Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Geist und der Buchstabe

Aus der November 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Mrs. Eddy auf Seite 468 von Wissenschaft und Gesundheit schrieb: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem,“ gab sie eine so bestimmte Erklärung, welche jedes Mißverständnis unmöglich machen sollte. Die Unendlichkeit des göttlichen Gemütes und seiner Offenbarwerdung läßt selbstverständlich keinen Raum für irgendetwas anderes, und was mehr zu sein scheint, ist nur Nachahmung der Wirklichkeit. Daraus folgt, daß jede Phase der Materialität, sei sie mental oder physisch, unbedingt eine Lüge sein muß über etwas, das im unendlichen Gemüt und seiner unendlichen Offenbarwerdung besteht. Infolgedessen ist das sterbliche Gemüt selbst, und alles von ihm ausgehende, nur eine unwahre Suggestion und kann als solche zurückgewiesen werden. Diese Suggestion ändert sich in der Intensität des Bösen, ist aber immer vom Bösen. Das angenommene Gute, vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, ist eigentlich nie wirklich gut, sondern nur des sterblichen Gemütes Begriff von gut, den es all denen, deren Ohren für die Kenntnis des Guten und Bösen genügend gestimmt sind und bereit es als gut anzunehmen, einflüstert.

Es ist ganz leicht durch die einfachste Illustration die Bedeutung dieser Erklärung zu verstehen. Die Philosophie der Menschheit lehrt, daß der Mensch zu seiner Erhaltung physische Nahrung braucht; eine weise Suggestion, für seine Existenzerhaltung und darum eine Suggestion des Guten. In Wahrheit, aber, ist gerade die Suggestion, das Leben werde durch materielle Nahrung erhalten, eine Lüge und darum eine Suggestion des Bösen. Die bloße Tatsache, daß ein Mensch von der Notwendigkeit solcher Nahrung überzeugt ist, setzt ihn der Gefahr des Verhungerns, und all den physischen Gesetzen, die dem, was die Notwendigkeit richtiger Ernährung genannt wird, zu Grunde liegen, aus. Ein Verständnis des Prinzips vernichtet diese Suggestion und dieses sogenannte Gesetz der Materie; denn in dem Verhältnis als man erkennt, daß die Bedingung von Nahrung eine ganz mentale ist, wird das Gesetz materieller Erhaltung gebrochen und die Aufhebung dieses speziellen Gesetzes ist begonnen.

Nun ist es ganz wahr, daß physisches Leben dem Prinzip näher ist als physischer Tod; ein Mensch der ißt und sich selbst lebend erhält ist daher dem Prinzip viel näher, als ein Mensch der seinen Begriff von physischem Leben durch Verhungern verliert. Mrs. Eddy macht das ganz klar auf Seite 442 von Wissenschaft und Gesundheit wo sie schreibt: „Christus, Wahrheit, gibt den Sterblichen zeitliche Nahrung und Kleidung, bis das Materielle durch das Ideale verwandelt ist und verschwindet, und der Mensch geistig gekleidet und genährt wird.“ Doch braucht es kaum gesagt zu werden, daß dies nicht bedeutet, daß der Sterbliche diese scheinbare Notwendigkeit zeitlicher Nahrung und Kleidung anders als nur zeitlich ansehen sollte. Er sollte, im Gegenteil, sich betätigen seine Erlösung auszuarbeiten, so daß diese Annahme vernichtet wird und er allmählich die Herrschaft über das Fleisch gewinnt, welche ihn über die Begrenzungen des Fleisches erhebt. Doch sollte er, während er seine Erlösung in dieser Hinsicht ausarbeitet und sein Verständnis des Prinzips zur Erfüllung dieses Zweckes demonstriert, sich vor jeglicher Versuchung hüten, seine Fähigkeit, Wahrheit zu demonstrieren, zu überschreiten; denn dies würde ihn dazu verleiten die nötige Verpflegung zu vernachlässigen und ihn des Anhörens der bösartigen Suggestion, welche ihn veranlassen würde sich selbst krank zu machen, oder sein Leben aufs Spiel zu setzen durch den Versuch etwas Unwissenschaftliches zu tun, insofern als es gänzlich über seiner Macht des Beweisens lag, schuldig machen.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / November 1920

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.