Voller Freude lege ich dieses Zeugnis ab, da ich von vielen unharmonischen Zuständen, physischer wie mentaler Art, geheilt worden bin. Ehe ich etwas von der Christlichen Wissenschaft wußte, betrachtete ich ihre Lehre mit Argwohn. Die öffentliche Meinung hatte mich hierin falsch unterrichtet. Ich mußte jedoch zugeben, daß die Christlichen Wissenschafter sehr intelligent, besonnen und fleißig sind und daß sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und andere Leute ihre Wege gehen lassen. Niemals kam es mir in den Sinn, selber einen Einblick in ihre Religion zu tun. Ich war gleichsam zu dem Schluß gekommen, daß die Christlichen Wissenschafter trotz ihrer seltsamen Religion prächtige Menschen seien. Heute weiß ich, warum sie ihrer Sache so ergeben sind; sie haben eine herrliche Religion, und sie lieben und leben sie sieben Tage in der Woche.
Ich wandte mich meiner Augen wegen, die sehr schwach und empfindlich waren, der Christlichen Wissenschaft zu. Ein bekannter Spezialist hatte mir gesagt, meine Augen könnten nie wieder geheilt werden; ich müsse den Rest meines Lebens scharfe Augengläser tragen, ja ich würde möglicherweise erblinden, wenn ich meine Sehkraft nicht sehr schonte. Da ich nun meine Augen sehr viel gebrauchen mußte, entmutigte mich dieses Gutachten derartig, daß ich alles Zutrauen zu dem Arzt verlor. So klagte ich denn eines Tages einer lieben Freundin meine Not, und sie fragte mich, warum ich nicht einen Versuch mit der Christlichen Wissenschaft mache. Meine Antwort war, daß mir das nichts nützen würde, da ich nicht an diese Lehre glaube. Eines Mittwoch abends forderte sie mich jedoch auf, mit ihr eine Zeugnisversammlung zu besuchen; und um ihr einen Gefallen zu tun, ging ich mit. Welcher Art würde wohl die Versammlung sein? Ich erwartete nur einige ältere Leute zu treffen, fand aber zu meinen Erstaunen, daß die Kirche überfüllt war. Gerade an diesem Abend gab jemand, der von einem ähnlichen Leiden wie das meine geheilt worden war, ein Zeugnis ab, und die Worte fielen wie ein linder Regen auf ein ödes Land. Als ich die Kirche verließ, war mir eine Last vom Herzen gefallen; mich verlangte nach einer genaueren Kenntnis dieser wunderbaren Religion, die sowohl heilt wie erlöst. Ich war mit der Erwartung in die Kirche gegangen, einige seltsame Zeremonien zu sehen, erkannte aber, daß die Christlichen Wissenschafter die schlichte Religion, die uns Christus Jesus brachte, lehren und praktisch anwenden. Dies war in der Tat eine Offenbarung für mich, da man mich gelehrt und ich auch stets angenommen hatte, die Tage der Wunder seien vorüber.
Ehe ich mich für die Christliche Wissenschaft interessierte, wurde ich öfters auf die wunderbaren Dinge aufmerksam gemacht, die die Anhänger dieser Lehre als Ergebnis ihrer Gotteserkenntnis vollbrachten, war aber stets unempfänglich geblieben. Der Boden war eben damals noch nicht zubereitet, deshalb konnte der Same nicht gedeihen. Wenn ich heute zurückblicke und die Schritte zähle, die ich bisher getan habe, wird mir klar, daß mich die äußerste Not zu einer besseren Erkenntnis Gottes und Christi führte. Heute kann ich meine Augen gebrauchen so viel ich will. Ich genieße alles was man mir bei Tische vorsetzt, ohne an Bazillen oder Bakterien zu denken. Früher schien alles, was ich aß oder trank, infiziert zu sein, ja selbst die Luft, die ich einatmete kam mir unrein vor. Seit ich gelernt habe, weniger an den Körper zu denken, und mich bemühe, Gott besser zu erkennen, sind auch die Kopfschmerzen verschwunden, an denen ich fast beständig litt. Ich habe Furcht und Nervosität überwunden, ein chronisches Unterleibsleiden ist in sein natürliches Nichts zurückgekehrt, Blasenleiden und Krämpfe, an denen ich lange gelitten hatte, gehören der Vergangenheit an. Das schönste aber ist meine bessere Erkenntnis Gottes und die Tatsache, daß ich meinen Nächsten lieben lerne wie mich selbst. Die meistert Heilungen verdanke ich dem Studium von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy. Einige Heilungen traten sehr schnell ein, andere Leiden waren hartnäckiger. Ich habe jedoch gelernt, Gott als den großen, den einzigen Arzt anzuerkennen, dem ich vollkommen vertrauen kann.
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