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Die endgültige Offenbarung

Aus der August 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 107 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt Mrs. Eddy, auf ihre Entdeckung bezugnehmend: „Gott hatte mich viele Jahre hindurch gnädig für die Empfängnis dieser endgültigen Offenbarung des absoluten göttlichen Prinzips wissenschaftlich mentalen Heilens vorbereitet.“ Daß dies keine vermessene Behauptung ist, ist zur völligen Zufriedenheit vieler geistig gesinnten Denker festgestellt worden. Weil die absoluten Lehren der Christlichen Wissenschaft noch nicht vollständig demonstriert worden sind, suchen zuweilen ungerechte und gedankenlose Kritiker diesen durchaus nicht erstaunlichen Umstand der Lehre selbst zuzuschreiben anstatt der unreifen Erkenntnis ihrer Schüler. Kein System kann nach dem unvollkommenen Wirken seiner Schüler beurteilt werden, und ein einziges Problem, das wir auf Grund einer gegebenen Regel gelöst haben, macht jeden Fehler, der durch Mangel an Verständnis oder durch ein unrichtiges Anwenden der Regel verursacht wurde, null und nichtig.

Der Umstand, daß noch nicht all die unbegrenzten Behauptungen der Christlichen Wissenschaft vollständig demonstriert worden sind, hebt keineswegs die Tatsache auf, daß die herrlichen Früchte, welche sie gegenwärtig trägt, die Gewißheit in sich bergen, daß Vollkommenheit kein Irrlicht ist, sondern ein feststehendes Ziel, das wir schließlich erreichen müssen. Vollkommenheit kann weder verbessert noch verschlechtert werden. Was vollkommen ist, muß immer vollkommen bleiben; und das war es, was der Weise meinte, als er sagte: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun.“ In ihrer Anmaßung mögen die Sterblichen denken, sie könnten Vollkommenheit verändern; Tatsache ist und bleibt aber, daß Unvollkommenheit nur in der falschen, sterblichen Auffassung besteht. Sobald man die Auffassung berichtigt hat, erkennt man, daß sich nichts an dem verändert hat, was von Gott erschaffen worden ist, der, wie die Bibel sagt, alles gemacht und es „sehr gut“ genannt hat. Konnte nun das, was sehr gut ist, schlecht werden? Solches konnte nur scheinbar geschehen, auf Grund der falschen Annahme, daß ein Seinem Wesen nach guter und allmächtiger Gott entweder schlechte Eigenschaften entwickelt oder die Herrschaft über Seine eigene Schöpfung verloren habe.

Mrs. Eddys Lehren söhnen jeden scheinbaren Widerspruch aus, der hinsichtlich des Wesens Gottes und des Menschen auftauchen mag. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft ist in der Tat ein vollkommener „Schlüssel,“ der die Schatzkammer der Bibel aufschließt und die tiefe geistige Bedeutung jener Wahrheit offenbart, deren eigentlicher Sinn von dem theologischen Materialismus der Jahrhunderte so willkürlich verkehrt und verdreht worden ist. Keine Silbe ist dem Buch der Bücher hinzugefügt oder genommen worden. Mrs. Eddy sagt folgendes über die Quelle der Inspiration ihrer Entdeckung: „Während ich diesen Führungen der wissenschaftlichen Offenbarung folgte, war die Bibel mein einziges Lehrbuch. Die Heilige Schrift wurde mir erleuchtet; Vernunft und Offenbarung wurden versöhnt, und späterhin wurde die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft demonstriert“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 110). Ein jeder ist in dem Maße von Gott inspiriert, wie er die Wahrheit ausdrückt oder demonstriert. Im Hinblick auf diese Tatsache halten es die Christlichen Wissenschafter nicht für frevelhaft, wenn sie behaupten, Mrs. Eddy sei inspiriert worden, den Menschen die endgültige Offenbarung der Wahrheit zu bringen. Und diese Wahrheit wird der Welt nie wieder verloren gehen.

Das Studium von Wissenschaft und Gesundheit bedingt das gleichzeitige Studium der Bibel, und die Christlichen Wissenschafter beweisen fortwährend, daß ihr Lehrbuch, in den Worten des Apostels Paulus, „das Wort der Wahrheit richtig vorträgt“ (Zürcher Bibel). Mrs. Eddys Darlegung der Christlichen Wissenschaft ist so vollständig und so vollkommen, daß man in keiner ihrer Schriften einen Widerspruch finden kann. Nachdem sie gewisse unbestreitbare Voraussetzungen festgelegt hat, fährt sie ohne Abweichungen fort, die notwendigen Schlußfolgerungen abzuleiten. Die ungeschminkte Wahrheit wird in der ganzen Größe ihrer Reinheit und Einfachheit dargelegt, und es wird kein Versuch gemacht, sie dem Geschmack widerspenstiger Sterblicher angenehm zu machen. Die Christliche Wissenschaft spricht denkende Menschen an, hat aber wenig Anziehendes für diejenigen, die gerne mit dem Strom öffentlicher Meinung treiben.

