Editorials
Das menschliche Herz bedarf immer des Frohsinns. Unter dem Druck der Sinnlichkeit, der irrigen Annahmen, die die Sterblichen umgeben, wird es schwer und mutlos, wenn es nicht mit dem Lichte des Verständnisses, des Verständnisses der Wahrheit über G ott und den Menschen, erleuchtet wird.
Wie wenig sich die Menschen des unendlichen Wesens des Reichtums des Guten G ottes doch bewußt sind! Weil sie vielfach gelehrt worden sind, alles vom Standpunkte der Endlichkeit aus anzusehen, ist ihr Blick sowohl der Unendlichkeit als auch der Ewigkeit des Guten geradezu verschlossen. Für gewöhnlich erwarten die Menschen fast immer das Ende des Guten.
Der Schüler der Christlichen Wissenschaft lernt bald den Wert der Bekräftigung verstehen. Die Christliche Wissenschaft hat ihm den Unterschied zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, zwischen dem Unsterblichen und dem Sterblichen, zwischen dem Stoff und dem G eist gezeigt; auch hat sie ihm gezeigt, wie man das eine ablehnt und am andern durch Bekräftigung der Wahrheit festhält, und er ist bestrebt, dieses Verfahren zu pflegen, es anzuwenden, indem er jede Art von Irrtum sowohl für sich als auch für andere zu überwinden trachtet.
Wie kein anderer, der je auf Erden gelebt hat, G ott so vollständig verstanden hat wie Christus Jesus, so hat kein anderer einen so tiefen Sinn von der Abhängigkeit des Menschen von G ott wie er bekundet. Jesus erkannte Ihn als das unendliche Wesen, als das L eben selber, als die Quelle alles Guten, als den Verleiher aller Wohltaten, und er wandte sich beständig mit Gebet und Danksagung an Ihn.
Sind je trostreichere Worte geäußert worden als die Worte Jesajas in seiner großen Aufforderung zur Buße: „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden”? Wie oft haben diese Worte das sündenbeladene Herz angesprochen, Hoffnung eingeflößt und den Glauben in der Kraft belebt, die für die Gerechtigkeit wirkt! Unverkennbar sagen sie selbst dem verstockten Sünder, dessen Sünden blutrot und wie Scharlach sind, daß er gereinigt werden und „schneeweiß” werden kann. Was veranlaßte den Propheten, solch gütige Worte zu äußern? Seine Erkenntnis G ottes.
Wenn erkannt wird, daß Heiligkeit das Wahre, das Verständige, das Liebliche, das Herrliche in sich schließt; wenn eingesehen wird, daß Heiligkeit nur ein anderer Name für göttliche Ganzheit, für Gesundheit ist, für alles, was von G ott, dem Guten, kommt, dann werden die Menschen bereit sein, sie von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von allen Kräften zu suchen. Die Welt im allgemeinen hat das Erlangen der Heiligkeit in eine künftige Zeit verwiesen, aber die Christliche Wissenschaft entfaltet vor unseren Augen das allgegenwärtige Wesen der Heiligkeit, und niemand braucht die Stunde des Beweisens seiner eigenen Einheit mit Heiligkeit aufzuschieben.
Daß Mrs. Eddy die Ausübung des Heilens durch geistige Mittel auf eine hohe Stufe stellte, ist allen ihren Schülern wohl bekannt.
Die ganze Welt verlangt nach dem Guten. Sogar derjenige, der ganz in Sünden versenkt zu sein scheint, bildet sich ein, er gewinne dadurch etwas Begehrenswertes; er pflegt zu sagen, daß in dem, was er tue, etwas Gutes sei.
Mrs. Eddy erklärt wiederholt die wichtige Rolle, die die Furcht als Ursache von Krankheit und von verschiedenen anderen Formen der Widerwärtigkeit spielt.
„Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus”.