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„Da aber die Zeit erfüllet ward”

Aus der November 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Nachrichten


Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn”, sagt uns die Heilige Schrift. Als das ebräische Volk zur Erkenntnis der Unzulänglichkeit Jüdischer Gesetze und Bräuche erwachte und die Sehnsucht nach der Erkenntnis der Gotteskindschaft und des alliebenden, allgewaltigen Prinzips der Liebe ihren Höhepunkt erreichte, da hatte der alliebende Vater auch ein Werkzeug bereitet, das in Reinheit seinen Gottesgedanken empfangen und zum Ausdruck bringen konnte: da wurde Jesus von der Jungfrau geboren, und der Weg zum Vater war frei.

Jenes erkenntnisschwere Wort des Paulus hat sich immer wieder von neuem im Geschicke der Völker erfüllt. Das Hervorbrechen großer, erneuernder Ideen geschah immer, da „die Zeit erfüllet ward”. Gottes Stunde und Weise ist eben mit dem kleinen Menschenmaß nicht zu messen. Und auch Gottes Werkzeug ist nie in der Weise menschlicher Klugheit erwählt worden. „Da aber die Zeit erfüllet ward” kam Luther, der schlichte, demütige, gottesstarke Bergmannssohn aus Thüringen, und brachte dem in priesterliche Gewänder eingeengten Gedanken religiöse Freiheit. Die Bibel ward dem deutschen Volk in ihrer ganzen Herrlichkeit und Fülle gegeben, und die Reformation hielt ihren Siegeszug durch alle Lande, wo das Denken gereift und das Volk daher bereit war, sich einer höheren Erkenntnis der Wahrheit zu erschließen.

Und wiederum: „Da aber die Zeit erfüllet ward”,— als die Zeit des Suchens, des Verlangens nach ganzer, völliger Hingebung an den Vater erfüllet ward, da hatte sich Gott abermals Sein Werkzeug bereitet. Die Schätze, die Jesus den Menschen gebracht, und die menschliche Ansichten, kirchliche Verordnungen, Weltklugheit und geistige Trägheit gleichsam unter Staub und Schutt begraben hatten, sie wurden wiederum aufgedeckt. Es bewies sich als Wahrheit: Das Christentum ist nicht ein im Laufe der Jahrhunderte abgetragenes Gewand; die Verwirklichung von Jesu Befehl: „Machet die Kranken gesund, reiniget die Aussätzigen, wecket die Toten auf, treibet die Teufel aus”, dem die Jünger und die Christen der ersten Jahrhunderte mit der ihnen von Gott verliehenen Autorität nachkamen, ist nicht eine verloren gegangene Kraft, sondern eine gegenwärtige Tatsache, ebenso gegenwärtig wie Gott und Sein lebendiges Wort. Die Christliche Wissenschaft beweist in unsern Tagen, daß der ewige Christus, die unsterbliche Wahrheit, heute wie zu Jesu Zeiten heilt, reinigt und befreit. Und auch hier hatte Gott sein Werkzeug gewählt, wenn auch nicht nach der Weise der Welt. Eine liebevolle, reine, fromme Frau wurde von Gott erleuchtet. Mary Baker Eddy war ein Gott-Sucher von Kindheit an; aber erst als reife Frau, als sie durch einen Unfall niedergestreckt ward, und Familie und Ärzte sie als eine Sterbende betrachteten, erwachte sie beim Lesen der Bibel zur Erkenntnis der Tatsache, daß Gott ihr Leben, der heilende Christus ihr gegenwärtiger Erlöser sei. Und da sie von wahrer Nächstenliebe erfüllt war, behielt sie diese Tatsache nicht für sich, sondern machte sie zu einer Segensquelle für die Menschheit.

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