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Die Frage des Königs Darius

Aus der Oktober 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das sechste Kapitel des Propheten Daniel ist für den Christlichen Wissenschafter, der Beweise von der heilenden und erlösenden Macht der göttlichen Liebe entweder an sich selber erfahren oder bei andern zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, ein reicher Quell geistiger Erleuchtung. Der Bibelforscher, der da weiß, daß Christus derselbe ist „gestern und heute und ... auch in Ewigkeit,” sieht in der Errettung Daniels von den Löwen eine Kundwerdung der stets gegenwärtigen Macht der göttlichen Liebe. Wenn er sich vor Schwierigkeiten und Probleme gestellt sieht, die so ungeheuerlich und gefährlich aussehen wie wirkliche Löwen, so tut er wohl, die Geschichte von Daniel in der Löwengrube aufzuschlagen, seine Gedanken an dem unerschütterlichen Glauben und Gottvertrauen des Propheten zu erquicken und sich zu vergegenwärtigen, daß Gott immer noch „eine Hilfe in den großen Nöten” ist.

Wie Daniel als der Typus des von Gott beschützten Menschen angesehen werden kann, so kann der Perserkönig Darius als der Typus jener Sucher nach Wahrheit betrachtet werden, die heutzutage die Bibel im Lichte einer neuen Hoffnung lesen, nämlich der Hoffnung, daß es heute wie vor alters eine Macht gibt, die heilen und erlösen kann. Auf Seite 150 von Wissenschaft und Gesundheit gibt uns unsre verehrte Führerin folgende Versicherung: „Heute wird die heilende Kraft der Wahrheit weit und breit als eine immanente, ewige Wissenschaft, anstatt als eine wunderbare Schaustellung demonstriert. Ihr Erscheinen ist die Wiederkunft des Evangeliums: ‚Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen‘.” Des mächtigen Königs schlaflose Nacht, sein Fasten, seine Unruhe — das alles weist darauf hin, mit welch tiefem Interesse er das Schicksal Daniels verfolgte. Er erkannte, daß der gefangene Ebräer in seinem unerschütterlichen Gottvertrauen etwas besaß, was ihm als König trotz allem Prunk und aller Pracht seines Hofes fehlte, ja er hoffte, Daniel werde beweisen können, daß sein Vertrauen auf der unbesiegbaren Wahrheit beruhe.

So ging denn der König schon früh am Morgen zur Löwengrube und rief mit kläglicher Stimme: „Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich auch dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienest, mögen von den Löwen erlösen?” Wunderbar in der Tat war Daniels Antwort: „Der König lebe ewiglich! Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, daß sie mir kein Leid getan haben.” Diese überraschende Antwort erhalten auch heutzutage diejenigen, die auf ihrer Suche nach der Wahrheit die Mittwochabend-Versammlungen besuchen, um womöglich Worte der Hoffnung, der Ermutigung und der Stärkung zu hören. Alle Klassen sind da vertreten: Der Gelehrte, der die Erfahrung gemacht hat, daß ihn all seine Gelehrsamkeit nicht vor körperlicher und geistiger Gebrechlichkeit zu schützen vermag; der Reiche, der gelernt hat, daß alle Reichtümer der Welt sein geliebtes Kind nicht retten können; die Witwe, die da hofft, ihr Öl- und Mehlvorrat werde zur Zeit der Not nicht ausgehen; der Geschäftsmann, der, weil ihn seine Gesundheit und sein Scharfsinn im Stiche gelassen haben, vor dem Bankrott steht; der mit quälenden Ketten belastete Sünder; der Invalide, dessen Todesurteil schon über ihn verhängt ist — sie alle rufen in ihrem Herzen wie der König Darius: Du Knecht des lebendigen Gottes, ist dein Gott imstande, uns von den Löwen der Sünde, der Krankheit und des Todes zu erlösen?

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