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Um die „günstige Gelegenheit der Stunde“ wahrzunehmen, wozu wir in dem Leitartikel...

Aus der September 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Um die „günstige Gelegenheit der Stunde“ wahrzunehmen, wozu wir in dem Leitartikel „Lebendige Zeugen“ im Sentinel vom 15. Juni [1918] liebevoll aufgefordert werden, gebe ich hiermit meiner Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft Ausdruck, in der Hoffnung, daß jemand, der nach dem Lichte der Wahrheit sucht, dadurch ermutigt werde. Vor mehreren Jahren gab ich die Religion auf, in der ich erzogen worden war, da sie mein Sehnen, selbst als ich noch ein Kind war, nicht stillte, und als ich älter wurde, fand ich in ihr keinen Trost. Einige Jahre lebte ich ohne eine bestimmte religiöse Anschauung dahin.

Bald nachdem ich mich in der Kanal-Zone niedergelassen hatte (i. J. 1912), kam ich zum ersten Male in den Besitz einer Bibel. Das war der Anfang zu meinem geistigen Erwachen. Ich beschäftigte mich eingehend mit diesem Buch, besonders mit den Psalmen. Durch folgende Worte Jesu im Evangelium des Johannes, Kapitel siebzehn, wurde ich sehr ermutigt: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden.“ Nachdem ich die Bibel ungefähr drei Jahre eifrig studiert hatte, erwachte in mir der sehnliche Wunsch, mich einer Kirche anzuschließen. Zu meiner ehemaligen Religion zurückzukehren, war mir unmöglich. Daher fing ich an, mich mit den Kirchen zu beschäftigen, die auf die Bibellehren gegründet sind, welche für mich die teuersten Schätze geworden waren. Ich begann an Hand aller einschlägigen Bücher, die ich finden konnte, die verschiedenen religiösen Sekten zu studieren, ja ich schrieb sogar an einen Herrn in den Vereinigten Staaten, der über diesen Gegenstand sehr gut unterrichtet ist, und bat ihn, mir einen Lesekursus anzugeben, mit Hilfe dessen ich mir eine Kirche aussuchen könnte, da ich vorhätte, mich einer solchen anzuschließen. Er erfüllte meine Bitte; nachdem ich mich jedoch abermals durch eine Masse Lesestoff hindurchgearbeitet hatte, war ich mehr im Unklaren denn ie und konnte zu keiner Entscheidung kommen.

Um jene Zeit sollte ein religiöser Kongreß in Panama abgehalten werden, und ich beschloß, bis dahin keine weiteren Schritte zu tun, da mehrere Predigten gehalten werden sollten, die mir, davon war ich fest überzeugt, einigen Aufschluß geben würden. Als sich aber der Kongreß versammelte, kam am Anfang der Woche jeden Abend etwas dazwischen, so daß ich den Vorträgen nicht beiwohnen konnte, und das Lesen der verschiedenen Predigten in den täglichen Zeitungen brachte mir nicht das Resultat, das ich erwartet hatte. Gegen Ende der Woche besuchte mich eines Abends eine Freundin, die im Laufe des Gesprächs sagte, sie komme aus der Kirche. Wie ich dazu kam, sie zu fragen, in welcher Kirche sie gewesen sei, weiß ich nicht, denn sie pflegte meines Wissens die Episkopalkirche zu besuchen. Als sie antwortete, sie sei in der Kirche Christi, der Scientisten, gewesen, erregte das meine Aufmerksamkeit in hohem Maße. Ich wußte nichts über diese Religion. Bei all meinen Studien war mir keine einzige Zeile zu Augen gekommen, die sich auf diesen Gegenstand bezogen hätte, und der Name erweckte in mir ein neues Interesse. Diese Freundin erzählte mir, sie sei kürzlich vor einer Operation wegen eines Ohrenleidens bewahrt worden, das so schmerzhaft war, daß sie befürchtet hatte, den Verstand zu verlieren.

Ich sagte mir, wenn die Christliche Wissenschaft so etwas bewirken könne, so sei Hoffnung, daß noch heute die Religion Jesu Christi auf Erden zu finden sei, die Religion, die ich durch das Lesen der Evangelien liebgewonnen hatte. Gleich am nächsten Mittwoch abend besuchte ich eine Versammlung in Ancon. Die Atmosphäre dieses Gottesdienstes und die Andacht der Gemeindemitglieder erzeugte in mir sofort ein wunderbares Gefühl des Friedens und der Ruhe. Nach der Versammlung gab mir eine Dame freundlichst einige Zeitschriften und lieh mir ein Exemplar des Lehrbuchs, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mrs. Eddy, das ich noch am gleichen Abend mit größtem Interesse las. Ich dachte garnicht an physische Heilung, wiewohl ich sie sehr nötig hatte. Die herrliche Sprache und die Gedanken des Buchs erweckten mich zu neuem Leben. Sie waren wie „ein tiefer Atemzug, der frisch von Gott kommt“ (Miscellany, S. 195). Ich kam mir vor wie jemand, der soeben einen Quell in trockener Wüste entdeckt hat. Jeder freie Augenblick wurde zum Lesen benutzt, und nach zwei Wochen wurde ich mir bewußt, daß ein chronisches Magenleiden, an dem ich sechzehn Jahre gelitten hatte, verschwunden war. Das war etwas Wunderbares für mich, denn ich hatte zur Zeit kaum an mich selbst gedacht. Auch ein Unterleibsleiden, das ich ebenfalls sechzehn Jahre gehabt hatte, verschwand. Die Offenbarung, daß Gott Liebe ist, gab mir einen klaren, erhabenen Begriff vom Leben.

Seit jener Heilung sind beinahe zwei und ein halbes Jahr vergangen, und genannte Leiden haben sich nie wieder gezeigt. Das Studium der Lektions-Predigten und anderer christlich-wissenschaftlicher Schriften hat eine große Wandlung in mir bewirkt. Durch das Überwinden von Ungeduld, Haß und Trägheit hat sich meine Gemütsart sehr gebessert. Ich bin hierfür sehr dankbar, sowie auch für den liebevollen Beistand, den man mir erteilte, wenn mich Furcht zu übermannen schien. Wohl habe ich noch viel Furcht zu überwinden, kann aber sehen, wie dei Weg von Jahr zu Jahr lichter wird.

Als ich Wissenschaft und Gesundheit zum erstenmal las, verspürte ich gleich eine große Liebe zu Mrs. Eddy. Niemals, und dafür bin ich dankbar, habe ich im geringsten bezweifelt, daß sie „ein Schriftgelehrter“ war, „der auf Befehl handelt“ (Miscellaneous Writings, S. 311). Ich bin überzeugt, daß die Christliche Wissenschaft die „köstliche Perle“ ist. Sie zu studieren, ist die größte Freude meines Lebens. Ich möchte ferner meinen aufrichtigen Dank für den Sentinel, das Journal und den Monitor sowie für die Broschüren aussprechen, denn sie sind wie Leuchtfeuer auf dem Wege. Besonders für Mrs. Eddys Schriften bin ich dankbar.

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