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Gottes Plan

Aus der April 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Kommt doch! Versteht ihr nicht
und habt ihr nicht vernommen,
daß der Ewige ein ewiger Gott,
der Schöpfer des ganzen Weltalls ist?
Er wird nicht matt, er wird nicht müde,
seine Einsicht ist unerforschlich”.

Der Plan des unveränderlichen und unsterblichen Gemüts muß unabänderlich und auf ewig entfaltet sein. Er bildet die ewige Schöpfungsharmonie, worin alle Ideen Gottes Einheit, Verständnis und Zusammenwirkung ausdrücken. Die Fortdauer des Planes ist durch die Allgegenwart des Gemüts und dessen geistige Gesetze, die die Unzertrennlichkeit von Schöpfer und Schöpfung aufrechterhalten, gesichert.

Der Plan des Schöpfers ist weltumfassend, herrlich in seiner Wohltätigkeit, gänzlich erfolgreich in seiner Anwendung. Vom unendlich Kleinen bis zum Unendlichen spiegelt jede Kundwerdung des Lebens die göttliche Tatkraft wider, die immerdar himmlische Harmonie ausdrückt. Da Gottes Plan durch das Wirken Seiner Gesetze offenbar wird, kann er weder umgangen noch vereitelt werden. Der göttliche Plan wird beständig und allüberall ausgeführt. Es geschieht nichts, was nicht Gottes Plan ist; denn das Wirken des göttlichen Gesetzes ist die unendliche Tatsache.

Der Plan des Prinzips birgt nichts Zufälliges oder Ungewisses in sich. Er wirkt mit Genauigkeit. Man kann sich darauf verlassen, daß er zu allen Zeiten und unter allen Umständen allerhaben ist. Man wird seine Gegenwart und Wirkung durch Überlegung und Offenbarung, nie durch Furcht, Aberglauben oder blinden Glauben gewahr. Die Menschen erfahren Gottes Plan im Beweisen der göttlichen Wissenschaft in dem Verhältnis, wie das Menschliche das Göttliche in jedem Punkte versteht und sich ihm fügt.

Das Leben kann für sein Weltall keinen zeitlichen Plan haben, kann nicht bloß eine künftige Versorgung mit Gutem, ein Plan für den Notfall, ein Versuchsplan sein. Es ist auch kein unvollständiger Plan oder ein Plan, der sich mit Irrtum irgend welcher Art abgeben muß. Da er auf die Wahrheit gegründet ist, weist er Noumenon und Phänomene, den Geist und seine Widerspiegelung, auf und nimmt Ewigkeitsrang ein. Als Plan unparteiischer Gerechtigkeit sorgt er nicht für Ideen insgesamt auf Kosten der Einzelidee noch umgekehrt. Er schließt keine Vernichtung des Geringeren zugunsten des Größeren, keine Aufsaugung, Absonderung, Entmannung oder Vernichtung in sich, sondern er enthüllt die unparteiischen Segnungen Gottes für alle Ewigkeit, die Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 599), als „Gottes Maß seelenerfüllter Jahre” erklärt.

In dem Plan des Lebens regelt Gottes Gesetz die Beschaffenheit, das Maß und die Erreichbarkeit aller Versorgung für die Schöpfung. Auch regelt es ihren Gebrauch, so daß es weder Anhäufung noch Mangel, weder Verschwendung noch ungerechte Verteilung gibt. Das Geschäft des Lebens wirkt immer auf göttliche Art mit unerschöpften Mitteln. Da das Leben die Liebe ist, sorgt es liebreich und mit unendlicher Weisheit für seine Ideen.

Der Plan Gottes ist das, was der eine Vater-Mutter für den geliebten Sohn vorgesehen hat. Er ist voller Gelegenheit, Fortschritt und Freiheit. Ist der Mensch diesem Plan gehorsam, so braucht er selber keinen Weg zu planen; denn Gottes Gesetz hält ihn in dem ununterbrochenen Gleichmaß harmonischen Seins. Da unser Meister das wußte, sagte er: „Ich kann nichts von mir selber tun”. „Ich tue allezeit, was ihm gefällt”.

