Vor ungefähr zwanzig Jahren wurde der Same der Christlichen Wissenschaft zuerst in unser Heim gesät. Zwei Jahre nach unserer Heirat im Jahre 1903 fingen wir an, mit Krankheiten zu kämpfen, und zehn Jahre lang hatte ich tatsächlich ein Grauen vor dem Frühling, weil er stets Kummer zu bringen pflegte. Ich entbehrte der religiösen Erziehung, wiewohl ich bis zu meiner Verheiratung die Sonntagsschule regelmäßig besucht hatte. Sie hatte aber keinen Einfluß auf mein tägliches Denken und Leben. Als unser jüngstes Töchterchen im Frühjahr 1908 dahinschied und man mir sagte: „Gott weiß, was am besten für uns ist,“ antwortete ich, ich wolle nichts von Gott wissen, wenn Er mir solches Leid gesandt habe. In all den Jahren sprach ich mich sehr entschieden gegen die Christliche Wissenschaft aus, wiewohl ich durch eigenes Forschen nichts von dieser Lehre wußte, sondern nur das wiederholen konnte, was ich meinen Vater und andere hatte sagen hören. Im Jahre 1910, nachdem wir achtzehn Wochen Krankheit im Hause gehabt hatten, beide Kinder krank gewesen waren und mein Vater dahingeschieden war, keimte der Same, der viele Jahre vorher gepflanzt worden war, und ich wandte mich der Christlichen Wissenschaft zu. Ungefähr zwei oder drei Wochen lang erhielt ich Behandlungen, und wiewohl ich vier Jahre lang behauptete, ich hätte nichts dadurch gewonnen, so sehe ich doch heute ein, wie gut der Boden zubereitet wurde.
Während der Festzeit zwischen 1914–15 war ich völlig erschöpft, meine Nerven waren ganz zerrüttet, und es entwickelte sich infolge von zwei schweren Anfällen von Bronchialkatarrh ein tuberkulöses Leiden, das wir stets erwartet hatten, weil wir glaubten, ich hätte diese Krankheit geerbt. Wir stellten eine erfahrene Haushälterin an, und ich begann eine Ruhekur, mit welcher die neusten medizinischen Methoden zur Behandlung dieser Krankheit verbunden waren. Der Husten hörte infolge einer sehr scharfen Medizin auf, die Erschöpfung aber, die dieses Leiden stets mit sich bringt, war nach drei Monaten trotz Einspritzungen und tonischer Mittel nicht gewichen. Ich konnte selbst die leichtesten Hausarbeiten nicht ohne diese Reizmittel verrichten. Als der erste Juli kam, war mir alle Medizin verleidet, und ich hatte nur noch den einen Wunsch, nämlich, Gott erkennen zu lernen. Jetzt war ich für meine Heilung bereit, und auf Anraten einer Freundin suchte ich das Sprechzimmer eines christlich-wissenschaftlichen Praktikers auf. In fünfzehn Minuten war ich vollständig geheilt. Niemals werde ich vergessen, welch wunderbares Gefühl der Kraft und Erhebung infolge dieser Heilung über mich kam. Ich tat den ganzen Sommer hindurch alle Hausarbeit für meine Familie von vieren, mit Ausnahme der Wäsche, fast ohne mir dessen bewußt zu sein, so vertieft war ich in das Studium der christlich-wissenschaftlichen Schriften.
Seitdem hat die Christliche Wissenschaft jedes Problem für mich und meine drei Kinder gelöst. In den drei Jahren sind Scharlachfieber, heftige Erkältungen, Bronchialkatarrh, Anfälle von Gallenfieber, heftige Kopfschmerzen, Neuralgie und mancherlei Krankheitserscheinungen, die besonders im Winter aufzutreten scheinen, überwunden worden, einige sofort, andere nach ein oder zwei Tagen. Jede Erfahrung war für mich ein positiver Beweis, daß das göttliche Prinzip und die Regel der Christlichen Wissenschaft stets Heilung bringen, wenn sie genügend verstanden und richtig angewandt werden.
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