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Die Wirksamkeit der Wahrheit

Aus der September 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft einigermaßen vertraut sind, suchen gewisse absolute Sätze im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift mit ihrer eignen beschränkten menschlichen Erkenntnis und Erfahrung in Einklang zu bringen, und dies erzeugt oftmals geistige Verwirrung, wodurch dem Zweifel und der Entmutigung die Tür geöffnet wird. Wenn nun die Betreffenden nur einige der einfacheren Sätze annehmen wollten, die die Grundlehren oder die Voraussetzungen der Christlichen Wissenschaft bilden, genau wie sie die grundlegenden Tatsachen oder Sätze annehmen, auf die sich die Wissenschaft der Mathematik aufbaut, und wenn sie dann die Wahrheit dieser Sätze durch praktische Anwendung, durch „mitfolgende Zeichen” beweisen wollten, so würde bei ihnen keine Ungewißheit mehr herrschen.

Die Schüler der Christlichen Wissenschaft sind sich bisweilen nicht klar, wie das menschliche Gemüt eine Kenntnis von Gott erlangen oder wie das göttliche Gemüt auf das menschliche wirken kann, wo doch die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Geist und die Materie, das göttliche Gemüt und das sogenannte sterbliche Gemüt, absolute Gegensätze sind, also miteinander nichts gemein haben. Mit andern Worten: wie kann das göttliche Gemüt, das nur das Geistige, das Gute kennt, nicht aber die Materie, das Böse — wie kann es die Gebete und Wünsche des menschlichen Gemüts kennen, das Sehnen des Herzens befriedigen, die Kranken heilen oder materielle Gesetze aufheben? Daß Gottes Macht und Gegenwart sich im Bereich des Sinnlichen kundtut, wird durch die vielen Berichte in der Geschichte der Kinder Israel bestätigt, desgleichen durch die Erfahrungen der Propheten und durch das Leben und die Werke Christi Jesu. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 427) sagt Mrs. Eddy: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.”

Bisweilen hilft uns eine einfache Beobachtung in der Natur zu einem besseren Verständnis geistiger Wirklichkeiten, und so vielleicht auch im vorliegenden Fall. Wir wollen einmal die Entwicklung und die Übergangsstadien einer Blume betrachten, bis diese schließlich in ihrer ganzen Vollkommenheit und Schönheit prangt. Der kleine Same sieht farblos aus und scheint wertlos zu sein. Er weist nicht die entfernteste Ähnlichkeit mit der schönen Pflanze oder Blume auf, die ihm entsprießen wird. Im Frühjahr wird er in die Erde gepflanzt, wo es dunkel, kalt und feucht ist. Allem Anschein nach weiß er nichts von der Sonne, weil eine Erdschicht ihn von ihren Strahlen trennt. Desgleichen kann die Sonne von dem Samenkörnlein nichts sehen, noch kann sie um sein Vorhandensein wissen, weil es in der Erde gebettet liegt und ihre Strahlen nicht zu ihm dringen. Nun könnte man annehmen, daß der kleine Same immer so bleiben müsse, weil ja die Sonne ihn nicht erreicht. Dem ist aber nicht so. Im Gegenteil, er fühlt den belebenden Einfluß des warmen Sonnenscheins und des erquickenden Regenschauers und beginnt sich allmählich auszudehnen, worauf er seine Gefängniszelle sprengt und einen winzigen Schoß zum Sonnenlicht emportreibt. Bald erscheint die kleine Pflanze über der Oberfläche, und jetzt, wo sie dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, fängt sie an, sich zu entfalten, Blätter zu treiben und Farbe und Gestalt anzunehmen.

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