Solche, die Heilung suchen durch die Christliche Wissenschaft, sind oft versucht zu viel zu fragen, wann die Hilfe erwartet werden könne und warum sie scheinbar noch nicht da sei. Über solches Fragen schreibt Mrs. Eddy auf Seite 60 von „Retrospection and Introspection“: „Der materielle Sinn fragt in seiner Unwissenheit von der Wissenschaft, ,Wann wird das Toben der materiellen Elemente aufhören?‘ Die Wissenschaft sagt zu jeder Art von Krankheit, ,Erkenne, daß Gott Allmacht und Allgegenwart ist, und, daß es nichts gibt außer Ihm;‘ und die Kranken werden geheilt sein. Der materielle Sinn sagt, ,Oh, wann wird mein Leiden aufhören? Wo ist Gott? Krankheit ist etwas außer Ihm, das Er weder heilen kann noch heilt.‘ “
Wenn, selbst solche Ausrufe, nicht in gewissem Sinne ein Sehnen nach Gottes Güte ausdrückten, so wären sie völlig nutzlos. Sie sind an und für sich Verneinungen, für welche das Erkennen der Wahrheit das einzig mögliche Heilmittel ist. Gerade die Zeit die mit kläglichem Fragen über die Zukunft, oder über die Natur und den Ursprung des angenommenen Bösen, verbraucht wird, kann immer besser ausgenutzt werden durch ein aufrichtiges Streben, nach dem was jetzt tatsächlich wirkliche Praxis ist. In anderen Worten, ein jeder sollte sich fragen warum geistige Heilung jetzt augenblicklich und dauernd sein sollte. Ein jeder hat das Recht darauf zu beharren, das, was er durch die Christliche Wissenschaft lernt, sofort und für immer zu beweisen. In diesem Beharren, aber, muß ein jeder unendlich geduldig und gründlich sein, denn wie Christus Jesus zeigte, die Heilung die schwer erscheint kommt nur durch Gebet und Fasten.
Unaufhörliches Beten, was nur die Gewißheit von Gottes, tagein und tagaus wirksamer Güte ist, und das Fasten, die Zurückweisung vom Augenschein der physischen Sinne gegen die Fülle des geistigen Bewußtseins, sind gewiß die einzigen Mittel zur Demonstration von ewiger Gesundheit und ewigem Glück. „Gesundheit,“ sagt Mrs. Eddy in „Rudimental Divine Science“ (S. 11), „ist das Bewußtsein von der Unwirklichkeit von Schmerz und Krankheit; oder eher, das absolute Bewußtsein von Harmonie und von nichts anderem. In einem Augenblick kannst du aus einem Nachttraum erwachen, geradeso kannst du aus dem Traum der Krankheit erwachen; denn die Demonstration der Wissenschaft des Gemütsheilens ist garnicht von der Stärke der menschlichen Annahme abhängig. Diese Demonstration beruht auf einem wahren Verständnis von Gott und der göttlichen Wissenschaft, welche jede menschliche Annahme wegnimmt und, durch die Erleuchtung des geistigen Verständnisses, die Allmacht und Allgegenwart des Guten offenbart von wo Gesundheit. Harmonie und ewiges Leben ausfließen.“
Hier, nun, wie auf jeder Seite ihrer Werke, gibt Mrs. Eddy auf jeden Zweifel die positive Antwort. Man kann nie mit Erfolg bestreiten, daß wahres Leben an und für sich eine Freude ist. In dem Jetzt zu leben, sich zu freuen, daß das einzige Bewußtsein, welches tatsächlich existiert, jetzt schon das Bewußtsein der unzerstörbaren Harmonie ist und diesen Standpunkt durch alles Scheinbare hindurch festzuhalten, ist der einzige Weg auf dem man, bis zum Ende, ausharrt und „wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig.“ Bis ans Ende beharren bedeutet jedoch ganz und gar nicht sich Krankheit oder anderer irrtümlicher Zustände zu unterwerfen, sondern es bedeutet wahres Ausharren oder Ausdauer in der Erkenntnis des Guten; tatsächliche Freude an der Tatsache des bewußten Lebens, das durch alle Arten scheinbarer Wolken leuchtet.
