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Der König

Aus der September 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Die dem menschlichen Gemüt innewohnende Materialität und Selbstsucht ist schuld daran, daß dieses Gemüt das Ideal der Königschaft herabgewürdigt hat. In der idealen Auffassung war der König der Vater seines Volkes, und als solcher war er naturgemäß auch dessen Diener. Die Familie ist also eine Welt im Kleinen und somit das Urbild eines Kaiserreichs. Im Kaiserreich, oder besser gesagt, im Staat sehen wir die Erweiterung der Familie zu einem Stamm, der Stämme zu einer Familie von Stämmen oder einer Nation, und der Nation zu einer Familie von Nationen oder einem Kaiserreich. Wenn dieses Ideal festgehalten wird, ist der konstitutionelle Monarch der Vater und Diener seines Volkes. Da aber die menschliche Natur bloß eine Fälschung der wirklichen oder göttlichen Natur ist, so entsteht die Frage: Kann man dieses Ideal aufrechterhalten oder erlangen? Kann ein Mensch, der im Purpur geboren ist, der purpurnen Befleckung entgehen? Hierauf antwortet die Geschichte mit einem entschiedenen Nein.

Der strenge Durchschnittsrepublikaner wird nun einwenden, genanntes Ideal sei unerreichbar, denn man könne die menschliche Natur nicht umwandeln. Hierin schließt er wissenschaftlicher als er denkt. Aber er folgert insofern unlogisch, als er nicht einsieht, daß auf Grund seiner eigenen Prämisse dem Geschlecht der Republikaner ebenso die Neigung zur Gewaltherrschaft innewohnt wie dem Geschlecht der Monarchisten. Kurz, der Republikaner ist ein Monarchist, der wegen seiner klareren Erkenntnis des Prinzips seine menschlichen Neigungen gewissen uneigennützigen Gebräuchen unterordnet.

Hier nun wendet sich der Metaphysiker dieser Frage zu und prüft die mentalen Ursachen, die in der menschlichen Tätigkeit offenbar werden. Wenn er sich aber darauf beschränkt, einen Einblick in das menschliche Gemüt zu tun, so kommt er nicht weiter als die Schüler der zahllosen Schulen, die auf den Lehren Piatos und Aristoteles aufgebaut worden sind. Erst wenn er den heidnischen Schulen den Rücken gekehrt und sich den Lehren des Neuen Testaments, dem Ursprung aller christlichen Metaphysik, zugewandt hat, kann er die Bedeutung folgender Worte Mrs. Eddys verstehen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 141): „Für dieses Prinzip gibt es keine Dynastie, kein kirchliches Monopol. Sein einziges gekröntes Haupt ist die unsterbliche Oberhoheit. Sein einziger Priester ist der vergeistigte Mensch. Die Bibel erklärt, daß alle Gläubigen werden zu ‚Königen und Priestern gemacht vor Gott.‘ “

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