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Metaphysik und menschliche Psychologie

Aus der Oktober 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer die reine Metaphysik in den allgemeinen Schulen und höheren Lehranstalten studieren will, wird niemanden finden, der ihn richtig unterweisen kann, und zwar deshalb, weil die Metaphysik, die uns in den gewöhnlichen Lehrbüchern geboten wird, auf dem Zeugnis der physischen Sinne beruht und nicht über das Physische hinausgeht. Und doch ist es gerade das Übersinnliche, was in dem Wort Metaphysik zum Ausdruck kommt. Metaphysisches Erfassen bedeutet die Einsicht in das reine Gemüt, nicht das Sehen mit den Augen, noch das Hören mit den Ohren, noch eine traurige oder frohe Gemütsbewegung, die im Nervensystem vibriert. Gelehrte Professoren haben nach besten Kräften versucht, alle die Angaben über physische Störungen und Freuden, über Kraftäußerung und Krankheit, über Leben und Tod zu ordnen und in ein System zu bringen, aber es stellt sich dabei die Richtigkeit folgender Worte aus „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 549) immer wieder heraus: „Hier gipfeln die materiellen Forschungen in so vagen Hypothesen, wie sie falsche Systeme notwendigerweise begleiten müssen, die sich auf die Physik stützen und der Metaphysik entbehren.“

Wenn wir die Vergangenheit der anerkannten Systeme betrachten, so sehen wir, wie eine jede Zeitperiode die Theorien der vorhergehenden verwarf, und dann ging das Raten wieder von vorne an. Die Welt samt ihren verblüfften Gelehrten und müden und unbefriedigten Volksmassen wartete auf die wahre Metaphysik, welche dann durch die Christliche Wissenschaft entfaltet wurde. Dies geschah dadurch, daß Mrs. Eddys Entdeckung und Heilung es ihr möglich machte, ihr System auf dem Gemüt aufzubauen. Sie sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 279): „Jedes System menschlicher Philosophie, Glaubenslehre und Medizin ist mehr oder weniger von der pantheistischen Annahme infiziert, daß Gemüt in der Materie ist; aber diese Annahme widerspricht der Offenbarung, sowie der gesunden Vernunft. Zu einem logischen und wissenschaftlichen Schluß gelangt man nur durch das Wissen, daß es nicht zwei Grundlagen des Seins giebt, Materie und Gemüt, sondern nur eine — nämlich Gemüt.“

Es gibt verschiedene Namen für das Gegenteil von der Metaphysik — für das, was sich eine Nachahmung oder ein Surrogat nennt. Gerade um die Zeit, als Amerikas Unabhängigkeit erkämpft wurde, machte Mesmer in Deutschland auf den tierischen Magnetismus aufmerksam, und dadurch erhielten wir den Ausdruck Mesmerismus. Dieses Wort bekam bald einen üblen Klang, und das Verlangen nach einem hochtönenden Namen brachte uns das Wort Hypnotismus. Eine Zeitlang erfreute sich der Hypnotist eines gewissen Ansehens, und die Ärzte taten sich damit groß, daß sie diesen geheimen mentalen Einfluß auf ihre arglosen Patienten ausübten. Seither hat die Welt einsehen gelernt, daß weder dem Mesmerismus noch dem Hypnotismus zu trauen ist, und diejenigen die im geheimen Böses wirken, indem sie den Willen des Fleisches und den Willen des Menschen zur Geltung bringen wollen, mußten sich daher hinter einem neuen Namen verstecken. Und so kam der Ausdruck Psychologie in Gebrauch, um die mesmerischen und hypnotischen Methoden der mentalen Suggestion zu maskieren. Etymologisch erklärt kann man sie die gesamte Gelehrsamkeit nennen, die von der Tierseele handelt, von der in dem zweiten Bericht über die Schöpfung die Rede ist. In diesem Bericht lesen wir, Gott habe den Menschen aus Erde geschaffen und diesem Abbild den Odem des Lebens eingeblasen, so daß es „eine lebendige Seele“ wurde.

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