Bei allen menschlichen Auffassungen von Gott, dem Menschen und dem Weltall beruht die Hauptschwierigkeit auf der Annahme, daß sich die Wirklichkeit verändern könne. Die sterbliche Annahme ist kaleidoskopischen Veränderungen unterworfen. Solange wir nicht die Unveränderlichkeit des Schöpfers und Seiner Schöpfung wahrgenommen haben, wird alles einem beständigen Wechsel unterworfen zu sein scheinen. Die Sterblichen mögen annehmen, sie seien Erfinder oder Urheber der zahlreichen Gegenstände der Schöpfung, die fortwährend ans Licht gebracht werden. Tatsache ist aber, daß Gottes Schöpfung — und es kann unmöglich eine andere geben — heute und in Ewigkeit unveränderlich ist. Wir brauchen keinen besseren biblischen Beleg für die Richtigkeit dieser Behauptung als die Anfangsworte aus dem ersten Vers des zweiten Kapitels des ersten Buchs Mose: „Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.“ Ist es nicht höchst seltsam, daß dieser so bestimmte Ausspruch fortwährend von religiösen Menschen übersehen wird, von denen viele fest auf ihrer Behauptung bestehen, daß ihre Überredungskünste, die sie in selbstsüchtigen Gebeten in Anwendung zu bringen suchen, Gott von Seinem Vorhaben abbringen oder Seine Schöpfung beeinflussen könnten?

Das, was vollendet ist, erfordert weder Verschönerungen noch Zusätze, ja es läßt solche gar nicht zu; vielmehr ist es endgültig, entscheidend und vollkommen in sich. Die Christliche Wissenschaft muß daher als eine Entdeckung und nicht als eine Erfindung angesehen werden. Als Mrs. Eddy die Christliche Wissenschaft entdeckte, war sie sehr darauf bedacht, ihre Behauptungen durch wiederholte Demonstrationen zu erproben; und erst als sie überwältigende Beweise hatte, übergab sie ihre wissenschaftlichen Folgerungen der Welt zur Erwägung. Dies tat sie in wunderbar klarer Weise, wenn man in Betracht zieht, daß sie rein geistige Wahrheiten durch materielle Schrift und Sprache zum Ausdruck bringen mußte. An ihrer Darlegung dieser großen Offenbarung gibt es nichts zu bessern. Natürlich kann der Christliche Wissenschafter die Lehren ausführlicher durcharbeiten, als es Mrs. Eddy in der beschränkten Zahl ihrer veröffentlichten Schriften möglich war. Ein Abweichen von den wesentlichen Wahrheiten, die sie entdeckte, ist undenkbar, wohl aber kann und muß eine zunehmende Wahrnehmung dessen stattfinden, was offenbart worden ist.

Die Grundregeln der Musik, um ein Beispiel anzuführen, bleiben stets dieselben und können nicht verbessert werden; aber irgendein Musiker kann eine Komposition in Übereinstimmung mit diesen Regeln vortragen, und jedes Thema läßt sich in verschiedener Weise behandeln. So ist es auch mit der Christlichen Wissenschaft. Wegen ihres großen Inhaltsreichtums kann sie auf vielerlei Art und Weise dargelegt und demonstriert werden. Um jedoch die reine Metaphysik der Christlichen Wissenschaft gegen falsche Darlegungen und Auslegungen zu schützen, ist es notwendig, daß die Bewegung autorisierte Schriften habe; und Mrs. Eddy hat hierfür mit den Schriften, die von der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft herausgegeben werden, weislich gesorgt.

Mrs. Eddys Lehren bedeuten mehr als ein theologisches System. Als Johannes seine Boten mit der Frage zu Jesus sandte: „Bist du, der da kommen sollte?“ antwortete ihm der Meister nicht mit einer wortreichen Predigt, sondern er wies auf seine überzeugungskräftigen Werke hin. Die oberflächliche Theologie besteht in Behauptungen ohne Beweise, in Worten ohne Taten, in Predigten ohne praktische Anwendung. Keine Theorie hat Wert, die nicht unveränderlich und unwandelbar nach bestimmten Regeln demonstrierbar ist. Und so ist auch das Christentum wertlos, wenn man es nicht beweisen kann. Jeder Wortmacher kann eine Theorie aufstellen, aber heutzutage verlangt die Welt eine Religion, die man in den täglichen Angelegenheiten praktisch und zweckdienlich anwenden kann. Die Welt ist es müde, an einen weit entfernten Gott zu glauben; sie streckt die Hände nach einem Gott aus, der nahe ist. Sie hat die Treber bloßer Dogmen satt und verlangt nach dem Brot des Lebens. Mrs. Eddys Offenbarung der Wahrheit in der Christlichen Wissenschaft ist für alle Menschen bestimmt, und immer mehr Sündenmüde, Kranke und Beladene erkennen das. Leere materielle Versprechungen erwecken keine Hoffnung mehr in ihnen. All die lärmenden Widersprüche der schulmäßigen Theologie werden von der frohen Botschaft übertönt, die wir auf Seite 174 unseres Lehrbuchs finden: „Wahrheit ist geoffenbart. Sie muß nur betätigt werden.“

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