Editorials
Die Christen sind sich im allgemeinen über gewisse Grundsätze einig. So stimmen sie zum Beispiel darin überein, daß es Jesu Aufgabe war, der Welt die frohe Botschaft der Erlösung zu bringen.
Wenn man von Heilung spricht, denkt man gewöhnlich an die Befreiung eines kranken Menschen von irgendeinem Leiden. Die Krankheit wird körperlich genannt, wenn sie am Körper in die Erscheinung tritt, oder mental, wenn sie sich als Verstandesschwäche oder Verstandesverwirrung zeigt.
Als Jesus sagte: „Darum sorget nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen,” gab er einem Gebot Ausdruck, das anzunehmen und zu betätigen die Menschheit sehr gezögert hat. Das, was dieses Gebot lehrt, ist den gewöhnlichen Annahmen des sogenannten menschlichen Gemüts, das nur an seine eignen Sorgen denkt, allzusehr entgegengesetzt, als daß die Sterblichen ohne weiteres verstünden, wie sie Jesu Gebot befolgen können, selbst wenn sie den Wunsch hätten, es zu tun.
Die Christlichen Wissenschafter werden oft aufgefordert, sich andern als den im Kirchenhandbuch genannten Tätigkeiten zu widmen. Der Irrtum kennt offenbar kein erfolgreicheres Mittel, die Ziele der W ahrheit zu vereiteln, als das, ihre Nachfolger zu verleiten, daß sie ihre Kräfte in einer Weise verwenden, die den geistigen Fortschritt nicht unmittelbar fördert.
Als G ott dem Moses auf dem Berge Sinai die Zehn Gebote gab, dachte Moses wohl kaum daran, daß sie später allem wahren menschlichen Recht zur Grundlage dienen sollten. Er war sich sicherlich nicht bewußt, daß sie auf ewig unverändert bleiben und zum Eckstein für alle religiöse und moralische Sittenlehre werden würden.
Auf der ersten Seite des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,” schreibt Mrs. Eddy: „Beten, wachen und arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind G ottes gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was mit Erfolg zur Christianisierung und Gesundheit der Menschheit getan worden ist.
Der Unterschied, den Mrs. Eddy zwischen dem göttlichen G emüt, G ott, und dem sterblichen oder menschlichen Gemüt macht, ist grundlegend und ohnegleichen in der heutigen Zeit.
Wie herrlich ist für eine Welt des scheinbaren Wechsels und Verfalls die Offenbarung, daß G ott unveränderlich ist! Alles, was das menschliche Auge wahrnimmt, alles, dessen sich das sogenannte menschliche Gemüt bewußt zu sein glaubt, das alles schwindet dahin; nur G ott, das göttliche P rinzip des Weltalls, bleibt auf ewig bestehen. Die zivilisierte Welt gerät in Aufregung, wenn die Überreste eines Königs, der vor dreitausend Jahren lebte und starb, ausgegraben werden, und blickt mit beinahe ehrfurchtsvollem Staunen auf die irdische Hülle, die dem gewöhnlichen Vorgang des Verfalls solange widerstanden hat.
Amos schreibt: „Der Herr, Herr zeigte mir ein Gesicht,” und er fährt fort: „Und siehe, der Herr stand auf einer Mauer, mit einer Bleischnur gemessen; und er hatte die Bleischnur in seiner Hand.
In dem Täglichen Gebet im Kirchenhandbuch, dem Gebet, das von den Christlichen Wissenschaftern mit so viel Freude und Dankbarkeit gesprochen wird, bittet Mrs. Eddy die göttliche L iebe in den folgenden Worten um ihren Segen: „Und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!” (Art.