Editorials
Beim Studium der Geschichte und Entwicklung dessen, was wir Religion nennen, finden wir, daß der erste religiöse Impuls der Menschheit anscheinend ein furchterfüllter Glaube an das Übernatürliche und Mysteriöse war. Auch heute noch überwiegt der Glaube an die Macht und Wirklichkeit des Bösen bei weitem den Glauben an die Macht und Wirklichkeit des Guten.
Als Christus Jesus von der Kraft sprach, die aus geistiger Einheit kommt, sagte er (Matth. 18:19, 20): „Wo zwei unter euch eins werden auf Erden, warum es ist, daß sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.
Thomas Carlyle schrieb einmal an einen Freund: „Vor vielen Jahren erkannte ich zum ersten Mal die Bedeutung der Demut; und das war gerade wie Wasser, das einem Verdurstenden dargereicht wird. Und es schien mir — und scheint mir immer noch — den Anfang des ethischen Lebens zu bedeuten.
Im Gesetz der L iebe gibt es kein Bewußtsein von Fehlschag, keinen Abfall von der Vollkommenheit. Die L iebe erhält und regiert ihre Ideen in rechtmäßiger Ordnung und Harmonie.
Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 132): „Der Christliche Wissenschafter weiß, daß geistiger Glaube und geistiges Verständnis hienieden durch das Haderwasser gehen — bittere Wasser; doch sie wissen auch, daß sie nach der Unendlichkeit hinstreben und Anker werfen in der Allgewalt.
Das zentrale Licht der christlich-wissenschaftlichen Bewegung ist das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“. Die Verfasserin, Mary Baker Eddy, die die volle und endgültige Offenbarung der W ahrheit empfing, die dieses Lehrbuch enthält, hatte keinerlei Zweifel hinsichtlich seines göttlichen Ursprungs.
Das Ausdrücken und Lehren der Grundgedanken dessen, was Christi Jesu Zeitgenossen als revolutionäre Begriffe ansahen, war die Art und Methode, wie der Meister sein Werk ausführte. Im Johannesevangelium lesen wir (6:44–59): „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
Von dem wahren Geist des Christentums sind diejenigen beseelt, die jedem Problem mit dem Wunsch entgegentreten, die Opfer des Irrtums zu heilen und zu erlösen, statt sie zu verdammen und zu bestrafen. Christus Jesus gab uns oftmals Beispiele einer solchen Einstellung, doch nie eindrucksvoller als mit seiner Zurechtweisung von Jakobus und Johannes, die meinten, daß Feuer vom Himmel herabfallen solle, um einige Samariter zu verzehren die Jesus Gastfreundschaft verweigert hatten.
„Der göttlichen Natur gehorsam spiegelt des Menschen Individualität das göttliche Gesetz und die göttliche Ordnung des Seins wider“, schreibt Mary Baker Eddy in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (S. 104).
Alter und Zeit sind nicht in der Wissenschaft des Seins enthalten, und daher berühren sie nicht das wahre Selbst des Menschen. Im Hinblick auf diese Tatsache schreibt Mrs.