Eure Freude soll niemand von euch nehmen”. So lautete eine der letzten Verheißungen, die Christus Jesus seinen Jüngern gab, als sie am Abend vor seiner Kreuzigung in dem großen oberen Saal das Abendmahl miteinander hielten. Der Neuling in der Christlichen Wissenschaft wundert sich zuweilen über diese Versicherung, die oft angeführt wird, und die, wie er beobachtet, anderen Schülern viel Ermutigung und Trost bringt. Wie kann man, fragt er, es anstellen, daß man von dem, was um einen her vor sich geht, unberührt bleibt? Wie können wir vermeiden, daß das, was andere Leute sagen oder tun, uns betrübt oder auch nur kränkt, wenn ihre Worte und Handlungen unser Leben so eng und verhängnisvoll berühren?
Sucht er die Antworten auf seine Fragen durch sorgfältiges, gewissenhaftes Sichvertiefen in die christlich-wissenschaftlichen Lehrbücher, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mrs. Eddy, so entdeckt er bald, daß das, was er seither für Freude gehalten hatte, überhaupt keine wirkliche Freude, sondern nur eine Nachahmung, eine Trugvorstellung ist. Er lernt verstehen, daß wahre Freude nicht, wie er geglaubt hatte, materiell sondern geistig ist. Und es wird ihm klar, daß Jesus beim Abendmahl zu seinen Jüngern von geistiger Freude sprach.
Hat der Schüler die Unwahrheit jener materiellen angeblichen Freude einsehen gelernt, so sucht er die wahre geistige Eigenschaft zu erkennen und zu verstehen, warum es unmöglich ist, daß diese Freude ihm genommen wird. Durch sorgfältiges Ergründen seiner Lehrbücher lernt er den Menschen nicht als materiell, sondern als „Gottes geistige Idee, individuell, vollkommen, ewig” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 115) ansehen. Er lernt auch verstehen, daß „der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist und stets war” (S. 471). Er lernt verstehen, daß der Mensch, „Gottes geistige Idee”, alle Eigenschaften Gottes widerspiegelt, wie der Sonnenstrahl alle Eigenschaften der Sonne widerspiegelt. Er lernt verstehen, daß Gott die Quelle aller Freude ist, und daß der Mensch diese Eigenschaft Gottes widerspiegelt. Er lernt verstehen, daß es wissenschaftlich so unmöglich ist, daß der Mensch, „Gottes geistige Idee”, etwas der Freude Unähnliches widerspiegelt, wie es unmöglich ist, daß ein Sonnenstrahl etwas dem Licht Unähnliches widerspiegelt. Führen wir den Vergleich noch weiter: der Schüler lernt verstehen, daß es so unmöglich ist, daß eine geistige Idee die von einer andern geistigen Idee widergespiegelte Freude auf irgend eine Art beeinträchtigen kann, wie es unmöglich ist, daß ein Sonnenstrahl das von einem andern Sonnenstrahl widergespiegelte Licht beeinträchtigt.
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