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Die „Bürgerschaft Israels“

Aus der Februar 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Paulus scheint gar bald den Unterschied zwischen dem „Israel nach dem Fleisch“ und dem „Israel Gottes“ erkannt zu haben. Dem Petrus machten seine jüdischen Vorurteile mehr zu schaffen. Er erreichte den Punkt, wo er sich bereit erklärte, mit den Heiden zu essen, zog sich aber später samt einigen anderen Juden des Scheines wegen von dieser Gemeinschaft zurück, „also daß auch Barnabas verführet ward, mit ihnen zu heucheln.“ Als Samaria von assyrischen Städten aus angesiedelt wurde, von denen eine jede ihren besonderen Gott hatte, geriet das Volk des Landes in Abgötterei und mißachtete „Gesetz und Gebot, das der Herr geboten hat den Kindern Jakobs, welchem er den Namen Israel gab.“ Es scheint fast, als habe Petrus geglaubt, die Kinder Jakobs sollten die Erben der Verheißung sein; Paulus aber sah auf Grund seiner geistigen Erkenntnis die geistige Geschlechtslinie. In seiner Epistel an die Römer sagt er: „Es sind nicht alle Israeliter, die von Israel sind; auch nicht alle, die Abrahams Same sind, sind darum auch Kinder,“ und die Bedeutung dieser Worte macht er vollständig klar in seiner Epistel an die Galater, wenn er sagt: „Gleichwie Abraham hat Gott geglaubet und es ist ihm gerechnet zur Gerechtigkeit. So erkennet ihr ja, daß, die des Glaubens sind, das sind Abrahams Kinder.“

Wir können somit Paulus verstehen, wenn er in seinem Brief an die Epheser diese als Unbeschnittene bezeichnet und sie „nach dem Fleisch Heiden“ nennt, „ohne Christum, fremd und außer der Bürgerschaft Israels und fremd den Testamenten der Verheißung; daher ihr keine Hoffnung hattet und waret ohne Gott in der Welt.“ Sodann erklärt er, wie durch Christum die Versöhnung stattgefunden hat, und fügt hinzu: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbauet auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.“ Im Römerbrief sagt er: „Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei, und also das ganze Israel selig werde.“ Petrus erlangte Aufklärung, als er den Kornelius besuchte, zu dem er sagte: „Nun erfahre ich mit der Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansiehet; sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.“

Wir finden hiervon eine interessante Veranschaulichung in Gegenden des dunkeln Afrikas, wo etwas von dem Licht eingedrungen ist, das von den Lehren der Bibel ausgeht, und wo sich die Macht der wahren Religion kundtut. Das Wort Vernachlässigung bedeutet Pflichtversäumnis, also geradezu das Gegenteil von dem Wort Religion, welches die genaue und gewissenhafte Erfüllung der Pflicht bezeichnet, besonders der Pflicht, Gott oder die anerkannte allwaltende Macht zu verehren. In Verbindung mit der Ausübung der Religion werden in diesen Gegenden manche Dinge für den Gebrauch bei heiligen Handlungen bestimmt und sind dann für den weltlichen Gebrauch tabu oder verboten. Auf gleiche Art wird diese und jene Handlungsweise verboten, und die Priester haben die menschliche Neigung zur Furcht dazu benutzt, ihre selbstsüchtigen Absichten zu fördern, indem sie unzählige Formen des Aberglaubens pflegten in bezug auf Dinge, die sie für tabu erklärten. Solche Verfügungen erließen z.B. die Pharisäer hinsichtlich dessen, was man am Sabbat tun und nicht tun dürfe. Sie gingen so weit, daß sie Jesus beschuldigten, er habe den Sabbat gebrochen, weil er an diesem Tage durch Krankenheilung den Willen Gottes erfüllt hatte.

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