Mehr als fünfzig Jahre lang machte mir ein Bruch zu schaffen. Während der letzten zehn Jahre war er stark hervorgetreten, und man sagte mir, er sei sehr gefährlich. Vor etwa vier Jahren fing ich an, mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, und durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy, sowie andrer christlich-wissenschaftlicher Schriften wurde ich von der Gewohnheit des Rauchens geheilt, die ich schon seit Jahren versucht hatte loszuwerden. Ich hatte in den Mittwochabend-Versammlungen viele Zeugnisse gehört und in den verschiedenen christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften über viele Heilungen von Brüchen gelesen, und war nach meiner bisherigen Erfahrung überzeugt, daß auch ich in derselben Weise geheilt werden könnte.
Vor etwa zwei Jahren, während ich mich auf einer Geschäftsreise befand, bildete sich bei mir ein sogenannter eingeschnürter Bruch. Ich hatte aber gar keine Furcht und blieb drei weitere Tage auf der Reise. Dann kehrte ich nach Hause zurück. Ich schickte zu einer ausübenden Vertreterin der Christlichen Wissenschaft. Die Erleichterung, die ich nach dem ersten Beistand verspürte, war einfach wunderbar. Doch stellten sich bald darauf die Schmerzen wieder ein und waren in der folgenden Nacht fast unerträglich. Mit Erlaubnis der Vertreterin schickte ich zu einem Chirurgen. Er kam gegen acht Uhr abends, als mir gerade Beistand im Sinne der Christlichen Wissenschaft aus der Ferne erteilt wurde, und erklärte sogleich, es sei unverzüglich chirurgische Hilfe nötig. Er meinte, ich dürfe keine Zeit verlieren, und traf schon Vorkehrungen zu meiner Überführung ins Krankenhaus. Ich sagte ihm, ich sei in christlich-wissenschaftlicher Behandlung und hätte schon so viel Segen durch diese Lehre empfangen und von so vielen Heilungsfällen gehört, daß ich der Überzeugung wäre, mir könne auch im vorliegenden Fall auf diesem Wege geholfen werden. Er antwortete, auch er habe von vielen wunderbaren Dingen gehört, die durch die Christliche Wissenschaft bewirkt worden seien, in einem Fall wie dem vorliegenden könne sie aber nichts ausrichten. Nicht nur sei Bauchfellentzündung hinzugetreten, sondern dieselbe habe bereits ein sehr gefährliches Stadium erreicht.
In diesem Augenblick wurde ein physischer Zustand bemerkbar, der den Arzt innehalten ließ. Er war aufs höchste erstaunt und sagte: „Unter diesen Umständen brauchen Sie heute abend nicht ins Krankenhaus zu kommen. Ich werde morgen früh wieder vorsprechen.” Während der Nacht schritt die Besserung fort, und am Morgen fühlte ich mich wohl genug, um in einem Lehnstuhl zu sitzen, während das Bett zurechtgemacht wurde. Als der Arzt telephonierte und erfuhr, ich säße auf, sagte er, ich hätte mein Leben in die eigne Hand genommen; es könnte ein Zustand entstehen, der den Tod herbeiführen würde. Die ausübende Vertreterin kam an dem Morgen und leistete mir nochmals Beistand. Meine Besserung schritt mit jeder Behandlung fort, und acht Tage später saß ich wieder an meinem Pult und bin seitdem geschäftlich tätig gewesen. Der Bruch war gänzlich verschwunden. Inzwischen habe ich eine Lebensversicherungs-Police genommen und mußte mich zu diesem Zweck aufs genaueste untersuchen lassen.
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