sie das natürliche Ergebnis gewisser Gesetze, die nutzbar angewandt wurden.

Für den Laien erschien die Laufbahn Jesu wie ein Wunder. Doch für ihn selbst, den wissenschaftlichsten aller Menschen, war seine Laufbahn das natürliche Ergebnis der Wirksamkeit geistiger Gesetze. Jesus erhob niemals einen Anspruch auf eine eigene, von ihm selbst ausgehende Kraft. Er sagte (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er sieht den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Des Meisters Macht über Sünde, Krankheit und Tod war zurückzuführen auf sein beständiges Bewußtsein von seiner Einheit mit Gott, als dem Vater. Er sagte, er sei nicht gekommen, seinen eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des Vaters, der ihn gesandt habe (siehe Joh. 6:38).

Können wir dasselbe auch von uns sagen? Haben wir dem Eigenwillen entsagt, nämlich unserer eigenen Beurteilung einer Situation sowie der Beurteilung darüber, was wir und andere tun sollten? Sind wir bereit, zu beten und auf Gott zu harren?

Unsere Führerin definiert „Wille“ in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 597) als: „Die treibende Kraft des Irrtums; sterbliche Annahme; tierische Kraft. Die Macht und Weisheit Gottes.“

Hier haben wir eine klare Weisung, „die treibende Kraft des Irrtums“, die „sterbliche Annahme“ und die „tierische Kraft“ aufzugeben und statt dessen unsere Einheit mit Gott geltend zu machen, indem wir uns von Seiner Weisheit den Weg weisen und uns auf diesem Weg von Seiner Macht vorwärtstragen lassen.

Dies war es sicherlich, was Jesus seine unermüdliche Schaffensfreude, seine Ausgaugleichenheit und seine große Macht gab. Dies ist es auch, was ihm seine einzigartige Liebe gab — die Offenbarwerdung jener Liebe, die Gott ist und die jeder Begebenheit gewachsen ist.

Mit all den gewaltigen, vorwärtsführenden Schritten, die in der Naturwissenschaft gemacht wurden, und wodurch den Menschen geholfen wird, einen bestimmenden Einfluß über die elementare Materie zu gewinnen, bleibt für sie dennoch die Herausforderung bestehen, die geistige Macht zu erforschen, die ihnen Herrschaft über das Böse gibt.

Durch Gebet nahen wir uns zu Gott in unserem Denken und in unserem Leben. In dem Maße, wie wir auf kein anderes Gemüt Anspruch erheben als auf Gott — und daher auch auf keinen anderen Willen — und die falsche Annahme der tierischen Kraft verneinen, die durch eine falsche Auffassung von Persönlichkeit oder Eigenliebe wirkt, lassen wir den Weg offen, so daß der göttliche Wille mit ganzer Kraft und zum Wohle aller im menschlichen Leben wirksam werden kann.

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