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Der Liebe gute Gelegenheiten

Aus der Oktober 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Erkenntnis eines wahren Begriffs von allumfassender Liebe und eines, damit Hand in Hand gehenden Ausdruckes allgemeinen Gebens, ist vielleicht das, was einem Christlichen Wissenschafter zuerst und am meisten not tut. Wir können dieses allumfassenden, unparteiischen Begriffes von der Liebe, dieses beständigen Gebens, nur aus Freude am Geben, dieser Freude, das Prinzip zum Ausdruck zu bringen, nur dann teilhaftig werden, wenn wir anfangen zu begreifen, daß Gott Liebe ist, und zu wissen, daß der wirkliche Mensch, Sein Gleichnis, nur den wahren Begriff vom Lieben ausdrückt. Schreiberin dieses entsinnt sich noch, wie unmöglich ihr diese Aufgabe erschien, ehe sie eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft wurde; damals war ihre Auffassung von der Liebe wiewohl aufrichtig, so doch beschränkt und persönlich und schlug sehr leicht in das Gegenteil um, wodurch große Zurückhaltung, Kühle und Gleichgültigkeit hervorgerufen wurde. Als jedoch die Erkenntnis der Liebe, als etwas Unendliches, in ihren Gedanken aufdämmerte, kam die wunderbare Erhebung und Entfaltung, die stattfindet im Bewußtsein durch diese Lehre, zeigend, daß persönliche Liebe und persönlicher Haß nur Täuschungen sind und ließ ihr die Tatsache der einen großen Liebe und ihrer unendlichen Offenbarwerdungen, die ausgedrückt werden müssen, zurück. So trennt die Tätigkeit der Wahrheit die materielle Illusion von der geistigen Tatsache und läßt uns nur die Idee Gottes, die erkannt und der gehorcht werden muß. Die ganze Art dieses Wirkens, die Spreu von dem Weizen zu trennen, gibt uns unbegrenzte Gelegenheiten, das, was wir von den Lehren der Christlichen Wissenschaft verstehen, zu beweisen und praktisch anzuwenden, und jede Gelegenheit als eine Stufe zum Höherschreiten zu benutzen.

In ihren „Miscellaneous Writings“ (S. 176) sagt unsere Führerin: „Wie steht es aber um uns selbst, unseren Zeiten und unseren Verpflichtungen? Sind wir uns unserer eigenen guten Gelegenheiten und Verantwortungen genügend bewußt? Sind wir bereit ihnen ins Auge zu sehen, sie zu verbessern, und dem höchsten Maße göttlicher Energie entsprechend zu handeln, mit der wir ausgerüstet sind?“ Die Inspiration, die uns veranlassen würde, „dem höchsten Maße göttlicher Energie entsprechend“ zu handeln, muß wahrlich selbstlose Liebe und Aufrichtigkeit sein, und diese Charaktereigenschaften können nur durch beständige und unaufhörliche Censur unseres Denkens aufrechterhalten werden. Wir dürfen keinem trägen, krankhaften oder matten Gedankenzustand erlauben uns in Schwäche oder unsichere Tätigkeit oder Verzögerung zu mesmerisieren, vielmehr muß freudiges, natürliches, tatkräftiges, genaues Denken unser tägliches Leben charakterisieren und somit beweisen, daß der göttliche Antrieb oder die belebende, geistige Idee allen Irrtum und alle Schwäche verbannt. Hier mag man ausrufen: „Ich wünsche, ich hätte ein bestimmteres Denken und könnte dieses Gefühl der Schwäche und Lethargie abwerfen, das mich von genauer mentaler Arbeit abhält.“ Und die Antwort hierauf muß allezeit lauten: „Wahres Denken ist stets positiv und stark; nur falsche Annahme und Täuschung kann dich zu der Annahme verführen, daß es ein menschliches Gemüt gibt, daß du dein eigen nennst und das dir den Mangel von Eigenschaften und Qualitäten, die Gottes Kind, Sein Bild und Gleichnis besitzt, einflüstert.“

Die Gelegenheit bietet sich uns in zahllosen Wegen in unserem täglichen Leben Herzensgüte zum Ausdruck zu bringen. Sanftmut, Zartheit, Geduld, Wachsamkeit, auf eines anderen Wohlfahrt bedacht sein, Ungeduld bemeistern, das Überwinden jeglichen Wunsches nach Selbstlob, oder der Eifersucht auf eines anderen Erfolg, sie alle klopfen an die Tür des Bewußtseins an, und verlangen ein Ja oder Nein von uns als Antwort. Der positive, richtige Gedanke birgt stets die Bejahung, „Ich bin“ oder die geistige Tatsache, die das bekräftigt, in sich, wohingegen die negative Annahme nur aus der Mutmaßung der Abwesenheit oder der Verneinung des Positiven besteht. Können wir uns verwundern, daß wahres Denken belebt, stärkt und erfrischt, während krankhafte oder unzusammenhängende Grübelei Schwäche, Entmutigung und Niedergeschlagenheit befördert? Der Liebe Aufforderung und Befehl an uns lauten, daß wir zu den wirklichen Tatsachen des Seins erwachen und als Bild und Gleichnis unseres Schöpfers Vollkommenheit ausdrücken müssen: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“

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