Die göttliche Liebe allein entwirft den ewigen Plan. Daher können offenbar weder das sterbliche Gemüt, die Materie, Glück, Vorfahren noch Planeten die Erfahrung des wirklichen Menschen planen oder lenken. Medizinische Annahmen können ihm kein kurzes Leben vorschreiben, noch kann falsche Theologie bestimmen, daß eine Hölle seiner harrt. Falsche Psychologie kann ihn nicht in ein geplantes materielles Dasein einordnen, noch kann sterbliche Geburt ihm Jahre voller Schmerzen und Mühe aufladen. Materielle Umstände und Umgebungen umschreiben seinen Lebenspfad nicht; Fleisch und Blut bestimmen weder sein Wesen noch seine Fähigkeit. Weder sagenhafte Heilige noch böse Geister lenken seinen Lebenslauf. Menschlicher Krieg kann den Menschen nicht vernichten, weil er nur dem göttlichen Gemüt untertan ist und Gottes Plan den Menschen auf dem Weg des ewigen Lebens hält.

Unsere Führerin schreibt in „Pulpit and Preß” (S. 4): „Wer im Guten lebt, lebt auch in Gott,— lebt im ganzen Leben, durch allen Raum”. Alles, was nach Gottes Plan geschieht, vollzieht sich im Menschen. Dadurch ist er der Unendlichkeit, der Ewigkeit, dem Himmel verwandt. Nach Gottes Vorsehung erreicht der Mensch den Geist nicht durch die Materie, das Gute nicht durch Böses, die Freiheit nicht durch Begrenzung, das Sein nicht durch Geburt, den Himmel nicht durch die Hölle, sondern dieser Plan hält ihn immerdar in der Allheit Gottes. Er bewegt sich in Ewigkeit so eng verbunden mit Gott, wie der Gedanke mit dem Gemüt verbunden ist. Gottes Plan macht den Menschen mit der Unermeßlichkeit vertraut, mit dem Weltall zugleich bestehend, mit dem Mittelpunkt und Umkreis des Seins bekannt. Er verkörpert die Gesetze der Ewigkeit und strahlt das Wesen der Unsterblichkeit aus; denn der Mensch ist gottähnlich.

Gottes göttlicher Plan ist durch unumschränkte geistige Schöpfung entfaltet; dennoch ist er ein der Menschheit unmittelbar zur Verfügung stehender Erlösungsplan. Gottes Plan steht in der ewigen Gegenwart fest, weshalb er sofort erkannt und angenommen werden sollte. Er verleiht seine Segnungen heute. Nur Wirklichkeit umgibt die Menschheit, und in dem Maße, wie die Wirklichkeit erkannt und beachtet wird, befreit sie die Menschen von jeder falschen Annahme. Gottes Wege sind höher als unsere Wege. Daher müssen wir beten, daß wir den von der göttlichen Liebe für den Menschen bestimmten Weg sehen und darauf wandeln lernen.

Mose, der die Israeliten aus der Knechtschaft führte, bat immer um Gottes Plan und horchte darauf. Als er ihm geoffenbart wurde und er ihn genau befolgte, konnte er ein Volk aus elender Erniedrigung und Unterwerfung unter das Böse befreien und zu größerer Herrschaft und Freiheit führen. Die ihm von Gott übertragene Führerschaft erforderte beständiges Einssein mit Gott, Überwindung persönlicher Begrenzung und Mut, die Ansprüche des Irrtums anzugreifen und bis zu ihrer Vernichtung auszuharren. Sie erforderte den Zusammenschluß des Volkes, die Höherhebung seiner Ideale und eine vollkommene Ausführung des göttlichen Plans. In diesem Plan waren der nötige Mut, die erforderliche Nahrung und Kleidung, die Aufstellung von Gesetzen, um den veränderten Zuständen gerecht zu werden, eine vollständige Umstellung des Volkscharakters, Arbeit, Hilfsquellen und die Beziehung zu anderen Völkern erfolgreich vorgesehen. Während der 40jährigen nationalen Übergangszeit führte, versorgte, bewahrte und bereicherte der von Mose erschaute und ausgeführte Plan Gottes die Israeliten, wenn sie sich ihm fügten.

