Wer von uns, der je in einem großen Walde gestanden und an den mächtigen Tannenriesen, wie sie im Osten wachsen, an den Fichten und Hemlocktannen des Nordens, den Mammutbäumen der pazifischen Küste, oder den Mahagoni- und Palisanderbäumen und Zedern des fernen Südens emporgeschaut hat, ist nicht von diesem Anblick überwältigt worden? Und als wir dann durch den Baldachin von grünen Zweigen hindurch in die Unendlichkeit eines herrlich blauen Himmels schauten; als wir durch den Tempel der Natur wandelten, der mit Licht und Schatten verziert und von dem munteren Gezwitscher der Nestlinge und dem zärtlichen Ruf der Vogelmutter erfüllt war, konnten wir da anders, als frohen und freudigen Herzens des holden Sängers Israels gedenken, besonders seines herrlichen Sinnbildes im ersten Psalm, wo der gottesfürchtige Mensch mit einem Baum verglichen wird, der „gepflanzet [ist] an den Wasserbächen“? Wenn man diesen Vergleich näher betrachtet, so sieht man immer mehr ein, wie treffend er ist, und man findet von neuem Ursache zur Dankbarkeit gegen Gott sowie gegen die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft für die Wegweiser der Wahrheit in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ die uns befähigen, so viel Schönes, Erfrischendes und Nützliches in der Bibel zu sehen, in dem Buch, das vielen von uns ehedem aus Mangel an Verständnis so reizlos und unbefriedigend vorkam.
Die Lehre, die in obenerwähnter Schriftstelle enthalten ist, wird erst dann in vollem Maße verstanden, wenn man den Zustand erkennt, der notwendig ist, um die Segnungen des Wachstums und der Festigkeit zu empfangen, die, wie der Psalmist sagt, „wie ein Baum“ sind. Es liegt am Tage, daß ein Verständnis vom göttlichen Gesetz sowie Liebe zu diesem Gesetz und Gehorsam gegen dasselbe absolut notwendig sind, ehe man den Segen des Gesetzes Gottes empfangen kann. Daher sagt Mrs. Eddy (No and Yes, S. 30): „Das Gesetz Gottes besteht in drei Worten:, Ich bin alles‘; und dieses vollkommene Gesetz ist stets zur Hand, um allen Anspruch auf ein anderes Gesetz zurückzuweisen.“ Ein teilweises Verständnis von diesem Gesetz sowie der liebevolle Wunsch, ihm zu gehorchen, dies ist das offene Geheimnis des Glücks der Christlichen Wissenschafter auf der ganzen Welt. Dies war das Ideal, auf das sich Jesus stützte; dies ermöglichte die große Entdeckung, die unsere Führerin machte; dies erklärt die Hoffnung des Moses, die Inspiration des Petrus und des Paulus, das Lied Davids, der mit prophetischem Blick die Scharen der von falschen Annahmen Erlösten, der Triumphierenden, der Fruchtbaren, der Ausharrenden erblickte und von geistiger Erkenntnis erfüllt ausrief: „Der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl.“
Nirgends tritt die Angemessenheit des vorliegenden Vergleichs klarer zutage als in dem Umstand, daß Stürme die Wurzelentwicklung eines Baumes eher fördern als hindern. Schüttelt der Wind den Baum, selbst wenn er noch jung ist, so wird die Erde locker, die Wurzeln dringen tiefer ein und klammern sich fester an die Erde; und ehe der Baum noch ausgewachsen ist, schüttelt er lachend seine Blätter im Sturm und schwelgt in der Freunde des Überwindens. Gäbe es zu Beginn des Wachstums eines Baumes keine Stürme, so könnte er, auch falls er voll entwickelt zu sein scheint, keinem starken Wind widerstehen.
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