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„Stelle dich auf deine Füße“

Aus der Oktober 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seinem „Gesichte Gottes“ (Zürcher Bibel) hörte der Prophet Hesekiel aus einem Glanz „rings herum“ eine Stimme die zu ihm sagte: „Du Menschensohn, stelle dich auf deine Füße, so will ich mit dir reden“ (Zürcher Bibel). Wie oft hat sich der Sucher nach Gott in diesem Zeitalter nach dem Vorrecht der alten Propheten gesehnt — das Vorrecht der direkten Gemeinschaft mit dem Vater und der Äußerung: „So spricht der Herr.“

Während vielen Jahrhunderten hat die christliche Welt eine gewisse Befriedigung und Trost gefunden in Bibelsprüchen, wie „Der Herr is nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen“ und „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten“ und der Versicherung des Christus: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Doch hat die Menschheit nur einen unbestimmten Begriff von der Bedeutung dieser Worte, ohne die Belehrung der Christlichen Wissenschaft. „Wieso kann Gott gleichzeitig in Amerika und Europa sein?“ fragt das kleine Kind, das sich schon ein Bild von einem anthropo-morphischen Gott gemacht hat — einem riesenhaften Menschen, weit oben in den Himmeln, zu dem man abends beten muß. „Wie kann Gott meinen schwachen Ruf hören, wo doch so viele Millionen Menschen in der Welt sind, die alle zu Ihm flehen um Hilfe?“ seufzt der, welcher unter Kummer oder Krankheit leidet. „Was kann der Allmächtige von meinem Geschäft wissen? Wie kann er zum Beispiel verhindern, daß eine Hypothek verfallen erklärt wird?“ fragt der Geschäftsmann verächtlich. Und hinter all diesem Fragen, diesen Seufzern und diesem zynischen Wesen liegt das große menschliche Sehnen, das Hiob ausdrückt in seiner Klage: „Ach daß ich wüßte, wie ich ihn finden ... möchte“ und der Psalmist mit den Worten: „Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser, so schreiet meine Seele, Gott, zu dir.“

Doch die Bibel lehrt uns, daß der Mensch Gottes Bild und Gleichnis ist und in Wirklichkeit nichts weniger als eine Wiederspiegelung des einen Gemütes; darum ist es klar, daß diese universale Sehnsucht, Gott „zu finden,“ vollkommen berechtigt ist. Sie muß dem Wunsche des göttlichen Gemütes entspringen, das ausgedrückt werden muß. Dieser Wunsch des Gemütes ist, durch Wiederspiegelung, des Menschen Sehnsucht, Gott — das Gute — offenbart zu sehen, auf daß jedermann das Gute erfahre. Aber es ist unmöglich sich vorzustellen, daß Gott, der Allmächtige, irgend etwas wünschen kann das Er nicht erfüllen könnte und würde. „Das unergründliche Gemüt ist zum Ausdruck gekommen,“ sagt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 520). „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum.“ Die Befriedigung der Sehnsucht des Menschen, Gott, das Gute, offenbart zu sehen, ist daher schon vorgesehen. Den Schlüssel, mit welchem wir in diese Befriedigung eintreten, finden wir in der Seligpreisung: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.“

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