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„Stehet auf und lasset uns von hinnen gehen“

Aus der Februar 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir wollen aufstehen und die alten unzulänglichen Theorien dahintenlassen — all die unfruchtbaren philosophischen Systeme, die drohenden Lehren der Theologie, die wehmütige, feierliche Trauer um die Toden. In jenem vierzehnten Kapitel des Johannes-Evangeliums, wo so tiefes Erbarmen zum Ausdruck kommt und wo erzählt wird, wie Jesus seine Jünger mit dem Versprechen tröstet, daß er ihnen „den Geist der Wahrheit“ senden werde — in diesem Kapitel lesen wir auch, daß er sie von seinem Weggang in Kenntnis setzte. Er fühlte sich sogar zu den Worten veranlaßt: „Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir. Aber auf daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe und ich also tue, wie mir der Vater geboten hat: stehet auf und lasset uns von hinnen gehen!“

Die Wurzeln der Trägheit dringen tief in das menschliche Bewußtsein ein. Wenn sie mit Furcht begossen werden, entwickeln sie zähe Fasern, die als Hartnäckigkeit bekannt sind. Es bekundet sich dann eine instinktive Abneigung gegen das Vorwärtsgehen. Trägheit sucht die Weltweisheit als Verbündeten zu gewinnen und hofft dadurch die Sicherheitslinie zu gewinnen; aber die einzig wirkliche Sicherheit liegt im Gehorsam gegen Gott, dem Ausspruch Jesu gemäß: „Daß ... ich also tue, wie mir der Vater geboten hat.“ Wenn sich, der Christliche Wissenschafter in seinem geistigen Wachstum von dem als Trägheit und Furcht bekannten Räuberpaar anhalten läßt, ist er in Gefahr, seiner geistigen Erkenntnis beraubt zu werden. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 24): „Die Kenntnis des Urtextes, sowie die Willigkeit, menschliche Annahmen aufzugeben, die durch Priesterherrschaft eingesetzt und manchmal durch die schlimmsten Leidenschaften der Menschen angeregt wurden, öffnen den Weg zum Verständnis der Christlichen Wissenschaft und machen die Bibel zur Karte des Lebens, auf der die Bojen und die heilenden Ströme der Wahrheit verzeichnet sind.“ In der Physik wird die natürliche Abneigung der Materie, sich zu bewegen, oder ihr scheinbarer Widerstand gegen einen Wechsel Trägheits- oder Beharrungsvermögen genannt. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es keine Materie gibt und daß der mentale Zustand, den wir Materialität nennen, wesentlich träge ist, weil ihm die Intelligenz fehlt und weil die Materie sich aus sich selbst nicht bewegen und nicht als Ursache oder Wirkung handeln kann.

Wohin nun sollen wir gehen? Indem wir alles um Christi willen verlassen und den irdischen Freuden den Rücken gekehrt und unser ganzes Vertrauen auf Gott gesetzt haben, sind wir dann bereit, wie der Meister von hinnen zu gehen? In Wirklichkeit gibt es kein Sonstwo, wohin wir gehen könnten. Gott ist hier, der Himmel ist hier. Das Vonhinnengehen ist einfach eine Redefigur, denn der Mensch Gottes verweilt stets im Frieden Gottes. Gottes Werk war im Anfang vollendet. Darüber freut sich der vorgeschrittene Christliche Wissenschafter. Er läßt nichts Wirkliches dahinten, sondern findet die ganze Schöpfung überall. Kein nutzloses Bedauern, keine vereitelten Pläne trüben seine Freude, wofern er dem Christus, der Wahrheit folgt, wenn sie ihm zuruft: „Stehet auf und lasset uns von hinnen gehen.“ Er antwortet mit den Worten Jesajas: „Hie bin ich; sende mich.“

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