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Jesus und der Christus

Aus der Juli 1915-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft ist sowohl in bezug auf ihre Methode als auch auf ihre Wirkung im höchsten Grad konstruktiv. Wo sie niederreißt, da baut sie wieder auf. Sie verwirft eines Menschen Glauben nur, um ihm etwas Besseres darzubieten. Ihre Verneinungen bezwecken die Klarmachung ihrer Behauptungen. Daß Jesus die Gottheit sei, stellt sie in Abrede, um den „Weg,” den er wies, klarzulegen und den Messias oder Christus zu verkündigen. Niemand sollte hinsichtlich der hierauf bezüglichen Lehren der Christlichen Wissenschaft ununterrichtet oder falsch unterrichtet sein, denn diese Lehre steht in enger Beziehung zu dem, was die Religion der Welt zu bieten hat.

Der Christlichen Wissenschaft gemäß handelte Jesus innerhalb der Grenzen menschlicher Möglichkeiten; ja er veranschaulichte fortwährend diese Möglichkeiten. Diese Wissenschaft lehrt, daß er „der höchste menschliche, körperliche Begriff von der göttlichen Idee” war (Wissenschaft und Gesundheit, S. 589) und daß er den Beinamen Messias oder Christus mit Recht trug, obschon diese Ausdrücke sich mehr auf sein Amt als auf seinen persönlichen Namen beziehen. Sie behauptet ferner, daß das Amt des Christus ein Amt des Befreiens, des Heilens und Erlösens ist, und daß es unser Vorrecht und unsre Pflicht ist, Jesus nicht als Gott zu verehren, sondern seine Menschlichkeit anzuerkennen und seinem Beispiel zu folgen. War er doch, wie Mrs. Eddy sagt, „der Sprößling von Marias selbstbewußter Gemeinschaft mit Gott. Daher konnte er eine geistigere Idee vom Leben geben als andre Menschen, konnte die Wissenschaft der Liebe demonstrieren — seinen Vater oder das göttliche Prinzip” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 29). Und eine solche Auslegung seiner Mission spricht dem Meister gerade das zu, was er verlangte, nämlich Verherrlichung, nicht aber Vergötterung.

Diese Auffassung hat die ganze Bibel zur Grundlage, sowohl die jüdischen als die christlichen Aufzeichnungen; vor allem aber stützt sie sich auf die Aussagen Jesu selbst. Die Frage ob er Gott sei oder nicht, sollte, wenigstens was die Christen anbelangt, durch seine eignen Aussagen endgültig erledigt werden. Er muß gewiß gewußt haben, ob er Mensch oder Gott war, und diese Frage war in den Gegenständen, die er besprach, mit einbegriffen. Wenn er Gott gewesen wäre, so hätte er es frei heraus gesagt. Schon allein sein Stillschweigen über diesen wichtigen Punkt würde die Annahme, daß er Gott sei, widerlegen; aber er schwieg nicht darüber. Was er den Aufzeichnungen in den Evangelien zufolge darüber lehrte, berechtigt die Auffassung der Christlichen Wissenschaft in jeder Hinsicht.

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