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Da ich den größten Teil der Zeit von 1902 bis 1913 hinter Gefängnismauern...

Aus der Oktober 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Da ich den größten Teil der Zeit von 1902 bis 1913 hinter Gefängnismauern zubrachte, so ist es mir, als ob ich eine Botschaft von besonderem Interesse für meine Mitmenschen hätte. Im Jahre 1902 wurde ich zu drei Monaten Kreisgefängnis in einer großen Stadt im Westen verurteilt, und am Tage meiner Entlassung wurde ich abermals verhaftet und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Als ich die Anstalt nach Ablauf der Strafzeit verließ, mit gebrochener Gesundheit infolge von Bronchialkatarrh, typhöser Lungenentzündung und anderen Leiden, schien mir nichts anderes übrigzubleiben, als meine Zuflucht abermals zum Schwindeln zu nehmen; oder wie man sich juristisch ausdrückt, ich versuchte mir Geld unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu verschaffen. Auf Grund dieser Anklage war ich schon zweimal verurteilt worden.

Kaum war ich vier Monate auf freiem Fuß, als ich schon wieder festgenommen wurde, diesmal in einem südlichen Staate. Ich mußte meine Strafe als Landstraßenbauarbeiter abbüßen, wobei ich gezwungen war, eine Kugel an einer Kette zu tragen und Steine zu klopfen. Zu jener Zeit bekam ich Rippenfellentzündung. Durch die liebevolle Verwendung eines Freundes wurde ich aus dem Gefängnis befreit und in mein Heim nach Massachusetts geschickt, wo mich schon wieder nach wenigen Monaten das Verlangen packte, mir auf die alte Weise Geld zu verschaffen. Und so saß ich denn auch bald wieder mit einer zweijährigen Strafe im Gefängnis. Diese ganze Zeit verbrachte ich im Gefängniskrankenhaus, wo ich mich einer Operation wegen Rippenfellentzündung im vorgerückten Stadium unterziehen und fünf Monate im Bett zubringen mußte. Ich verließ den Ort in sehr geschwächtem Zustande. Glücklicherweise fand ich Arbeit, die es mir möglich machte, mehrere Jahre ein ehrliches Leben zu führen. Aber der alte Hang zum Betrügen ließ mich wieder zu meinen einstmaligen unehrlichen Gewohnheiten zurückkehren, was zur Folge hatte, daß ich eine neunzigtägige Strafe in dem Kreisgefängnis eines südwestlichen Staates abbüßen mußte.

Als ich mich dann im Jahre 1913 in der Krankenhausabteilung des Utaher Staatsgefängnisses befand, wo ich wegen Fälschungen eingesperrt worden war, lenkte jemand meine Aufmerksamkeit auf die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft, die ein Literaturverteilungskomitee aus Salt Lake City liebevollst im Gefängnis ausgelegt hatte, und man riet mir, sie zu lesen. Ich las die Aufsätze, und ihre Darlegungen kamen mir so aufrichtig und ehrlich vor, daß ich beschloß, mich mehr mit dem religiösen Glauben dieser Menschen, die derartige Aufsätze schreiben konnten, vertraut zu machen. Eine Bibel besaß ich bereits und erhielt dann dank der Freundlichkeit des Herrn, der als Erster Leser die christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste im Gefängnis leitete, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy. Ich las dieses Buch sechsmal durch, studierte außerdem die Lektions-Predigten, las den Sentinel, das Journal und den Monitor sowie jede Broschüre und jedes Buch, das von der Christian Science Publishing Society gedruckt oder verkauft wurde. Ungefähr sechs Stunden brachte ich täglich damit zu, nur weil es mir Freude machte und ich nicht genug davon bekommen konnte. Ich ahnte nicht, daß ich durch dieses Studium Heilung und Hilfe erlangen konnte; als jedoch kaum die Hälfte meiner Strafzeit um war, wurde ich begnadigt, wiewohl ich Tausende von Meilen von Hause entfernt war und scheinbar niemanden hatte, der mir hätte helfen können. Ich weiß, „das Sonnenlicht ... leuchtet in die Gefängniszelle,“ und „Liebe ist der Befreier“ (Wissenschaft und Gesundheit, SS. 516, 225), wie Mrs. Eddy sagt.

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