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Eine universelle Predigt

Aus der Juli 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Predigt ist ein Vortrag, der eine Schriftstelle zur Unterlage hat und der, wenn er seinen Zweck erfüllt, belehrend und erhebend wirkt. Der Prediger ist in der Regel auf sein Amt vorbereitet, und unter seinen Zuhörern behauptet niemand, dieses Amt besser vertreten zu können. Er ist also angenommenermaßen der Denkende, und die Kirchgänger sind Zuhörer. Aus dem Umstande, daß es viele Sekten gibt, geht hervor, daß nicht alle Prediger gleich denken, und daß die Zuhörerschaften daher verschiedenen Lehren Gehör schenken. Wenn es einen einzigen Prediger gäbe — etwas derartiges ist natürlich undenkbar —, so wäre doch eine menschliche Stimme zu schwach, um von der Menschheit gehört zu werden; die Kraft eines Menschenlebens würde vor dieser Aufgabe verschwindend erscheinen. Was aber nach menschlichen Begriffen unmöglich erscheint, das vollbringt das göttliche Gemüt. Sonntag für Sonntag wird heute in der ganzen Welt vor vielen Tausenden eine Predigt gehalten, wobei die Zuhörer die Denkenden sind und sich gleichsam selbst die Predigt halten. Die Woche hindurch haben sie dieselbe Tag für Tag gelesen, und während die Lehre bei den Gottesdiensten durch die Leser hörbar zum Ausdruck kommt, denken die Zuhörer im Einklang mit der Lehre und erbauen sich daran.

Die Leser der im „Christian Science Quarterly“ und im Herold der Christian Science erscheinenden Wochenlektion bilden ein Heer von Denkern nach dem andern, die ohne sichtbare Bande oder sichtbare Führung zu einer Einheit zusammentreten, wie sie noch keinem Heer in der Welt eigen gewesen ist, nämlich zu „einerlei Glauben.” Zum ersten sei die Menge genannt, die sich überall in der Welt am Sonntag in Sälen und Kirchen zusammenfindet, um das Evangelium in einer von traditionellem Dogmentum, philosophischen Mutmaßungen und Kasten-Theorien unbeeinträchtigten Weise predigen zu hören. Außerdem gibt es eine große Anzahl, die in aller Stille diese Lehre studieren, an ihr einen Führer finden und sich gefördert sehen. Dies ist das wahrhaft freibürgerliche, allen Menschen geltende Predigen. Reichtum oder Armut, hohe Stellung oder niedrige Abkunft gelten in unserm Zeitalter nicht mehr, denn, wie Mrs. Eddy in ihrem Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit ankündigt, „die Zeit für Denker ist gekommen” (S. vii).

In einer im Jahre 1895 gehaltenen Ansprache sagte Mrs. Eddy: „Das Christentum des bloßen Sektenwesens, der Kanzel und der Modewelt ist von kurzer Dauer; das Wort Gottes aber bleibet ewiglich.” In derselben Ansprache sagte sie ferner: „Unser Verlagshaus und unsre Sonntags-Lektionen sind für alle Sucher nach Wahrheit von unschätzbarem Wert. Das Komitee zur Vorbereitung der Lektionen für den Gebrauch der Sonntagsschule kann seiner Aufgabe nicht genug Zeit und Aufmerksamkeit widmen und sollte bei der Vorbereitung des ‚Quarterly‘ als eines Erziehungsmittels keine Mühe scheuen” („Miscellaneous Writings,“ SS. 111, 114).

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