Im ersten Brief Pauli an die Thessalonicher lesen wir von „denen, die da schlafen”, und dann heißt es: „Darnach wir, die wir leben und überbleiben, werden zugleich mit denselbigen hingerückt werden in den Wolken dem Herrn entgegen in der Luft, und werden also bei dem Herrn sein allezeit.” Diese biblische Verheißung ist eine Quelle des Trostes gewesen für alle, die mit Sehnsucht der Zeit warten, da sie unserm Herrn in Wirklichkeit begegnen werden. Die Christliche Wissenschaft bekräftigt nicht nur die Wahrheit und den Trost in dieser schönen Schriftstelle, sondern sie gibt uns dazu noch die freudige Versicherung, daß dieses große Ereignis nicht in eine zukünftige Zeit verschoben zu werden braucht, sondern in gewissem Grade eine gegenwärtige Möglichkeit ist. Doch gilt es, die wirkliche oder geistige Auffassung dieser Bibelstelle zu gewinnen.
Man muß sich vergegenwärtigen, daß die Schreiber des Orients in alten Zeiten wie auch heute noch ihre Lehren gewöhnlich in symbolische Ausdrücke kleideten. Es ist daher ein Fehler, das wörtlich zu nehmen, was bildlich gemeint ist. Von Jesus heißt es: „Ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen.” Da nun alle Christen glauben, daß die Bibel das Wort Gottes ist, das Wort dessen, der Geist und Wahrheit ist, so muß die geistige Auslegung der Bibel die wahre Auslegung sein. Kein materielles Bild von dem Geschehnis, das in der oben angeführten Schriftstelle dargestellt wird, kann uns die wahre Bedeutung dieses Geschehnisses klar machen.
„Der Herr,” von dem in der Stelle die Rede ist, ist Christus, der da sagt: „Ich bin ... die Wahrheit.” „Hingerückt werden in den Wolken dem Herrn entgegen in der Luft” bedeutet also das Erkennen und Annehmen der göttlichen Wahrheit. Dies können wir aber nur dann tun, wenn wir uns über die Materialität erheben, denn die Wahrheit des Seins ist niemals materiell.
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