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„Du hast keine Feinde“

Aus der Oktober 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Mensch, der die metaphysische Tatsache versteht, daß das unendliche Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung Alles-in-allem ist, hat keine Feinde; denn, weil er dieses weiß, liebt er seine Feinde. Die Erkenntnis, daß göttliche Wahrheit und ihr Ausdruck alles ist, was wirklich besteht, ist die Begründung dieser Behauptung und das ist der sicherste Weg um in diesem menschlichen Sinn der Dinge jede Annahme des Bösen zu vernichten. Solche Empfindung, wenn durch und durch befestigt, hilft nicht nur demjenigen, der meint Feinde zu haben, zu sehen, daß er keine hat, sondern hilft auch jede Annahme solcher Neigungen in anderen, die ihm scheinbar feindlich gesinnt sind, zu heilen. Und wahrhaft zu lieben ist zu heilen. Es ist der göttliche Weg vermutliche Feinde zurechtzuweisen und zu lieben. Die Schriften von Mrs. Eddy zeigen das. Auf Seite 30 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt sie die Worte: „Wenn wir über die Irrtümer des materiellen Sinnes so weit gesiegt haben, daß wir uns von Seele beherrschen lassen, werden wir die Sünde verabscheuen und sie unter jeder Maske rügen. Nur auf diese Weise können wir unsre Feinde segnen, obgleich sie unsre Worte nicht so deuten mögen,“ und in „Miscellaneous Writings“ (S. 9): „‚Liebet eure Feinde‘ ist identisch mit ‚Du hast keine Feinde.‘“

Dasselbe bedeutend, obwohl in Worten ausgedrückt die scheinbar auf etwas anderes hinweisen, ist die Stelle in der Bibel, wo Gott, der große Ich Bin, durch das Verständnis von Moses zu den Kindern Israel spricht und sagt: „Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und bringe dich an den Ort, den ich bereitet habe. ... Wirst du aber seine Stimme hören und tun alles, was ich dir sagen werde, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widersacher Widersacher sein.“ Das natürlich nicht bedeuten, daß Gott, das göttliche Prinzip, der Widersacher ist von etwas, das wirklich existiert, oder daß Er ein Zerstörer der Menschen sei. Es bedeutet einfach dieselbe Wahrheit, die in der oben angeführten Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit enthalten ist; nämlich, daß das Prinzip und seine Wirkung alles ist, was besteht, und unendlich gut ist. Dies läßt keinen Raum für das Böse, noch irgend welchen Glauben daran und eine jede Vermutung falscher Kundgebung wird somit vernichtet. Der Haß und das Gute können nicht nebeneinander in demselben Orte sein. Da das Gute die einzige Gegenwart ist, würde alles, was Anspruch macht an das Gegenteil des Guten oder Gott, sich als etwas, außer dem was ist, behaupten, und das ist eine Unmöglichkeit. Wenn man diese Wahrheit gegen irgendeine Annahme von Haß, Feindschaft oder Rache, die in den Gedanken gegenwärtig zu sein scheint, anwendet, so wird man beweisen, daß das Prinzip tatsächlich die einzige Ursache ist, und nie etwas Böses erzeugt hat.

Jemanden als Feind ansehen ist ebenso unberechtigt, wie an die Wirklichkeit der Krankheit zu glauben. Aus einem solchen Gedankenzustand geht kein Heilen hervor. Wer die Christliche Wissenschaft betätigt, kann unmöglich erwarten, der Welt von Nutzen zu sein, durch das Heilen falscher Begriffe, während er gleichzeitig einen unwahren Gedanken über jemand anders hegt. Das Gute, oder Heiligkeit, oder Heilung, ist in eines Menschen Erfahrung gegenwärtig im Verhältnis zu der Abwesenheit des Bösen. Gott ist, und ist nur ewig auf Grund der immerwährenden Tatsache, daß Er kein Übel oder Element der Zerstörung in sich hat. Würde Er eine zerstörende Kraft kennen und in sich enthalten, so wäre Er, der unendliches Gemüt ist, nicht endloses Leben. Was wahr ist von Gott, muß wahr sein von Seinem Bild und Gleichnis, dem geistigen Menschen. Dieser Mensch kann keine Kenntnis des Bösen, wie es Haß ist, haben, weil er dadurch vernichtet würde, und, da er das Ewige wiederspiegelt und somit ewig ist, hat er keinen Sinn für unwahre Zustände. All dies ist die einzige Grundlage von der aus der Mensch arbeiten kann. Sobald er sich in das geringste falsche Denken einhüllt und glaubt er habe Feinde die gehaßt und streng verurteilt werden sollen, läßt er Mißgeschick ein, nicht für diejenigen die er als seine Gegner wähnt, aber für sich selbst.

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