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Gehorsam

Aus der September 1919-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrer Botschaft an Die Mutter-Kirche vom Jahre 1900 (S. 8) gibt uns Mrs. Eddy die Ermahnung: „Lernt gehorchen; aber zuerst lernt erkennen, was Gehorsam ist.“ Für den Christlichen Wissenschafter bedeutet Gehorsam weder rein blinde Verehrung einer unbekannten Gottheit, noch abgöttische Ehrerbietung gegenüber einer hochstehenden Person, noch sklavische, auf Furcht und Unwissenheit beruhende Unterwürfigkeit, noch willenlose Abhängigkeit von der Macht der Umstände, von der Umgebung oder von den Anschauungen anderer, sondern für ihn ist Gehorsam die unerschütterliche Treue gegen das Gesetz Gottes, im Denken wie im Handeln. Dieses Gesetz erkennt er als das einzige Gesetz, dem zu gehorchen recht und natürlich ist. Der einzig rechtmäßige Stand und die wahre Individualität des Menschen setzt den Gehorsam gegen das Gesetz Gottes voraus. Wird Gottes Gesetz unwissentlich oder absichtlich übertreten, so stellt sich die Sünde ein, und die Folgen sind Kummer, Krankheit und Tod. Die Sache ist klar. Ein jeder kann Gesundheit, Glück und Frieden, die Segnungen des Gehorsams, oder aber Schmerz und Leiden, die unausbleiblichen Folgen des Ungehorsams wählen. Gewiß ist, daß wir alle entweder hier oder im Jenseits in liebevollem Einklang mit dem Gesetz Gottes treten müssen, möge die Annäherung auf dem direkten Wege des willigen Gehorsams geschehen, oder auf dem längeren, rauhen Wege, der beim Ungehorsam beginnt und durch die Hölle der Sterblichkeit führt, bis der sterbliche Mensch durch seine Leiden erweckt worden ist und sich dem Gesetz der Wahrheit zuwendet.

Gehorsam beruht auf der Denkart, und kommt durch die Denkart zum Ausdruck, die die geistige Einheit Gottes und des Menschen versteht. Der Mangel an Gotteserkenntnis verhindert den Gehorsam gegen Gott. Gott ist das unbegrenzte, ewige, stets gegenwärtige Gemüt, die unendliche Intelligenz, das eine Leben, das in seiner gesamten Schöpfung zum Ausdruck kommt. Der wissenschaftlichen Auffassung gemäß ist der Mensch die Idee oder das Ebenbild Gottes. Dank der volleren Darlegung der Wissenschaft des Seins, wie sie der Welt von Mary Baker Eddy durch ihre Entdeckung der Christlichen Wissenschaft zuteil wurde, wird dieser biblische Begriff vom Menschen geklärt, indem sich derselbe in unserem Denken als die Wiederspiegelung oder der Ausdruck Gottes entfaltet. Der Ausdruck Wiederspiegelung trägt sehr viel dazu bei, der Menschheit klarzumachen, wie innig der wahre Mensch durch jeden Gedanken und jede Tat mit Gott verbunden ist. Man denke an das Bild im Spiegel und dessen genaue Übereinstimmung mit dem Original in bezug auf Eigenschaft und Bewegung, und man hat annähernd einen Begriff von der völligen Übereinstimmung mit der Gottheit, welche der geistige Mensch als die volle Wiederspiegelung des Geistes, Gottes, zum Ausdruck bringt.

Der Mensch steht somit in derselben Beziehung zu Gott wie das Spiegelbild zu seinem Original, und er muß hinsichtlich seiner Eigenschaften, seiner Handlungen, seiner Gedanken und seines Charakters mit dem einen Leben in völligem Einklang stehen. Als Wiederspiegelung betrachtet, ist des Menschen Gehorsam gegen Gott, mit anderen Worten, seine Übereinstimmung mit Ihm, unvermeidlich. Wenn man den Menschen als Gottes Idee, Ausdruck oder Wiederspiegelung auffaßt, wird seine völlige Abhängigheit von Gott und sein natürlicher Gehorsam gegen Ihn erkannt, und die geistige Tatsache, daß der Stand und Grad seines Seins notwendigerweise auf ewig von Gott vorherbestimmt ist, tritt klar zutage. Gott ist die einzige Ursache, die der Mensch anerkennen kann, weil Er die einzige Ursache ist, die besteht. Es gibt keine andere Ursache, der der Mensch Treue beweisen dürfte. Würde der Mensch im Ungehorsam gegen Gott, die eine schöpferische Ursache leben, so würde er aufhören, seinen rechtmäßigen Stand zu haben und seinen ihm zukommenden Platz im Weltall einzunehmen — sein Schicksal wäre ein unlösbares Rätsel.

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