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„Gott hat das Gedeihen gegeben”

Aus der Januar 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Tägliches Wachstum in geistiger Herrschaft und Harmonie durch das Erlangen größerer Erkenntnis Gottes, des unendlich Guten, ist das einzige Wachstum, wofür ein Gesetz besteht. Für Zunahme an Mißklang, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Leid oder Irrtum jeder Art gibt es kein Gesetz.

Durch das Verstehen des göttlichen Wachstumsgesetzes erlangt man Tüchtigkeit, und man wird dadurch ausgerüstet, der Menschheit größere Dienste zu leisten. In solchem Dienen liegt nichts Knechtisches, nichts Bedrückendes; denn das Gesetz der Freiheit stärkt alle, die ihm entsprechen. Niemand sollte innerlich seine Zustimmung dazu geben, der Knecht von Krankheit, Einsamkeit, Selbstsucht oder Sündhaftigkeit zu sein. Das Schicksal dieser Anfechtungen des sogenannten fleischlichen Sinnes ist, abzunehmen, bis sie verschwinden. Man sollte Sünde oder Krankheit nie als eine der Zunahme fähige Größe, Beschaffenheit oder Lage ansehen. Nur das Verständnis und der Beweis der Vollkommenheit Gottes und Seiner ganzen Schöpfung, die Er nicht nur erschafft, sondern auch immerdar erhält und segnet, kann zunehmen. Dieses Gesetz des Fortschritts sollte der Christliche Wissenschafter ununterbrochen beweisen.

Die Worte des Paulus: „Gott hat das Gedeihen gegeben”, beziehen sich nicht nur auf das Wirken der ersten Christen, sondern ebenso auf das Wirken der Christlichen Wissenschaft. Jede in der Christlichen Wissenschaft schnell oder allmählich bewirkte Heilung ist das Ergebnis des im menschlichen Bewußtsein wirkenden geistigen Gesetzes. Unzähligemal haben die jeweiligen Irrtümer in einem Falle so lang abgenommen, bis sie verschwanden; denn bei jeder solchen Heilung „hat Gott das Gedeihen”, das größere Verständnis des Guten, „gegeben”.

Der Hauptzweck der Christlichen Wissenschaft besteht jedoch nicht bloß im Bessern menschlicher Zustände. Ihr Zweck ist nichts Geringeres als das Austreiben jedes Glaubens an Materialität, damit Geistigkeit ununterbrochen eine vollere Widerspiegelung des wirklichen, geistigen Daseins ans Licht bringen kann. Der geistige Mensch ist kein Träumer; natürlich und mühelos beweist er die göttliche Kraft. Für den menschlichen Sinn geht das Erfassen der Vollständigkeit des Ebenbildes Gottes anscheinend allmählich vor sich, ebenso wie den körperlichen Sinnen die Dämmerung ein allmählicher Vorgang zu sein scheint, obgleich die Sonne immer ihr volles Licht ausstrahlt. Ebenso wissen wir alle, wenn nur eine Silbersichel in der Finsternis scheint, daß der Mond nicht unvollständig ist, sondern daß wir ihn nur nicht vollständig sehen. Der Mensch in Gottes Ebenbild ist jetzt und immerdar „vollkommen in ihm”, und wer dieser Tatsache immer eingedenk ist, findet, daß Begrenzungen und Widersprüche des Charakters und Betragens vergehen, und daß sich in seinem Denken und Erleben größere geistige Kraft behauptet.

Zweifellos hatte Johannes der Täufer einen Schimmer von dem unvermeidlichen Vergehen des materiellen Sinnes durch Zunahme des geistigen Sinnes, als er unter Bezugnahme auf Christus Jesus sagte: „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen”. Jeder Christliche Wissenschafter sollte sich selber darin ein Gesetz sein, daß er an nichts anderem als an Gottähnlichkeit und geistiger Herrschaft über fleischliche Annahmen zunehmen kann.

In den Sprüchen lesen wir: „Ein weiser Mann ist stark, und ein vernünftiger Mann ist mächtig von Kräften”. Diese der Erkenntnis Gottes und Seiner unendlichen Kraft entstammende Stärke ist geistig und endlos. Man kann der Allmacht nicht erfolgreich trotzen, und das Nichts kann so wenig an Kraft zunehmen wie eine Null. Daher nehmen Furcht und Zweifel in dem Maße ab, wie die Gotteserkenntnis bis zu dem Punkte zunimmt, wo man sieht, daß jetzt und immerdar nichts außer Gott und Seiner vollkommenen Offenbarwerdung besteht.

In bedrängten menschlichen Lagen ist oft mehr Liebe, Erbarmen und Verzeihlichkeit vonnöten. Wir müssen von dem Geist des Gebetes des Paulus beseelt sein: „Euch aber vermehre der Herr und lasse die Liebe völlig werden untereinander und gegen jedermann (wie denn auch wir sind gegen euch)”. Die göttliche Liebe ist ohne Anfang und ohne Ende. Für sie sind nicht die an sie gestellten Forderungen maßgebend. Daher kann der Christliche Wissenschafter, wenn er menschlich auf die Probe gestellt wird, in immer reicherem Maße eine göttlich selbstlose Liebe zum Ausdruck bringen, der nicht die Schwächen und Mängel einer oft wandelbaren oder jemand ganz in Beschlag nehmenden persönlichen Zuneigung anhaften. Wenn diese Widerspiegelung der allumfassenden Liebe in jemand zunimmt, ist es ganz natürlich, daß bei ihm alles, was kleinlich, lieblos und unbarmherzig ist, unverkennbar abnimmt. Abnahme an Materialität geht Hand in Hand mit Zunahme an Geistigkeit. Wer sich an die wissenschaftliche Auffassung von Zunahme und Abnahme hält, findet, daß die Materialität ihn immer weniger hindert, und daß er infolgedessen immer freudiger und geistig frischer wird.

Auf Seite 174 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” schreibt Mrs. Eddy: „Ein wachsendes Gefühl der Liebe, der Allgegenwart und der Allmacht Gottes umgibt mich. Jeden Tag erkenne ich Ihn besser, liebe ich Ihn mehr und bete ich demütig, Ihm besser zu dienen”. Da Mrs. Eddy sich eines beständig zunehmenden Gefühls der Liebe Gottes erfreute und demütig betete, Ihm besser zu dienen, sollten wir, ihre Nachfolger, dies ebenfalls tun und erwarten, wie sie vorwärts und aufwärts geführt zu werden. Auch wir können immer mehr Beweise geistigen Verständnisses und geistiger Kraft von oben liefern.

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