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Die Freude der Buße

Aus der August 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn ein gewisser mentaler Zustand die Früchte des Kummers, der Verzweiflung und dergl. hervorgebracht hat, so sollte die Erkenntnis Trost bringen, daß man den mentalen Zustand ändern und durch diese Buße oder Sinnesänderung, also durch richtiges Denken, ein größeres Maß der Gesundheit und des Glücks erlangen kann. Der Apostel Jakobus hatte dies erkannt, als er sagte: „Meine lieben Brüder, achtet es für eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallet, und wisset, daß euer Glaube, wenn er rechtschaffen ist, Geduld wirket. Die Geduld aber soll festbleiben bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ganz und keinen Mangel habet.“

Die Theorie, daß man konsequent handeln müsse, steht der Freude der Buße sehr oft im Wege. Ein Mensch erklärt z. B.: „Das habe ich gesagt und dabei muß ich bleiben,“ ohne zuzugeben, daß er möglicherweise an einer fehlbaren, menschlichen Anschauung festhält. Pilatus sagte: „Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.“ In einer Fehde zwischen Familien sagt der eine Teil: „Wir haben diese Familie stets gehaßt, und werden sie stets hassen;“ oder der Arbeiteranführer sagt: „Ich habe Arbeitgeber stets gehaßt, und dabei bleibt es;“ und der Arbeitgeber äußert sich in der gleichen Weise über den Arbeiteragitator. Konsequentes Reden und Handeln ist gewiß eine köstliche Perle; nur muß der Mensch, der sie rechtmäßigerweise trägt, darauf sehen, daß seine Ideale mit dem Prinzip übereinstimmen. Im Grunde genommen besteht die wahre Norm einzig und allein im freudigen Gehorsam gegen Gott.

Der Gehorsam gegen Gott ist es, der den Menschen befähigt, sich von Familienfehden oder politischen Streitigkeiten loszumachen und sich von Krankheiten zu befreien, die er für Familienangelegenheiten gehalten, oder von bösen Neigungen, die er sich als ererbt und unvermeidlich gedacht hatte. Und der Weg zu dieser Befreiung führt durch den einfachen Vorgang der Buße. Man kann es Erneuerung nennen, denn Paulus erklärt: „Ob unser äußerlicher Mensch verdirbt, so wird doch der innerliche von Tage zu Tage erneuert.“ Und an anderer Stelle: „Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ Eine der Freuden der Buße ist die, daß man Demut bewillkommt, anstatt sie zu meiden. Der Stolz auf einer Seite der Frage sucht auf der anderen Seite Demütigung zu bewirken. So trachtet der Eroberer danach, Könige an seinen Triumphwagen zu ketten und Prinzen als Aufwärter an seinem Tisch zu benutzen, um sie dadurch zu demütigen. Es sei hier auf die praktische Lebensweisheit des Königs von Besek im Buch der Richter hingewiesen. Als seine Mannschaften die Schlacht verloren hatten und er gefangen genommen und verstümmelt worden war, sagte er: „Siebzig Könige mit abgehauenen Daumen ihrer Hände und Füße lasen auf unter meinem Tisch. Wie ich nun getan habe, so hat mir Gott wieder vergolten.“

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