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Tätigkeit und Vollbringen

Aus der Januar 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy hat wiederholt erklärt, daß die Bibel ihr einziger Führer auf dem geraden und schmalen Wege zu ihrer Entdeckung der göttlichen Wissenschaft war. Ihre Schriften lassen erkennen, daß sie aus den Bibelberichten über Christi Jesu Lehren und seine Heilungen, wodurch er die göttliche Berechtigung seiner Glaubenslehre bewies, große Erleuchtung und geistige Ausklärung schöpfte. Ja, die Heilung, die Mrs. Eddy an sich selber erlebte, und die zu ihrer wunderbaren geistigen Entdeckung führte, war die Folge der geistigen Erleuchtung ihres Denkens, als sie im 9. Kapitel des Evangeliums Matthäi die Geschichte von der Heilung des Gichtbrüchigen durch Christus Jesus las und darüber nachdachte. Die Schüler der Christlichen Wissenschaft sollten sich daher in die Worte des Meisters Christus Jesus gründlich vertiefen und über die Art und Weise, wie er bei seiner Heilarbeit mit Gedankenzuständen verfuhr, sorgfältig nachdenken.

Etwas, was uns in diesem Zusammenhange besonders auffällt, ist, daß Christus Jesus häufig von denen, die ihn um Heilung baten, tätige Mitarbeit verlangte. Die zehn Aussätzigen wies er an, hinzugehen und sich den Priestern zu zeigen, wie es das rabbinische Gesetz vorschrieb; und „da sie hingingen, wurden sie rein”. Dem Menschen mit der verdorrten Hand gebot er, seine Hand auszustrecken; und als er gehorchte, „ward sie ihm wieder gesund gleich wie die andere”. Da Christus Jesus unser Wegweiser ist, kann es uns nur von Nutzen sein, wenn wir bei unserer christlich-wissenschaftlichen Ausübung in diesem wie in allen anderen Punkten seinem Beispiel folgen. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 22) erklärt Mrs. Eddy ausdrücklich: „Wenn die Sterblichen zu dem Verständnis der Forderung Christi erwachen, machen sie Leiden durch. Dies veranlaßt sie, wie Ertrinkende, starke Anstrengungen zu machen, um sich zu retten; und durch Christi teure Liebe werden diese Anstrengungen mit Erfolg gekrönt”.

„Starke Anstrengungen”—was für kraftvolle Worte! Und doch sollten sie das Denken und Handeln aller Christlichen Wissenschaft kennzeichnen. Stärke im Lichte der Christlichen Wissenschaft betrachtet ist ein Ausdruck des Lebens, Gottes; und wenn daher unsere „starken Anstrengungen” wesensgleich mit dem göttlichen Gemüt sind, ist nicht Furcht vor der Materie oder dem Bösen sondern die göttliche Liebe ihre Triebfeder. Diese wahre Auffassung von starker Tätigkeit hat nichts Unbeständiges oder Schwaches an sich; sie verrät vielmehr dankbares und zuversichtliches Erwarten gottverliehener Segnungen. Auf derselben Seite in Wissenschaft und Gesundheit ermutigt uns unsere Führerin weiter mit den Worten: „Wenn ihr in euern Bestrebungen von schrecklicher Übermacht bedrängt werdet und keinen augenblicklichen Lohn empfangt, geht nicht zurück zum Irrtum, und werdet auch nicht säumig im Wettlauf. Wenn der Dampf der Schlacht sich zerteilt, werdet ihr das Gute erkennen, das ihr getan habt, und empfangen, was ihr verdient”.

Daß Jesaja erkannte, daß wir uns tätig bemühen müssen, um die göttlichen Segnungen des Schutzes und der Befreiung vom Bösen verwirklichen zu können, geht aus der von diesem Propheten verkündigten herrlichen Verheißung Gottes hervor: „So du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen; und so du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen”. Dies ist nicht nur eine zuversichtliche Verheißung, sondern auch eine Aufforderung zu tätiger Mitarbeit. Die an die Befreiungsverheißung geknüpfte Bedingung kommt in den Wörtern „hindurchgehen” und „hineingehen” zum Ausdruck. Wenn uns die Ströme der Widerwärtigkeit und die Feuer der Trübsal zu umzingeln scheinen, sollen wir uns nicht hinsetzen und über unsere mißliche Lage jammern, sondern uns lebhaft bemühen, das Gefühl der Freiheit zu erlangen.

Gott ist das Leben, und das Leben bedeutet Tätigkeit. Wir beweisen also die Erfüllung der Verheißung der Gegenwart Gottes selbst in Zeiten der Anfechtung und der Trübsal, indem wir die Tätigkeit bekunden, die Gott, das Leben, zum Ausdruck bringt. Mit andern Worten, die Widerspiegelung oder der tätige Ausdruck der Eigenschaften des göttlichen Gemüts, der Liebe, wirkt allem Übel einschließlich Krankheit, Sünde, Begrenzung und Leid entgegen, vernichtet es und befreit somit davon.

Dankbarkeit ist ein göttliches Lösungsmittel für viele verwirrende Probleme, weil wahre Dankbarkeit im Grunde ein Anerkennen Gottes, des Guten, ist. Die tätige Dankbarkeit gegen Gott, den Geber aller Gesundheit, alles Friedens, aller Freude, aller Intelligenz—alles Guten—hat schon oft die scheinbare Bestrickung durch Furcht vor Krankheit und sogar vor dem Tode vernichtet.

Vielleicht fordert die uns bedrängende Anfechtung, daß wir Verzeihlichkeit, Selbstlosigkeit und Geduld tätig bekunden. Wer sich vertrauensvoll an Gott, das göttliche Gemüt, die Quelle aller wahren Gedanken, wendet, wer Gott für Seinen stets vorhandenen Vorrat an diesen wahren Gedanken dankt und sie entsprechend widerspiegelt, beweist Gottes errettende Gegenwart. Laßt uns daher die Worte unserer Führerin beachten: „Die Gewissenhaften sind erfolgreich. Sie folgen getreulich; in bösen oder guten Tagen arbeiten sie auf das Vollbringen des Guten hin; durch Geduld ererben sie die Verheißung. Sei tätig, und dein Erfolg steht, so langsam er auch sein mag, außer Frage” (Miscellaneous Writings, S. 340). So beweist der zielbewußte christlich-wissenschaftliche Schüler und Arbeiter, daß rechte Tätigkeit ein stets zunehmendes Bewußtsein des Guten bewirkt.

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