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Die Einladung

Aus der Januar 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vielleicht keine anderen Worte in den Lehren des großen Meisters haben in den seither verflossenen Jahrhunderten die Menschen durch die christlichen Kirchen mehr angesprochen als die Worte im 11. Kapitel des Evangeliums des Matthäus: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. ... Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht”. In dem ganzen Wirken Jesu finden wir zahlreiche Beispiele, wie er anderen liebevoll unermüdlich diente und damit die Aufrichtigkeit seiner Aufforderung an seine Nachfolger: „Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen”, bewies.

Was ist die Last, vor der man Ruhe sucht? Ist es nicht der Glaube an ein von Gott getrenntes Gemüt, an persönliches Verantwortlichkeitsgefühl für das eigene und anderer Leute Wohlergehen? Welch unaussprechliche Ruhe das beladene Herz erfüllt, wenn es sich in kindlicher Demut und Gelehrigkeit an den Christus, die Wahrheit, in dem Verlangen wendet, menschliche Pläne und Sorgen beiseite zu legen, und „von mir lernt”,—die Führung des Christus sucht und verstehen lernt, daß Gottes Plan und Absicht den beharrlichen Sucher stets liebreich aus der Finsternis, dem Zweifel und dem niederdrückenden Gefühl des Mißlingens heraus zu Vertrauen, Frieden und Erfolg führt!

Die treuen Nachfolger Jesu nehmen seine Einladung an und trachten nach jener selbstlosen Demut und Bescheidenheit, die allein sie befähigt, die Kranken zu heilen, die Weltmüden und Leidtragenden zu trösten und jene Irrenden, die der Treber menschlichen Willens überdrüssig sind und sich nach des Vaters Willkommsehnen, umzuwandeln. Jeder Tag bietet in dem Maße Gelegenheit, eines andern Last zu erleichtern, sei es durch ein freundliches, ermutigendes Wort, einen freundlichen Blick, eine dargebotene Hand, wo Hilfe offenbar not tut, oder einen liebevollen Gedanken, wie wir mit Dank gegen Gott im Herzen unseren Pflichten nachgehen.

Tut dem Nachfolger Christi, auf dem zu Hause, im Geschäftsleben, in der Kirche Sorgen und Verantwortlichkeiten oder gar Mißverständnisse und feindseliger Tadel niederdrückend lasten, nicht vielleicht mehr Liebe, mehr von dem Christusgeist als Entschuldigungen und Selbstrechtfertigungsversuche not, um seine Last zu erleichtern? Und ist die Lieblosigkeit vielleicht nicht eher in ihm als in seinem Nächsten? Unsere Führerin Mary Baker Eddy sagt uns, daß „die Liebe alle Lasten leicht macht” (Miscellaneous Writings, S. 133). Ist es nicht der Mühe wert, nach dem Verständnis jener Liebe zu trachten, die eine solche Zusicherung für uns in sich birgt?

„Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften” und „deinen Nächsten als dich selbst”. Lieben wir Gott in solchem Maße, daß wir vor allen Dingen das Verlangen haben, daß Sein Wille geschehe, daß Sein Gesetz wirken möge, selbst wenn es unsere teuersten menschlichen Pläne und Ansichten umstoßen sollte? Lieben wir das Wohlergehen und das Fortkommen unseres Nebenmenschen, arbeiten und sorgen wir dafür mit derselben Begeisterung und Anteilnahme, wie wir für unser eigenes Gelingen und Fortkommen sorgen und es fördern? Kann das Beste eines Mitarbeiters oder Kirchenmitglieds vom Besten aller getrennt sein, wenn man erkennt, daß das die Christlichen Wissenschafter als Kirchenmitglieder und Arbeiter zusammenhaltende Einigkeitsband Liebe zur Christlichen Wissenschaft und das Verlangen ist, daß deren Lehren fortbestehen? Behalten wir diesen heiligen Zweck im Auge, so fällt es uns leichter, bei unserer täglichen Arbeit, bei den Geschäftssitzungen unserer Kirche und bei unseren mannigfaltigen Pflichten jene zuversichtliche Erwartung des Guten zu hegen, die es uns ermöglicht, auf Gottes Stimme zu horchen und sie zu vernehmen und Seinen Willen bekundet zu sehen.

Mrs. Eddy schreibt in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 201): „Große Hoffnung setze ich auf den, der in seinem Herzen sagt:

‚Deiner Stimme will lauschen ich dann‚
Daß ich nicht strauchle noch irre fortan;
Froh will ich folgen, gehst du mir voran,
Auf rauhem, steinigem Pfade‘”.

Dieses Lauschen und dieses selbstlose, gehorsame Nachfolgen befähigt uns, mit unserer Arbeit vertrauensvoll und freudig fortzufahren und zu wissen, daß die Zugänglichkeit des Guten und die Macht des Wortes Gottes durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft im täglichen Leben der Menschen bewiesen werden. Die Lasten von gestern sind die Gelegenheiten von heute geworden; denn wir lernen Gottes Willen erkennen und verstehen. Die beständig wiederholte Einladung des Meisters wird angenommen, und seine unfehlbare Verheißung der Ruhe geht in Erfüllung.


Liegt ein krummer Stecken vor uns, so bedürfen wir keiner Erklärung, wie krumm er ist. Legen wir einen geraden daneben, so ist die Arbeit gut getan. Man predige die Wahrheit, und der Irrtum steht beschämt vor ihr.—

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