Vor sechs Jahren wurde ich durch die Christliche Wissenschaft von einem bereits weitvorgeschrittenen Lungenleiden geheilt. Im Jahre 1908 hatte ich mir eine schwere Erkältung zugezogen, die sich schließlich auf die Lunge legte. Der Arzt tat alles, was in seinen Kräften stand, doch war eine stete Verschlimmerung meines Zustandes zu verzeichnen. Wegen des andauernden Hustens und der heftigen Schmerzen in der linken Seite konnte ich nicht liegen, sondern mußte von Kissen gestützt aufsitzen, um ein wenig Ruhe zu bekommen. Meine Eltern, denen mein Zustand viel Sorge machte, hatten vor, mit mir nach Florida zu reisen, doch meinte der Arzt, dies würde nicht viel nützen, da ein Lungenflügel dahin und der andre bereits angegriffen sei; ich könnte nur noch wenige Wochen leben. Meine Eltern wollten aber durchaus nach dem Süden, und so reisten wir im Januar nach St. Augustine. Jetzt erkenne ich, daß die göttliche Liebe mich führte.
Der zehnwöchige Aufenthalt in Florida brachte keine Besserung. Kurz vor unsrer Rückreise brachte eine Dame, deren Bekanntschaft wir dort gemacht hatten, das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy auf mein Zimmer mit der freundlichen Aufforderung, es doch einmal zu lesen. Dies tat ich, und als ich ihr das Buch zurückgab, erzählte sie mir, ihre Tochter sei durch das Lesen desselben geheilt worden. Ich nahm jetzt großes Interesse an der Sache, weil ich fühlte, daß ich endlich etwas gefunden hatte, was mir helfen konnte. Sie gab mir den Namen einer ausübenden Vertreterin an, und nach dem ersten Beistand, der mir erteilt wurde, war mir, als könnte ich Medizin nicht mehr ansehen. Nach etwa acht Tagen reisten wir nach Hause zurück, doch hielt ich mich in Cincinnati auf, um mich der Obhut einer ausübenden Vertreterin anzuvertrauen, die mir von früher her bekannt war, ehe ich von der Christlichen Wissenschaft wußte. Durch ihren Beistand nebst gelegentlichen Besuchen wurde mir sehr geholfen, als aber der Winter kam, stellte sich das alte Furchtgefühl ein und somit auch der Husten.
Da wir uns erst kurze Zeit mit der Christlichen Wissenschaft befaßt hatten und noch kein genügendes Vertrauen zur Wahrheit besaßen, gingen wir wieder nach dem Süden. In Tampa trat ich zu mehreren Christlichen Wissenschaftern in Beziehung, die mir bei meinem Studium behilflich waren, und schließlich erhob ich mich durch eifriges Lesen des Lehrbuchs über die Annahme, daß mein Gesundheitszustand vom Klima abhängig sei. Daheim angelangt, fühlte ich mich wie neugeboren und wußte, daß ich geheilt war. Seit der Zeit habe ich jeden Winter in meiner Heimatsstadt zugebracht und bin gesünder und froher als je zuvor. Aus alledem geht hervor, daß Gottes Kraft allerorten wirksam ist.
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