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Unter den vielen Wohltaten und Segnungen, die ich durch die Christliche Wissenschaft...

Aus der Juli 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter den vielen Wohltaten und Segnungen, die ich durch die Christliche Wissenschaft erfahren habe, möchte ich an dieser Stelle eine Demonstration erwähnen, deren Erinnerung mir der Lehre wegen, die sie mir brachte, besonders im Gedächtnis geblieben ist. Vor ungefähr vier Jahren sah ich mich in eine schwierige Geschäftsangelegenheit verwickelt. Kein menschenmöglicher Ausweg schien offen, und ich beschloß die Angelegenheit im Sinne der Christlichen Wissenschaft auszuarbeiten. Ich ersuchte ein Mitglied der christlich-wissenschaftlichen Kirche um Rat und Hilfe und hatte eine Woche lang ihren Beistand. Als sich aber die Zustände verschlimmerten, lehnte ich weitere Hilfe ab und suchte Erleuchtung in der Bibel. Ich erkannte, daß Jesus seine Jünger, wenn diese in einem Fall keinen Erfolg hatten, stets ihrer Kleingläubigkeit wegen rügte. Ich hielt an dem Gedanken fest, daß die göttliche Liebe alle Macht besitzt, und daß Wahrheit ihr vollkommenes Werk vollbringen würde.

Wochen und Monate vergingen in Andacht und ernstem Gebet, und ich suchte im Einklang mit der Wahrheit zu denken und Wahrheit durch mein Denken zum Ausdruck zu bringen, indem ich ernstlich bestrebt war, das Zeugnis des materiellen Sinnes auszuschließen. Ein Gütermakler hatte mich durch falsche Darstellungen veranlaßt, ein Stück Land zu übernehmen, und drohte nun, den Vertrag zu annullieren, falls ich nicht zu einer bestimmten Zeit den Forderungen nachkäme. All mein Bemühen, die erforderliche Summe aufzubringen, schien erfolglos. Ich hatte alle meine Zeit und Arbeit und den Rest meines Vermögens darauf verwendet, das Land zu verbessern und ein hübsches Heim daraus zu machen, und nun sollte ich alles verlieren — das war gewiß nicht Gottes Wille. Ich suchte nun einen Käufer, doch neue Hindernisse stellten sich in den Weg; mein Käufer war nicht imstande, meinen Gläubiger vollständig zufriedenzustellen, und so wurde ich schriftlich von der Annullierung meines Kontraktes in Kenntnis gesetzt.

Alle menschliche Hilfe, mein Heim zu erhalten, war ausgeschlossen, auch fühlte ich, daß mein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft nicht genügend sei, dieses Problem zu lösen. Ich wandte mich nun an eine ausübende Vertreterin der Christlichen Wissenschaft. Sie versprach, mir beizustehen, und als ich ihre Wohnung verließ, um mich nach Hause zu begeben, kam plötzlich Licht in mein Bewußtsein, und gleich einer Mahnung kamen mir die Worte zu: Mehr Glauben, mehr Dankbarkeit für das empfangene Gute. Ich fühlte die geistige Erhebung und hatte das bestimmte Gefühl, mir würde geholfen werden. Zwei Tage später sollte ich bei meinem Anwalt erscheinen. Er teilte nur mit, daß alles zur vollsten Zufriedenheit erledigt sei, und daß mein Gläubiger die Bedingungen, die der Käufer erfüllen konnte, angenommen habe, und händigte mir die vom Käufer erlegte Summe ein. Diese Erfahrung lehrte mich, daß keine Aufgabe, so schwierig ihre Lösung auch scheint, uns entmutigen sollte; daß bei Gott alle Dinge möglich sind, wenn wir Glauben und Vertrauen zu Ihm haben und in Dankbarkeit unsrer empfangenen Segnungen und Wohltaten gedenken.

Die Worte Davids in den Psalmen: „Ich bin jung gewesen und alt worden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen,” haben auch auf mich allezeit großen Eindruck gemacht. Aber weit mehr, seitdem ich durch mein Studium in der Christlichen Wissenschaft fähig wurde, diese Versicherung werktätig zu beweisen. In mannigfaltigster Weise wurde mir oft geholfen, wenn dem menschlichen Sinn gemäß keine erdenkliche Möglichkeit oder sichtbare Quelle einer Einnahme offenstand. Vor ungefähr zwei Jahren, als ich mich an einem neuen Orte ansiedelte, um dortselbst ein kleines Geschäft zu gründen, erhielt ich unter mehreren Bestellungen einen Auftrag von einem unbekannten, außerhalb meiner Ortschaft wohnenden Kunden, ohne Vorausbezahlung. Ich führte jedoch die Bestellung aus und erhielt nach acht Tagen die Nachricht von der Dame, daß die Bestellung zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen sei, sie mich aber wegen plötzlicher Erkrankung ihres Mannes bitten müßte, mit der Bezahlung eine Weile zu warten. Als Christliche Wissenschafter wissen wir, daß der Mensch als Gottes Idee oder als Ebenbild Gottes Seine Eigenschaften zum Ausdruck bringt, und ich vergegenwärtigte nur diese Wahrheit in bezug auf vorliegenden Fall.

Ich hörte alsdann nichts mehr von diesem Kunden, bis ich drei Monate später gelegentlich von Bekannten erfuhr, daß diese Leute allgemein in dem Rufe ständen, Einkäufe auf Kredit zu machen und dann schlau ihrer Pflicht zu entgehen verständen. Ich verneinte diesen Gedanken in meinem Bewußtsein und ersetzte ihn durch die Erklärung der Wahrheit, daß der Mensch als Gottes Idee niemals unehrlich, ungerecht oder selbstsüchtig sein kann, daß Gott die einzige Wirksamkeit und Tätigkeit ist; daß der Mensch aus sich selbst nichts tun kann; daß niemand aus eigner Kraft etwas zu tun imstande sei, also weder zahlen noch Zahlung zurückhalten könne. Ich sandte nochmals meine Rechnung ein mit der Bemerkung, daß ich einen Ausgleich gerne sehen würde. Auf diesen Brief erhielt ich jedoch keine Antwort. Ich stellte die Sache Gott anheim und verbannte jedwede Erinnerung daran. Nach ungefähr zwei Wochen befand ich mich in Geldverlegenheit und wandte mich um Hilfe an die göttliche Liebe, die einzige Quelle unsrer Versorgung. Drei Tage später erhielt ich einen Brief, dessen Schriftzüge mir bekannt waren. Als ich ihn öffnete, enthielt er zu meiner großen Überraschung und Freude eine Postanweisung zur Ausgleichung jener Schuld. Ich bin mit diesen Leuten nie persönlich bekannt geworden und habe sie nie gesehen; doch eines genügte zu wissen, nämlich, daß der Mensch als Gottes Idee Seine Eigenschaften zum Ausdruck bringt, und daß die göttliche Liebe unsre einzige, nie versagende und nie versiegende Quelle der Versorgung ist.

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