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Bereitwilliges Zusammenwirken

Aus der Februar 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eins sollte in einem Gemeinwesen, wo Christliche Wissenschafter wohnen, klar zutage treten, nämlich daß sie Bürger der besten Art sind. Mrs. Eddy legt dieses Musterbild deutlich dar, wenn sie in „Retrospection and Introspection“ sagt (S. 70): „Der wahre Lehrer der Christlichen Wissenschaft wendet die Wahrheit, die er lehrt, im täglichen Leben an. In seiner hervorragenden Stellung unter den Menschen steht er in Wirklichkeit an der Spitze aller sanitären, bürgerlichen, moralischen und religiösen Reformen. Ist solch ein Vertrauensposten nicht von Eitelkeit durchsetzt, so gereicht er einem Sterblichen zu größerer Ehre als Denkmäler, die nur als Staub Gewicht haben, und er demütigt ihn mit dem Tribut, den er dem Unglück auferlegt, um die Pforten des Himmels zu öffnen. Nicht den krönt Gott, der an der Weisheit andrer Raub begeht, sondern den, der dem göttlichen Befehl gehorcht:, Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist'!“

Will man nun den Krieg das große Unglück nennen, wie kann man selbst diesem Tribut auferlegen und sich dadurch einen Weg zu besseren Zuständen bahnen? Die Warnung unsrer Regierung vor Verschwendung ist ein klares Beispiel, welche Gelegenheiten sich uns bieten. Wir sind zu lange mit Regeln bekannt gewesen und haben oft gesagt: „Wer nicht sparen will, muß darben.“ Nun ergeht der Ruf an uns, zu üben, was wir gepredigt haben; und wir tun wohl, wenn wir dies zuvorkommend und freudig tun, mit dem Wunsch, die Segnungen, die unsre Demonstration mit sich bringt, nicht nur seiber zu empfangen, sondern sie auch andern mitzuteilen.

In einem freien Lande findet leicht bei einigen wenigen eine extreme Entwicklung der Individualität statt, die sich's dann zur Gewohnheit machen, alles, was auf Anordnung der Regierung geschieht, scharf zu kritisieren. Für sie ist Widersetzlichkeit gegen die Behörden das Wesen der Freiheit. Dies ist jedoch nicht das Ideal des Christentums, wie es der Apostel Paulus mit folgenden Worten darlegt: „Seid untertan aller menschlicher Ordnung um des Herrn willen, es sei dem Könige, als dem Obersten, oder den Hauptleuten, als die von ihm gesandt sind zur Rache über die Übeltäter und zu Lobe den Frommen. Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr mit Wohltun verstopfet die Unwissenheit der törichten Menschen.“ Wer zögernd im Hintergrund steht, findet dafür in diesen Worten keine Rechtfertigung; vielmehr wird ein herzliches, wohltuendes Zusammenwirken mit denen verlangt, die mit dem Regieren und Anordnen betraut sind.

In den weitreichenden Tätigkeiten der Regierung wird es oft nötig, mit abgenutzten Werkzeugen zu bauen, wie ja auch der Soldat gelegentlich mit einem zerbrochenen Schwert kämpfen muß, wenn er kein andres hat. Enthusiasten mögen Fehler begehen und Unfähige mögen Fehlschläge herbeiführen; nichtsdestoweniger muß der Bürger stets bestrebt sein, Mittel und Wege zu schaffen. Er muß im Geiste der „goldenen Regel“ mitwirken; er muß seinem Vaterland dienen als einer, der Gott über alles liebt.

Jesus verglich die tadelsüchtigen und unzufriedenen Menschen seiner Zeit sehr treffend mit „Kindern, die auf dem Markte sitzen und rufen gegen einander und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzet; wir haben euch geklaget, und ihr habt nicht geweinet.“ Die großen Ereignisse, welche die Kinder in jenen Tagen beobachteten, waren die Hochzeits- und Leichenzüge. Der Neigung folgend, das Tun und Treiben der Erwachsenen nachzuahmen, veranstalteten sie in ihrem Spiel ebenfalls Umzüge, bei denen es Befriedigung gewährte, wenn alle willig und freudig teilnahmen. Es fanden sich dann einige, wie aus obiger Veranschaulichung hervorgeht, die sich den andern überlegen fühlten und daher nicht mitspielen wollten. Sie belustigten sich nicht mit den Tänzern und klagten nicht mit den Leidtragenden. Was auch immer das Spiel war, sie wollten etwas andres. Der Christliche Wissenschafter nimmt nicht diese überlegene Miene an, tut aber wohl daran, sich vor vermeidlichen Komplikationen zu hüten und sich nicht in phantastische Pläne verwickeln zu lassen. Er unterstützt die Absichten seiner Regierung nach Kräften und fügt der guten Absicht intelligente Demonstration hinzu.

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