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Die Freuden der Kindheit

Aus der Februar 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man kann nicht lange ein Schüler der Christlichen Wissenschaft sein, ohne darauf aufmerksam zu werden, wie viele Stellen es in der Heiligen Schrift gibt, die die geistige Entwicklung des Erwachsenen mit der eines kleinen Kindes vergleichen. Dann entsteht die Frage: „Wie kann ich das praktisch verwerten?“ Im Leben eines jeden Menschen gibt es eine Zeit, wo er nicht mehr bei menschlichen Eltern Schutz und Führung suchen kann. Er hat den Meilenstein erreicht, den man das Alter persönlicher Verantwortlichkeit nennt. Die Verantwortung, der er sich gegenüber sieht, mag ihn an die Freiheit zurückdenken lassen, die er in seiner Kindheit genoß, und der Wunsch mag sich seiner bemächtigen, noch einmal die Freuden jener Jahre durchleben zu können, als das kindliche Vertrauen auf die Fürsorge menschlicher Eltern ihn zeitweilig vor Not und vor Sorgen um die Zukunft bewahrte.

Es ist jedoch eine bekannte Tatsache, daß keiner wirklich in seine Kindheit, einschließlich alles dessen, was dieses Wort bedeutet, zurückkehren möchte. Man fühlt nur das Verlangen, außerhalb seiner Selbst etwas zu haben, auf das man sich verlassen kann. Deshalb kehren die Gedanken zu den Kinderjahren zurück, wo man seine Bürden größtenteils von menschlichen Eltern tragen ließ. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 74 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „In der Christlichen Wissenschaft gibt es niemals einen Rückschritt, niemals eine Rückkehr zu einem Standpunkt, dem man entwachsen ist.“ Daher ist es unmöglich, jemals wieder die Freuden der Kindheit oder irgendeiner vergangenen Zeit durch die Annahmen des Fleisches zu erleben. Das kann nur durch die Erkenntnis Gottes und der Beziehung des Menschen zu Ihm geschehen.

Im dritten Kapitel des Evangeliums Johannes finden wir folgende bedeutsame Worte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Hier ruft man nun ohne das Licht geistiger Erkenntnis mit Nikodemus aus: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist?“ Jesus beantwortete diese Frage mit den Worten: „Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Mrs. Eddy hat der Welt in ihren Schriften die wahre Bedeutung der Wiedergeburt als „geistige Umwandlung“ enthüllt, wodurch die Freuden der Kindheit für den Erwachsenen wiederum möglich werden, und zwar nicht durch eine Rückkehr zur materiellen Kindheit, sondern durch kindlichen Glauben, kindliches Vertrauen auf Gott. Sodann haben wir unter dem Titel „Die Wiedergeburt“ einen herrlichen Artikel von Mrs. Eddy, der auf Seite 15 von „Miscellaneous Writings“ anfängt. Hierin sagt sie: „Die Wiedergeburt ist nicht das Werk eines Augenblicks. Sie fängt mit Augenblicken an und dauert jahrelang; es sind Augenblicke der Gottergebenheit, des kindlichen Vertrauens und der freudigen Aufnahme des Guten; Augenblicke der Selbstverleugnung, der Hingabe, der himmlischen Hoffnung und geistigen Liebe.“ Sobald jemand das Studium der Christlichen Wissenschaft anfängt, hat für ihn die Wiedergeburt begonnen, und fortan wächst er beständig in geistiger Erkenntnis. Er verläßt sich auf den geistigen Sinn und ist bestrebt, seine Gedanken zu geistiger Wahrnehmung zu erheben. Er erkennt den wahren Ursprung des Menschen, des Kindes Gottes. Man kann seinen Standpunkt recht passend mit dem eines kleinen Kindes vergleichen. In dem Maße, wie er geistig Fortschritte macht, nimmt er Wandlungen in seinem Denken und in seiner Umgebung wahr. Er bemerkt, wie das Alte beständig von ihm abfällt und er das Neue in sich aufnimmt.

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