Editorials
Wegen des Weltkrieges ist das Säen gegenwärtig von noch größerer Wichtigkeit als gewöhnlich. Wie wird die Ernte ausfallen? Offenbar gemäß der Art des Samens, der Beschaffenheit des Bodens und des Eifers beim Arbeiten.
Ein Zyniker sagte einst, der Mensch sei bis zu seinem Tode unsterblich, wohingegen die vorherrschende Theologie erklärt, des Menschen Unsterblichkeit fange dann erst an. Nun kann gewiß niemand unsterblich genannt werden, solange er beständig in der Erwartung des Todes lebt, selbst wenn er glaubt, er könne jenseits des Grabes die zerrissenen Fäden seines Daseins wieder zusammenknüpfen.
Die Christliche Wissenschaft befriedigt in vollem Maße die Bedürfnisse der heutigen Welt, und nichts anderes vermag dies. Möchten doch die Arbeiter innerhalb unserer Bewegung die sich ihnen bietende Gelegenheit und den Segen, den sie mit sich bringt, klar erkennen! Zu viele schieben das ihnen zukommende Werk auf und versprechen es später zu vollbringen.
Ein gewisser Erzieher entdeckte ein herrliches Ideal zur Unterweisung und Entwicklung kleiner Kinder, und er gab den Eltern folgendes Motto: „Kommt, laßt uns mit unseren Kindern leben. “ Es dauerte aber nicht lange, ehe ein Wort in diesem Motto geändert wurde, so daß die Eltern jetzt sagen: Laßt uns für unsere Kinder leben.
Hat es je eine Zeit gegeben, in der kein Krieg geführt wurde? Wenn auch viele Menschen es nicht wissen, so ist es doch Tatsache, daß der Keim des Krieges im Geheimen äußerst tätig ist. Ungesehen wirkt er in Heimstätten, in Geschäftsunternehmungen und in Regierungen und stiftet Zwietracht unter Menschen und Völkern.
Eine der herrlichsten Stellen in den Schriften des Apostels Paulus findet sich im fünften Kapitel seiner Epistel an die Römer: Sie lautet: „Hoffnung aber läßt nicht zu Schanden werden. Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.
Zeiten der Anfechtung sind Prüfungszeiten, in denen der Irrtum alles aufbietet, um seine Ansprüche zur Geltung zu bringen. Das menschliche Gemüt wird von den Argumenten des Irrtums beeinflußt, von dessen Einflüsterungen verwirrt, von dessen Drohungen beunruhigt, von dessen Versprechungen angelockt und fällt zuweilen den Wahrspruch zu dessen Gunsten.
Das Fragen und sehnliche Suchen der Menschheit kommt in folgenden Worten des Hiob zum Ausdruck: „Welches ist der Weg, da das Licht wohnet?“ Diejenigen, die das Sehnen und Suchen nach dem Lichte aufgeben, läßt Jeremia sagen: „Da wird nichts aus; wir wollen nach unsern Gedanken wandeln und ein jeglicher tun nach Gedünken seines bösen Herzens. “ Dann geschieht genau das, was Jesus sagte: „Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, gehen heraus böse Gedanken: Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, Schalksauge, Gotteslästerung, Hoffart, Unvernunft.
Wir werden zur gegenwärtigen Zeit fortwährend an unsere Pflicht gegen diejenigen erinnert, die zu Land und zur See so mutig die Zivilisation schützen helfen, was im wahreren Sinne die Beschützung des Christentums bedeutet. Natürlich wird sich keiner von uns seiner Aufgabe in dieser Hinsicht entziehen wollen; aber wie wir sie am besten ausführen können, muß ein jeder lernen.
Der aufmerksame Beobachter des Weltkrieges legt sich wohl die Frage vor: Was kann ich zur Herstellung des Friedens beitragen? Als Antwort kann das altbekannte Sprichwort dienen: „Die L iebe fängt bei sich selber an. “ Welcher Art ist der eigene Gemütszustand? Wie steht es mit den eigenen Zwecken und Verfahrungsarten? Um das Wesen des vollkommenen Friedens zu erfassen, muß man sowohl die L iebe der Mutter wie die Stärke des Vaters haben.