Es kann nicht geleugnet werden, daß alle Menschen sich Reichtum wünschen; ob aber alle nach Weisheit trachten, ist fraglich. Und doch können Weisheit und Reichtum, richtig verstanden, nicht voneinander getrennt werden. Nach der Begrüßung in seinem Briefe an die „zwölf Geschlechter, die da sind hin und her”, schreibt Jakobus: „So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann, ... so wird sie ihm gegeben werden”. Nie zuvor in der menschlichen Geschichte war Weisheit bei hoch und niedrig, bei Menschen und Völkern mehr vonnöten als in dieser Stunde.
Beim Blättern in der Bibel zog die Geschichte des Besuchs der königin von Reicharabien bei König Salomo im 10. Kapitel des 1. Buchs von den Königen die Aufmerksamkeit auf sich. Zuerst ist berichtet, daß diese Königin aus einem für damalige Begriffe fernen Lande nach Jerusalem kam, um etwas über Gott zu erfahren und Weisheit zu erlangen. Sie brachte, wie es weiter heißt, „viel Gold und Edelsteine” mit und war erstaunt über den überall zutage tretenden Reichtum. Doch durch das ganze Kapitel hindurch heißt es immer wieder, daß Weisheit den materiellen Reichtum in den Schatten stellte. Wir sollten einen Augenblick innehalten und über ihre an König Salomo gerichteten Worte nachdenken: „Gelobt sei der Herr, dein Gott, der zu dir Lust hat, ... darum ... hat er dich zum König gesetzt, daß du Gericht und Recht haltest”. Wir lesen, daß Salomo „größer an Reichtum und Weisheit war denn alle Könige auf Erden. Und alle Welt begehrte Salomo zu sehen, daß sie die Weisheit hörten, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte”.
Wenden wir uns von diesem Bericht aus alter Zeit den Worten aus dem wohlbekannten Liede Whittiers zu:
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