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Indem ich hiermit einen Bericht über mein früheres Leiden und meine...

Aus der Februar 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Indem ich hiermit einen Bericht über mein früheres Leiden und meine durch die Christliche Wissenschaft erfolgte Heilung vorlege, erkläre ich mich erbötig, alle meine Angaben nötigenfalls vor Gericht eidlich zu erhärten und auf Wunsch über einzelne Punkte nähere Auskunft zu erteilen. Es handelte sich bei mir um Gicht in schwerster Form. Da mein Vater sehr darunter gelitten, so erklärten die mich behandelnden Ärzte wiederholt, daß ich erblich stark belastet, wenig Aussicht auf vollständige Heilung hätte. Der erste heftige Anfall, der mich zirka drei Wochen ans Bett fesselte, ereignete sich im Jahre 1884 oder 1885, und von da ab traten in kürzeren und längeren Zwischenräumen immer heftiger werdende Gichtanfälle ein. Ein schauerlicher Anfall ergriff mich im Jahre 1900, so daß ich etwa drei Monate lang nicht nur mit schrecklichen Schmerzen festlag, sondern auch fast die ganze Zeit hindurch kein Glied rühren konnte, gefüttert werden und von einem Bett in das danebenstehende gehoben werden mußte. Sobald ich transportabel war, wurde ich nach Burtscheid gebracht und habe dann in den folgenden zehn Jahren, soweit ich nicht zu Hause festlag, die verschiedensten Sanatorien, Bade- und Kurorte jährlich monatelang aufgesucht. Während der Zeit zwischen dem ersten Anfall und dem Jahre 1910 wurde ich nacheinander von etwa dreißig Ärzten behandelt und versuchte, um mein Leiden loszuwerden, so ziemlich alles, was die Arzneimittellehre zu bieten hat.

Wenn auch die jahrelangen Bemühungen der Ärzte erfolglos blieben, so muß ich doch erklären, daß es mir auch heute noch ein Bedürfnis ist, die Pflicht- treue und den Eifer der Herren anzuerkennen. Der letzte Arzt teilte die Ansicht eines Kollegen bezüglich der Genesungsmöglichkeit und sagte mir auf mein Befragen: „Sie sind erblich belastet, helfen können wir Ihnen nicht. Sie müssen sich damit abfinden. Aber wir können und wollen Ihnen das Leben erleichtern.” Und er riet mir zu schmerzstillenden Mitteln, damit ich Schlaf finden könnte. Dieser Arzt ist leider vor etwa anderthalb Jahren gestorben, aber Herr Geheimer Justizrat Gaede, Oberlandesgerichtsrat in Hamm i. W., wird die richtige Wiedergabe obigen Ausspruchs bestätigen.

Ende 1910 war ich vollständig zusammengebrochen. Mein Schwiegersohn, der praktischer Arzt in Essen ist, hatte meiner Frau gesagt: „Vater kann es nicht lange mehr mitmachen.” Schon einige Wochen vorher hatte eine Tante meiner Frau geschrieben, wir sollten es doch einmal mit der Christlichen Wissenschaft versuchen, wenn ärztliche Mittel keinen Erfolg versprächen. Sie fügte einen Herold der Christian Science bei, der unter anderm einen Heilbericht über einen schweren Gichtfall enthielt. Obwohl meine Frau den Sinn der ihr bis dahin gänzlich unbekannten Christlichen Wissenschaft nicht erfaßte, gab sie mir in ihrer Not und Sorge das Heft. Da ich nun schon seit etwa dreißig Jahren Atheist, Materialist, also ein sogenannter „fähiger, heller Kopf” war, so flog der Herold in hohem Bogen aus meinem Bett hinaus. Ich hielt es damals unter meiner Würde, den Versuch zu machen, in den Sinn solch sonderbarer Schwärmereien, die von Gott handeln, einzudringen. Die eben erwähnte Dame, obwohl nicht selbst Mitglied der christlich-wissenschaftlichen Kirche, ließ sich durch meiner Frau ablehnenden Bescheid nicht entmutigen, sondern bohrte weiter und steckte sich schließlich, in ihrem Wunsche mir zu helfen, hinter mein damals in ihrer Nähe weilendes zweites Töchterchen. Diese schrieb dann: „Wenn Ihr auch nicht an die Christliche Wissenschaft glaubt, so laßt Vater doch mir zuliebe einmal nach Hannover reisen. Es ist ja ganz ausgeschlossen, daß es ihm schaden könnte.” Dem letzteren stimmte ich ohne Vorbehalt bei, fügte nur hinzu: „Es ist auch ganz ausgeschlossen, daß es nützen könnte.”

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