Editorials
Manchmal mögen wir wohl allzugern glauben, daß die Zeit, in der wir leben, dem Aberglauben entwachsen sei. Zweifellos haben gesittete Völker viele ihrer früheren rohen Religionsformen aufgegeben.
Die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft erhebt uns über düsteren Aberglauben, scheinheiliges Leiden oder den Glauben, daß dem Fortschritt Rückschritt vorangehe oder umgekehrt. Sie offenbart G ott als das immerwährende Gute, als immerwährende Macht, immerwährende Harmonie, und den Menschen als Seinen immerwährenden Zeugen.
Stilles geistiges Lauschen, stilles Ausschließen falscher Gedanken und Gefühle sind das Kennzeichen der göttlich wahrnehmenden und empfänglichen Haltung, die wir Gebet nennen. „Ein sanfter und stiller Geist” ist unser Schutz gegen mentalen Aufruhr und gegen die Angriffe des persönlichen Sinnes.
Vielleicht in nichts anderem bekundete unsere Führerin größere Weisheit als darin, daß sie die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” als „unsere einzigen Prediger” (Christlich-wissenschaftliches Vierteljahrsheft, Erklärende Bemerkung, S. ii) einsetzte, und die Lektionspredigten vorsah, die in unseren Kirchen gelesen werden.
Während das Böse in der Welt weit verbreitet ist und oft offen in Erscheinung tritt, ist es in dem Versuch, der Menschheit zu schaden, manchmal auch sehr heimtückisch. Einige kriminelle Tätigkeiten sind heute offensichtlich die Folge direkter Unterwerfung unter böse Annahmen.
Wahrscheinlich die Mehrzahl der christlich-wissenschaftlichen Ausüber ist darin einig, daß die meisten Probleme, die ihnen von Hilfesuchern unterbreitet werden, mit einem endlichen, menschlichen Sinn von Beziehung zusammenhängen. Wenn das Problem nicht von dem Fehler herrührt, daß sich jemand eine falsch aufgefaßte Verpflichtung und Verantwortung für das Wohl, den Unterhalt und das Glück anderer auferlegt, ist es wahrscheinlich auf die Unzufriedenheit und den Mißmut anderer zurückzuführen, die sich gegen eine solche Anmaßung von Verantwortung auflehnen und sie als Beherrschung oder Einmischung ansehen.
Plato sagte: „Was du siehst, das bist du”. Wahres Sehen ist vom wahren Sein unzertrennlich; denn es enthüllt des Menschen geistiges Erbe, das so unbegrenzt ist wie die göttliche L iebe selber.
Die Christenheit wird nie aufhören, Christus Jesus zu huldigen. Warum? Weil er der Welt in vollem Maße die Wahrheit über G ott und Seine liebreiche Beziehung zu Seinen Kindern brachte, das ganz und gar vollkommene Wesen G ottes, des Vaters, offenbarte und die errettende und heilende Kraft dieses Verständnisses bewies.
Durch das Ausüben der Christlichen Wissenschaft kann das Verstreichen dessen, was Zeit genannt wird, in jedem Falle Gewinn an Geistigkeit, Herrschaft, Gottähnlichkeit und Wachsamkeit verzeichnen. Das Ebenbild des G eistes, der Mensch, ist jetzt und immer geistig wach; denn in G ott, dem unendlichen G eist, gibt es keine Hypnose, keinen Mesmerismus, keine Teilnahmlosigkeit, und außerhalb des unendlichen G emüts hat nichts Dasein.
In seiner aufsehenerregenden Erklärung: „Ehe denn Abraham ward, bin ich”, nahm Christus Jesus nicht nur auf die Ewigkeit der allumfassenden W ahrheit Bezug, sondern auch auf seine eigene Präexistenz als individueller Sohn G ottes, als einzelne göttliche Widerspiegelung. Es ist leicht zu sehen, daß diese Worte ebenso auf alle einzelnen Söhne G ottes anwendbar sind, wie sie es auf Jesus, den Christus, waren.