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Vorbereitetsein

Aus der Oktober 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist in diesen unseren Tagen sehr viel vom Vorbereitetsein die Rede. Bücher werden geschrieben, Artikel werden in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht, Vorträge und Reden werden gehalten — alles zu dem Zweck, uns zu unterweisen, wie wir dem Bösen in der einen oder der anderen Form mit Erfolg entgegentreten können. Dennoch aber scheinen sehr wenige von uns genau zu verstehen, was mit dem Wort Vorbereitetsein gemeint ist. Das Vorbereitetsein besteht nicht ausschließlich darin, daß man für die Zeit der Not Reichtümer sammelt, noch darin, daß man eine Masse Menschen und Munition, Kriegsschiffe, Heere und ihre Ausrüstung bereithält. Wohl ist dies gegenwärtig sehr nötig; aber es umfaßt nicht alles, was zum Vorbereitetsein gehört.

Wahres Vorbereitetsein besteht in der Fähigkeit, wahr zu denken. Der Mensch, der Ideen hat, ist es, der auf den Feind vorbereitet ist. Paulus sagt: „Die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu verstören Befestigungen.“ Die Waffen des Gemüts sind Gedanken, nicht Dinge. Strategie ist eine Idee. Napoleon soll gesagt haben, seiner Erfahrung gemäß könne eine Idee eine große Armee besiegen. Man achte darauf, daß es die Idee ist, die das Resultat erzielt, und nicht die angewandten Waffen. Waffen sind nutzlos, wenn man sie nicht zu gebrauchen weiß, währenddem die richtige Idee ihre eigenen Waffen hervorbringt und sie aufs vorteilhafteste gebraucht.

In der ganzen Bibel tritt unter den Erfahrungen des Volkes Gottes die Idee des Vorbereitetseins klar hervor; sie sollte uns in dieser unserer Zeit dazu ermahnen, auf den Kampf mit dem Feind vorbereitet zu sein. Ehe wir aber den Feind vernichten können, müssen wir sein Wesen kennen lernen. Paulus sagt: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herrn der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Unser Feind ist also nicht Fleisch und Blut, er ist kein Volk, keine Nationalität, sondern der Glaube an das Böse im menschlichen Denken, welches in seinem Bestreben, die göttliche Idee der Freiheit zu vernichten, durch Ströme von Blut watet und sich jedem Gefühl des Mitleids gegen die Menschen verschließt. Der Christliche Wissenschafter sieht den Feind im Hinterhalte und ist bereit, ihm seine zeitweilige Macht zu entreißen. Haben wir uns aber nicht darauf vorbereitet, dem Eindringling in wissenschaftlicher Weise entgegenzutreten, dann sind unsere Anstrengungen vergebens.

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