Auf Seite 279 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” schreibt Mrs. Eddy: „Der Gründer des Christentums sagte: ‚Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt‘. Die Christliche Wissenschaft bekräftigt Christi Worte und Taten. Das Prinzip der Christlichen Wissenschaft bekundet Frieden”. Die Bemühungen, Frieden unter den Völkern der Welt aufzurichten, tragen in dem Verhältnis Frucht, wie die Beweggründe und die üblichen Verfahren sowie deren Grundlage selbstlos und vom göttlichen Prinzip eingegeben sind. Wahrer geistiger Friede ist das Ergebnis eines göttlich reinen Bewußtseinszustandes, der Gott, den Geist, widerspiegelt; und es ist für jeden einzelnen höchst notwendig, dieses unsterbliche Bewußtsein, das Sünde ausschließt, zu erwerben.
Die Christlichen Wissenschafter sind keine oberflächlichen Optimisten, die aus Gewohnheit „Friede! Friede!” sagen, „und ist doch nicht Friede”. Anderseits lassen sie sich durch Weltlichkeit und deren Geltendmachung des Bösen gegen die Allmacht des Geistes, Gottes, nicht blenden und dadurch in finstere Schwarzseherei stürzen. Sie treten für die allumfassende Liebe, die Grundlage allumfassenden Friedens, ein. Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß Krankheit, Sünde und Krieg trügerisch sind und vermieden werden können, daß sie die Folge menschlicher Unkenntnis Gottes und grundloser Furcht sind, die in Selbstsucht, Feindschaft und Eigenwillen zum Ausdruck kommt. Sie zeigt sowohl die Notwendigkeit der Umwandlung des menschlichen Wesens als auch den Weg dazu, und erschließt dadurch das einzige Mittel zu einer wünschenswerten Änderung in menschlichen Umständen.
Ehe Friede allgemein bekundet werden kann, muß er vom einzelnen bewiesen werden. Die Mauer der Entfremdung zwischen den Menschen besteht hauptsächlich aus Furcht, Selbstsucht und Haß; aber diese lügenhaften sterblichen Annahmen können der mächtigen Anziehung der göttlichen Liebe nicht auf immer widerstehen. Es scheint nur allzu leicht, gedankenlos in den Chor des Unwillens über das Benehmen eines Menschen oder eines Volkes einzustimmen. Doch dieses Einstimmen in das falsche Zeugnis und das schreiende Äußern des Bösen macht uns gegen das „stille, sanfte Sausen” der Wahrheit taub, trübt die Reinheit unseres eigenen Bewußtseins und hält uns davon ab, ein folgerichtiger Friedensstifter zu sein. Zwei Menschen, die sich anscheinend nicht vertragen, sollten aufhören, immer wieder auf ihre Meinungsverschiedenheiten zurückzukommen, selbstgerecht und empfindlich zu sein, und sollten statt dessen das eine Gemüt und seine einigende Macht suchen! Sie sollten geistige Werte suchen und dadurch Frieden und einander finden! In der Wahrheit und in wahrem Denken ist keine Feindschaft, keine Furcht und keine Meinungsverschiedenheit zu finden.
„Gott ist das göttliche Gemüt. Daher die Folgerung: Hätten alle Völker ein Gemüt, so würde Friede herrschen” (Miscellany, S. 279). Bei jeder Meinungsverschiedenheit ist es das sterbliche Gemüt, das diejenigen, die es beeinflußt, einander entfremdet, weil es mit sich selber uneins ist. Das göttliche Gemüt dagegen vereinigt alle, die es widerspiegeln; denn im göttlichen Gemüt oder unter den Zeugen des Gemüts ist jeder Streit unmöglich. „Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen”.
Krieg zwischen Völkern ist auf ihre begrenzte Vorstellung von Gott, dem Guten, auf den von Furcht vor Verlust erfüllten Glauben an materiellen Besitz zurückzuführen. Streit ist der menschlichen Unkenntnis der Allgegenwart und der allumfassenden Einmütigkeit der Liebe zuzuschreiben. Wie miteinander zankende kleine Kinder durch den ruhigen und liebevollen Einfluß ihrer menschlichen Mutter, die über ihre kleinen Streitigkeiten erhaben ist, oft versöhnt werden, so sind alle großen Kinder der Welt dazu bestimmt, durch Widerspiegelung des einen unendlichen Vater-Mutter-Gottes geistige Einigkeit untereinander zu verwirklichen.
Geistiges Verständnis allein kann die vollständige und dauernde Erfüllung der Weissagung herbeiführen: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen”. Heute weicht das Rätsel des Bösen der geistigen Aufklärung und ihrer menschlichen Nutzanwendung. Die Christliche Wissenschaft wirkt für den Weltfrieden, indem sie das Wesen des vollkommenen Gottes, des vollkommenen Menschen und der vollkommenen Schöpfung offenbart; und im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy ist das Geheimnis wahren Denkens und wahren Lebens klar dargelegt.
Friede ist eine Mosaik aus intelligenten, unveränderlichen und dem zu Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen angehörenden Eigenschaften. Friede herrscht im unendlichen Gemüt, und alle von diesem Gemüt ausgehenden erhabenen Gedanken und Eigenschaften sind das gemeinsame Erbe aller. Die Christliche Wissenschaft stellt die Freude am wahren Erbe wieder her und liefert der Menschheit den Beweis, daß es in Wirklichkeit keinen Grund zu Streit und Uneinigkeit gibt.
Paulus sagt, daß nur „eine neue Kreatur etwas gilt”, und „wie viele nach dieser Regel einhergehen, über die sei Friede und Barmherzigkeit und über das Israel Gottes”. Früher oder später werden sich Erwachsene und Kinder aller Völker nicht mehr von den großen oder kleinen Stürmen des Irrtums beeinflussen lassen, sie werden Streit verbannen und die Ruhe geistiger Gesinnung pflegen. In allen seinen Beziehungen, in seinem Heim, in seinem Geschäft, in seinem tiefinnersten Denken pflegt und behütet der wahre Christliche Wissenschafter die Blume des ewigen Friedens. Er hat gelobt, den Geist des ernsten Rates der Mrs. Eddy zu befolgen: „Lasset die Herrschaft des Friedens und der Eintracht allerhaben und immerdar euer sein” (Miscellaneous Writings, S. 156).