Im 4. Buch Mose lesen wir, daß Mose „ein sehr sanftmütiger Mann war, sanftmütiger als alle Menschen auf Erden” (engl. Bibel). Trotzdem war sein Leben unstreitig eine Erfahrung hervorragenden persönlichen Fortschritts und erfolgreicher Führerschaft. Jedermann muß erkennen, daß das, was er vollbrachte, die Folge seines Gehorsams gegen den Plan Gottes war. Noch in seinen letzten Ermahnungen an die Kinder Israel legte er dem Volk eindringlich ans Herz, auf Gottes Gebote zu hören und sie zu befolgen. Dann, erklärte er, würden sie leben und das Land besitzen, das Gott ihnen gegeben hatte.

In unserem Zeitalter hat Gott Seinen Plan, die göttliche Wissenschaft, einem andern sanftmütigen und gehorsamen Diener, unserer Führerin Mary Baker Eddy, enthüllt, und sie hat ihn für die ganze Menschheit niedergeschrieben. Sie hat den Menschen Gottes Plan in ihren Schriften, worin sie die Bibel erläutert, gegeben. Wir brauchen diesen Plan nur zu verstehen und zu befolgen, um in unser gelobtes Land, Freiheit von materieller Knechtschaft, zu kommen. Gottes Weg ist heute so wirksam wie vor alters.

Heute ist es jedem, ob er eine Machtstellung bekleidet oder zu den Untertanen zählt, möglich, durch wahres geistiges Verständnis in stillem Gebet mit Gott eins zu sein, wenn der materielle Sinn ausgeschlossen ist. Gott offenbart in solchem Einssein dem menschlichen Denken Seinen Plan und befähigt die Menschen, ihn zu befolgen. Das bewahrt sie davor, daß sie das Opfer menschlicher Versuchspläne werden. Unsere Führerin schreibt auf Seite 283 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany”: „Rechtes Denken und Handeln sind die unumschränkten Heilmittel für alles Leid der Erde”; und: „Menschen wie Völker vereinigen sich einmütig auf der Grundlage der Gerechtigkeit, und dies geschieht, wenn das Selbst in der Liebe — in Gottes Erlösungsplan — aufgeht”.

Wie die Menschen dahin kommen, daß sie Gottes Absicht gehorchen und deren Segnungen ernten, ist in den Geboten zusammengefaßt, die Mose auf dem Berg der Offenbarung empfing, die Christus Jesus wiederholte und bewies, und die Mrs. Eddy wissenschaftlich erklärte, nämlich: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben”, und: „Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst”. In dieser Weise können sich alle Menschen und Völker dem Plan Gottes fügen. Er enthält nichts Schädliches. Er ist die einzige Lösung für unsere Weltangelegenheiten.

Über Gottes Plan und dessen Endziel für die menschliche Erlösung lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit (S. 340): „Das göttliche Prinzip des ersten Gebots ist die Basis der Wissenschaft des Seins, durch die der Mensch Gesundheit, Heiligkeit und ewiges Leben demonstriert. Der eine unendliche Gott, das Gute, vereinigt Menschen und Völker; richtet die Brüderschaft der Menschen auf; beendet die Kriege; erfüllt die Schriftstelle: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst‘; vernichtet heidnische und christliche Abgötterei — alles, was in sozialen, bürgerlichen, kriminalen, politischen und religiösen Gesetzen verkehrt ist; stellt die Geschlechter gleich; hebt den Fluch auf, der auf dem Menschen liegt, und läßt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte”. Könnte irgend ein menschlicher Plan das vollbringen?

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