Editorials
Erst vor wenigen Jahren weigerten sich unsre Kritiker zuzugeben, daß Christian Science Krankheiten heilen könne, oder daß jemand nach diesem oder nach irgendeinem andern System, welches keine Arzneien und keine Lanzette in Anwendung bringt, heilen könne. Heutigestags geben bereits viele dieser Kritiker zu, man könne manche Arten von Krankheiten auf diesem Wege heilen; sie erheben jedoch Einwand, wenn behauptet wird, diese Heilung sei christlich.
Die Redakteure unsrer Zeitschriften werden oft ersucht, über diesen oder jenen Gegenstand einen Artikel erscheinen zu lassen, und gewöhnlich denken ihre Korrespondenten, die Gewährung ihres Wunsches sei zur Förderung der Christian Science Sache an einem bestimmten Ort unbedingt notwendig. Obgleich nun die Redakteure gerne zu solchen Dienstleistungen bereit sind, so sollte man dennoch nicht erwarten, daß sie alle derartigen Wünsche oder auch nur einen beträchtlichen Teil derselben erfüllen werden.
Wenn es wahr ist, daß ein Mensch durch das Erkennen und Bekennen seiner Fehler den vorbereitenden Schritt zur höheren Erkenntnis tut, so stehen die protestantischen Pastoren im allgemeinen vor dem Sonnenaufgang besserer Dinge, denn der Freimut, mit welchem sie ihre eignen Fähigkeiten und Leistungen kritisieren, ist sehr bemerkenswert. Innerhalb wie außerhalb der geistlichen Kreise erörtert man gegenwärtig die Frage, inwieweit die theologischen Seminare verantwortlich seien für die Unfähigkeit der Theologen, den Ansprüchen unsrer Zeit Genüge zu tun.
Das Hauptthema im Neuen Testament ist das Überwinden. In der Offenbarung Johannis erreicht dasselbe seinen höchsten Ausdruck in den Worten: „Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das erste ist vergangen.
Es ist stets ein Grund zur Freude, wenn man sieht, daß die Werke der Christian Science, welche die Wahrheit von Mrs. Eddys Lehre beweisen, nicht unbeachtet bleiben und selbst dem oberflächlichen Beobachter bekannt sind.
Es ist fast zur Regel geworden, daß von Zeit zu Zeit irgendeine Person die Aufmerksamkeit des lesenden Publikums mit einem Zeitungsangriff auf Christian Science in Anspruch nimmt. Das dünne Gewebe dieser Angriffe wird in der Regel mit der nachgerade veralteten und abgenutzten Erdichtung, daß Mrs.
[Zuerst im „Sentinel“ vom 19. Oktober 1899 erschienen und auf Verlangen im „Sentinel“ vom 26.
Chestnut Hill, Mass. , den 7.
Vor vielen Jahren sagte der große Lehrmeister zu den Juden, die ihn tadelten: „Ihr suchet in der Schrift, denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darinnen, und sie ist’s, die von mir zeuget. ” (Nach einer neueren Übersetzung.
Das Gebot: „Du sollst nicht töten” ist allumfassend, unzweideutig und unabänderlich. Es läßt keine Entschuldigungen zu bezüglich irgendwelcher Gemeinschaft mit Gedanken oder Handlungen, die zum Tod beitragen.