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Weisheit und Reichtum

Aus der Januar 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es kann nicht geleugnet werden, daß alle Menschen sich Reichtum wünschen; ob aber alle nach Weisheit trachten, ist fraglich. Und doch können Weisheit und Reichtum, richtig verstanden, nicht voneinander getrennt werden. Nach der Begrüßung in seinem Briefe an die „zwölf Geschlechter, die da sind hin und her”, schreibt Jakobus: „So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann, ... so wird sie ihm gegeben werden”. Nie zuvor in der menschlichen Geschichte war Weisheit bei hoch und niedrig, bei Menschen und Völkern mehr vonnöten als in dieser Stunde.

Beim Blättern in der Bibel zog die Geschichte des Besuchs der königin von Reicharabien bei König Salomo im 10. Kapitel des 1. Buchs von den Königen die Aufmerksamkeit auf sich. Zuerst ist berichtet, daß diese Königin aus einem für damalige Begriffe fernen Lande nach Jerusalem kam, um etwas über Gott zu erfahren und Weisheit zu erlangen. Sie brachte, wie es weiter heißt, „viel Gold und Edelsteine” mit und war erstaunt über den überall zutage tretenden Reichtum. Doch durch das ganze Kapitel hindurch heißt es immer wieder, daß Weisheit den materiellen Reichtum in den Schatten stellte. Wir sollten einen Augenblick innehalten und über ihre an König Salomo gerichteten Worte nachdenken: „Gelobt sei der Herr, dein Gott, der zu dir Lust hat, ... darum ... hat er dich zum König gesetzt, daß du Gericht und Recht haltest”. Wir lesen, daß Salomo „größer an Reichtum und Weisheit war denn alle Könige auf Erden. Und alle Welt begehrte Salomo zu sehen, daß sie die Weisheit hörten, die ihm Gott in sein Herz gegeben hatte”.

Wenden wir uns von diesem Bericht aus alter Zeit den Worten aus dem wohlbekannten Liede Whittiers zu:

Das Gute der Vergangenheit
Bleibt, um uns heute zu erfreu’n:
Es macht das Alltagsleben göttlich
Und jedes Land zum heil’gen Land.

Während wir an die Königin von Reicharabien denken, können wir auch die Worte Christi Jesu im Evangelium Matthäi aufschlagen: „Die Königin von Mittag wird auftreten am Jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht und wird es verdammen; denn sie kam vom Ende der Erde, Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr denn Salomo”. Wie der Schüler der Christlichen Wissenschaft bei diesen Worten des Meisters verweilt und die in demselben Kapitel berichteten Heilungen liest, erhebt sich sein Denken über den materiellen Reichtum der Zeit Salomos zu der Weisheit und der geistigen Kraft Christi Jesu, der zu seinen Gegnern wohl sagen konnte: „Hier ist mehr denn Salomo!” Während der Meister seine Nachfolger warnt, irdische Schätze zu sammeln, gebietet er ihnen, geistige Schätze zu sammeln, und versichert ihnen, daß „alle” irdischen Bedürfnisse befriedigt werden, wenn sie dem Geistigen den Vorrang geben. Die Christlichen Wissenschafter beweisen dies täglich und verknüpfen mit dieser Verheißung eng die Worte unserer erleuchteten Führerin Mary Baker Eddy: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schüssel zur Heiligen Schrift, S. 494).

Was unserer Bewegung heute besonders not tut, ist jene Weisheit, die uns befähigt, den Wohlstand zur Zeit Salomos richtig zu bewerten und dann wissenschaftlich zu überschlagen, wie nahe unser Wirken an das Wirken Christi Jesu im Heilen der Kranken heranreicht. Im Evangelium Matthäi, aus dem wir bereits Stellen angeführt haben, lesen wir, daß, als ein Mann mit einer verdorrten Hand Jesus in der Synagoge um Hilfe bat, der Einwand erhoben wurde, daß diese Arbeit nicht am Sabbattage getan werden sollte. Durch augenblickliches Wiederherstellen der Hand an Ort und Stelle bewies der Meister sofort sein Recht, am Sabbat zu heilen.

In jeder Mittwochabendversammlung in christlich-wissenschaftlichen Kirchen in der ganzen Welt werden Zeugnisse über das Heilen von Krankheiten aller Art durch göttliche Kraft gegeben und zwar in Erfüllung der Verheißungen unseres Meisters. Obgleich zuweilen versucht wurde, diesem Heilen durch das materielle Gesetz ein Ende zu machen, wird es weiter ausgeübt und bringt uns der von Johannes vorausgesagten Zeit immer näher, wo weder Sünde, Leid, Schmerz noch Tod mehr sein werden.

Die Königin von Reicharabien brachte „viel Gold und Edelsteine” mit nach Jerusalem; aber das in der Offenbarung des Johannes erwähnte neue Jerusalem ist aus reinem Gold und geschmückt mit „allerlei Edelgestein”. Der Reichtum der Zeit Salomos verblaßt vor den hier versinnbildlichten geistigen Herrlichkeiten. In dem Maße, wie „das Heilen der Völker” (engl. Bibel) weitergeht, vergehen Not und Elend, ist niemand müßig; denn „seine Knechte werden ihm dienen”, und die göttliche Gerechtigkeit gibt „einem jeglichen, wie seine Werke sein werden”. Mrs. Eddy erklärt: „Weisheit wird durch Glauben, Gebet und Erfahrung erlangt, und Gott ist es, der sie gibt” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 205). Dies ist zweifellos eine Aufforderung an uns, heute zu beweisen, daß die Macht der Weisheit und der Liebe dem Mangel, dem Krieg und allem Übel ein Ende macht—daß Gottes Reich komme auf Erden wie im Himmel.

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