Echte geistige Gesundheit ist ewig das Wesen der Existenz des wirklichen Menschen und sie ist nie aufgehalten oder im geringsten vermindert worden durch die vernunftwidrigen Träume der Materialität. Somit, in der ersten und letzen Analyse, muß sie nicht erworben werden. Man muß sich einfach klar machen, daß sie die immergegenwärtige Wirklichkeit ist, sich freuen, daß das göttliche Gemüt existiert, und mit immer wachsender geistiger Erleuchtung erkennen was die Unendlichkeit des richtigen Lebens wirklich ist und immer gewesen ist. Dies ist der Weg auf dem man entdecken kann, daß das Ende des Irrtums, tatsächlich da ist, weil eine angenommene Illusion nie einen Ursprung, eine Geschichte oder Macht gehabt hat. Der alles in sich schließende Gott und Seine gute Schöpfung hat die Möglichkeit eines wirklichen Gegenteils für immer ausgeschlossen.
Nehme man nun an,— jemand gebe dies alles, wenigstens theoretisch, als wahr zu und fragt sich dennoch: „Warum bin ich nicht geheilt?“ Gerade mit dieser Frage verneint er alles was er vorher zugegeben hat. Der wahre Mensch, im Bild und Gleichnis Gottes, ist schon geheilt, schon vollkommen, als Ausdruck der göttlichen Natur. Dies ist die geistige Wahrheit die behauptet und festgehalten und erfahren werden muß, ohne irgendein „aber“ oder eine andere grundlose Klage. Richtige Betätigung erfordert die vernunftgemäße Anerkennung von dem was das göttliche Bewußtsein kennt, als die gegenwärtige und ewige Wirklichkeit des Menschen. Die Wahrheit für sich selbst zu erklären und dann im nächsten Atemzug ihre Tatsächlichkeit zu verneinen ist nicht wirklich die Christliche Wissenschaft anwenden.
Warum nun, kann man gerade im Angesicht von etwas Scheinbarem, richtig behaupten, daß die wahre Idee, die das göttliche Prinzip ausdrückt, alles ist was zur wahrhaften Erfahrung gehört? Es ist Tatsache, daß selbst eine scheinbar falsche Tätigkeit beansprucht als ein Begriff einer Art Gemüt, bestehen zu können, daß aber das einzige Gemüt welches wirklich ist, das eine unendliche, göttliche Gemüt, immerwährend richtige Tätigkeit wahrnimmt. Der wirkliche Sitz der Gesundheit ist nie in der angenommenen Materie, sondern immer im Gemüt selbst. Das was versuchen möchte sich selbst als sterbliches Gemüt aufzustellen, voraussetzlich das Gegenteil des wahren Gemütes, welches alles ist was ist, ist nie ein Ort gewesen und hat nie die geringste Macht besessen an irgendeinen illusorischen Ort Krankheit oder andere Arten von Disharmonie zu bringen. Die Tatsache, daß das göttliche Bewußtsein offenbart wird, gibt einem die Versicherung des Besitzes von allem was wahrhaft wesentlich ist. Und der wirkliche Mensch offenbart, jetzt und immer, das göttliche Gemüt. Wenn er dies nicht täte, so wäre der Schöpfer zeitweilig nicht erschaffend, was undenkbar ist. Da beide, Ort und Zeit, immer in der Gegenwart sind, ist die göttliche Intelligenz vollkommen und unzerstörbar in ihrer Wirksamkeit.
In der Darlegung die zitiert geworden ist aus „Retrospection and Introspection“ fährt Mrs. Eddy gleich mit der bestimmten Erklärung weiter: „Die Christliche Wissenschaft ist die einzige sichere Grundlage für Harmonie.“ Wirkliche Betätigung der Christlichen Wissenschaft ist wahrlich sicher und praktisch. Vollkommene Sicherheit nimmt, natürlich, die Stelle von jeder geringsten Spur von Furcht, Zweifel, Schwanken oder Verleugnen der Wahrheit ein; diese vollkommene Gewißheit ist die einzige befriedigende Antwort auf jede Frage. Kein Versuch, das was nie existiert hat zu erklären, kann je genügen, um zu heilen. Die tatsächliche Demonstration von Gesundheit beruht vollständig auf der absoluten Vernünftigkeit des unendlichen Prinzips, welches unauslöschbar liebevoll ist in seiner Offenbarwerdung. Wenn man dies weiß, geht man beständig vorwärts mit unsterblichem Mut.