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Was man zu Kriegszeiten tun muss

Aus der Juni 1918-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Hat es je eine Zeit gegeben, in der kein Krieg geführt wurde? Wenn auch viele Menschen es nicht wissen, so ist es doch Tatsache, daß der Keim des Krieges im Geheimen äußerst tätig ist. Ungesehen wirkt er in Heimstätten, in Geschäftsunternehmungen und in Regierungen und stiftet Zwietracht unter Menschen und Völkern. Diesen Keim muß man entdecken, untersuchen, unschädlich machen und vernichten, und der gegenwärtige Krieg muß mit Erfolg zu Ende geführt werden. Richtet man den Scheinwerfer der Wahrheit auf den Krieg, so wird ersichtlich, daß er auf dem Glauben an den Fall des Menschen beruht. Dreht man diesen mentalen Irrtum um, so erscheint der Mensch ungefallen, ein Bewohner der geistigen Schöpfung, in welcher es keinen Verfall gibt. Wenn das Fleisch dem Geist widersteht, so erfolgt Krieg. Daher kann nur der unbedingte Gehorsam gegen den Geist die Menschheit der Möglichkeit des Krieges entheben. Der menschliche Wille hingegen, der vielerlei Gemüter, Furcht und Haß erzeugt, streitet wider den Geist, hindert den Gehorsam, drängt sich rücksichtslos vor, lenkt andere von ihrer Bahn ab, verleumdet sie und versinkt zuletzt in völlige Verderbtheit. Sogar rechte Ideen werden gestohlen und als „Camouflage“ verwendet, um einen militärischen Ausdruck unserer Zeit zu gebrauchen.

Der Kriegskeim vernichtet sich jedoch mit der Zeit selbst, denn zerstörende Zwecke und haßerfüllte Bestrebungen fallen zuletzt unschädlich zu den Füßen dessen, der gerecht denkt. Als die Kinder Israel ihre Befreiung aus der Knechtschaft verlangten, wurde die Macht des Geistes von Moses in Anwendung gebracht; aber der Widerstand des Pharao gegen diese gerechte Forderung führte Krieg herbei. Die Ägypter waren die Verfolger, bis sie im Roten Meere umkamen. Nun wirkte aber der Kriegskeim in den Israeliten selber weiter. Er bewirkte Zweifel in ihnen und veranlaßte sie wiederholt und wiederholt, Gott abtrünnig zu werden, bis Gehorsam und Vertrauen wiederkehrten und sie in das Land Kanaan einziehen konnten. Der ungefallene Mensch gehorcht Gott, und der Menschheit Schutz in Kriegszeiten liegt darin, daß sie gerne gehorcht und diesen Gehorsam betätigt. Dadurch errichtet sie eine geistige Schutzmauer, die kein Feind zu durchdringen vermag.

Wir leben in einer Zeit, wo Vorhänge zerrissen werden. Dank der Wahrheit, die christlich-wissenschaftlich ist, ist das Reich des Mentalen kein Geheimnis mehr. Hypnotismus, Aberglaube, Rache, Zauberei, die sogenannte Schwarzkunst und die anderen Anstiftungen des menschlichen Willens werden von denen, die weise sind, ihrem wahren Wesen nach erkannt. Wer nach hohen Idealen strebt, hat es nötig, daß ihm die Schrift an der Wand ausgelegt werde. Heute wie zur Zeit Belsazers schreiben die „Finger als einer Menschenhand“: „Gott hat dein Königreich gezählet und vollendet. ... Man hat dich in einer Wage gewogen und zu leicht gefunden.“ Die Züge des Belsazers unserer Tage drücken große Besorgnis aus, während die Schrift an der Wand erklärt wird. Diese Schrift steht in großen Buchstaben an der mentalen Wand. All die pseudo-wissenschaftlichen Anstrengungen der Kriegsführung, all die Erfindungen der Ingenieure, all die strategischen Vorrichtungen können dem Ansturm des Hasses nicht widerstehen, es sei denn, rechtes Denken baut eine Schutzmauer.

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