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„Die Vorstellungswelt“

Aus der September 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft befreit das Menschengeschlecht von ihrem Glauben an das Böse und von der Furcht vor demselben, indem sie ihr klar macht, daß das Böse niemals als etwas Wirkliches sondern stets als eine falsche Vorstellung anzusehen ist. Das Bestehen einer Tatsache macht das Bestehen von irgend etwas, was diese Tatsache leugnet oder ihr widerspricht, zur Unmöglichkeit. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 72 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Da Gott, das Gute, immer gegenwärtig ist, so folgt daraus in der göttlichen Logik, daß das Böse, das mutmaßliche Gegenteil des Guten, niemals gegenwärtig ist.“

Nachdem man eine Tatsache festgestellt hat, kann man sich eine ihr widersprechende Lüge nicht als Tatsache denken. Der Mathematiker kann nicht an falsche Hypothesen glauben, die den Wahrheiten widersprechen, welche er versteht. Da Gott das allwissende Gemüt ist, kann es für Ihn kein Reich der bloßen Vermutungen oder Vorstellungen geben. Das sogenannte menschliche Gemüt ist jedoch wegen seiner Unwissenheit geneigt, sich Vorstellungen zu machen und gleich darauf zu vergessen, daß diese Vorstellungen keine bewiesenen Tatsachen sind. Folgender wohlbekannter Vorfall aus dem Leben eines berühmten Staatsmannes veranschaulicht diese Neigung des menschlichen Gemüts. Dieser Staatsmann wollte einst einer Gruppe von Männern klar machen, daß sie ihn nur deshalb zu einer gewissen Handlungsweise zwingen wollten, weil sie von falschen Voraussetzungen ausgingen. Er bat zunächst um die Erlaubnis, eine scheinbar belanglose Frage stellen zu dürfen. Diese Frage lautete: „Wieviele Beine hat ein Schaf?“ „Vier,“ antworteten einige. „Richtig,“ sagte der Staatsmann, „aber angenommen, wir nennen den Schwanz des Schafs ein Bein, wieviele Beine hat es dann?“ „Fünf,“ lautete die Antwort. „Keineswegs,“ erwiderte der Staatsmann; „der Umstand, daß man den Schwanz eines Schafs ein Bein nennt, macht ihn nicht zum Bein; das Schaf hat noch wie vor vier Beine.“

Sobald die Menschheit Einbildungen nicht mehr für Tatsachen hält, verschwinden ihre Leiden, denn diese rühren nur von der Neigung des menschlichen Gemüts her, sich falsche menschliche Begriffe zu bilden und sich vor denselben zu fürchten. Jahrhundertelang wagten es die Menschen nicht, sich frei auf der Erde zu bewegen, weil sie annahmen, die Erde sei eine Fläche, und hieraus natürlicherweise schlössen, sie seien in Gefahr, über den Rand hinabzustürzen. Weil das menschliche Gemüt das wahre Wesen Gottes nicht kennt und somit von dem Standpunkt der Grausamkeit ausgeht, so beschwört es das Bild eines rächenden Gottes herauf und zitterte dann vor seiner eigenen falschen Auffassung.

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