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Das Überwinden von Entmutigung

Aus der September 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Während der Schüler der Christlichen Wissenschaft den Weg zur Höhe erklimmt und die Wahrheit täglich klarer erkennen lernt, scheinen sich ihm viele Hindernisse in den Weg zu stellen. Keins derselben ist jedoch heimtückischer oder unheilvoller für solche, die sich beeinflussen lassen, als das Gefühl der Entmutigung. Oftmals erscheint es in der Verkleidung einer Tugend, als sogenannte Bescheidenheit, und dann ist es eine der stärksten Waffen des Irrtums, eine, der man am häufigsten begegnet. Zuweilen hört man die Klage: Ich scheine gar keine Fortschritte zu machen, das geistige Erwachen, welches andere erleben, kommt nicht über mich. Dies ist eine bedauernswerte Gemütsverfassung, die aber nicht so hoffnungslos ist wie die träge Zufriedenheit mit zweifelhaftem Fortschritt. Entmutigung wird zuweilen für eine Sache des Temperaments gehalten. Man glaubt, sie rühre von einer mentalen Beschaffenheit her und könne niemals ganz abgelegt werden. Die Lehren der Christlichen Wissenschaft werfen jedoch ein ganz anderes Licht auf diese Frage. Sie lassen uns die Entmutigung als einen Zustand erkennen, der ebenso krankhaft ist wie ein gekrümmtes Rückgrat oder kranke Lungen — der ebenso unwirklich ist wie jene Zustände und daher ebenso leicht geheilt werden kann. Das einzige sichere Mittel für jedes Leid ist die Wahrheit. An Stelle der falschen Annahme hinsichtlich des Selbst muß die richtige Idee vom Selbst treten, und wenn das geschehen ist, hat die Heilung stattgefunden.

Das Gefühl der Entmutigung beruht auf der Annahme, daß es eine von Gott getrennte Selbstheit gebe. Hierfür besteht das Heilmittel darin, daß man der falschen Auffassung vom Selbst vollständig den Rücken kehrt und durch das Studium der Bibel und des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs lernt, daß der Mensch in Wirklichkeit kein von Gott getrenntes Dasein hat, daß es keinen gefallenen Zustand, keine Unvollkommenheit, keine Beschränkung gibt, und daß des Menschen wahre und einzige Selbstheit die Wiederspiegelung jenes unendlichen Gemüts ist, das Mrs. Eddy auf Seite 16 von „Miscellaneous Writings“ so schön als die „alles durchdringende Intelligenz und Liebe“ beschreibt. Kann es in der Wiederspiegelung des göttlichen Gemüts irgendein Gefühl der Entmutigung geben, irgendwelche Furcht, daß man vielleicht nicht imstande sein werde, die Wahrheit zu erkennen? Das ist natürlich unmöglich, und infolgedessen muß man derartige Gedanken als bloße Suggestionen des Irrtums ansehen, als einen Versuch des Bösen, den Fortschritt des Schülers zu verhindern. Die beste und hilfreichste Antwort, die der Christliche Wissenschafter dem Bösen geben kann, lautet: „Hebe dich, Satan, von mir!“

Das Zusammenbestehen von Gott und dem Menschen ist eine der Hauptwahrheiten, die die Christliche Wissenschaft lehrt. Mrs. Eddy sagt auf Seite 471 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Die Augenscheinlichkeit, daß Gott und der Mensch zugleich existieren, [wird] völlig vom geistigen Sinn getragen. Der Mensch ist und war stets die Wiederspiegelung Gottes.“ Und derartige Stellen gibt es viele. Paulus drückt die gleiche Wahrheit mit den Worten aus: „Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ Wenn uns dieser Gedanke klar wird und wir uns an ihn klammern, verscheucht er jedes Gefühl der Entmutigung, wie oft wir demselben auch in der Vergangenheit nachgegeben haben mögen. Mit dem Vater-Mutter Gott zusammen bestehen heißt, nur das Wesen und die Dinge Gottes in sich aufnehmen — die Harmonie und den Frieden der Liebe, der Wahrheit und des Lebens. Ein armer, entmutigter Sterblicher ist nicht der wahre Mensch. Er ist nur eine menschliche falsche Auffassung von des Menschen Selbstheit. Der Apostel Johannes aber sagt: „Wir sind nun Gottes Kinder.“

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