Wohl kein Fall, in dem Christus Jesus auf gebührender Beachtung der sogenannten kleinen Dingen bestand, ist so bekannt wie seine Ermahnung, die er nach der Speisung der Fünftausend seinen Jüngern erteilte. Durch sein klares Verständnis Gottes als der unendlichen Versorgungsquelle waren die wenigen Brote und Fische vermehrt und die Tausende hungriger Zuhörer, die sich auf den Wiesen an den Abhängen des Berges jenseits des galiläischen Meeres gelagert hatten, gespeist worden. Dennoch lesen wir: „Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, daß nichts umkomme”.
Des Meisters Gebot mag die Jünger, obwohl sie es sofort befolgten, etwas befremdet haben, da anscheinend kein unmittelbares Bedürfnis für die Überreste vorlag. Überdies waren sie soeben Zeugen des Beweises gewesen, daß er Gottes geistige Kraft anwenden konnte und nicht von materieller Versorgung abhängig war, um sogar eine solch große Menge Menschen zu speisen. Aber er, der redete, wie „nie ein Mensch geredet hat”, zeigte damit sowohl seinen Jüngern als auch der Menschheit im allgemeinen die Wichtigkeit gebührender Anerkennung jeder durch Gottesverständnis bekundeten Wohltat. Wie die Jünger jeden Beweis der Allgegenwart Gottes, so geringfügig oder unwichtig das äußere Zeichen dem sterblichen Sinn auch erscheinen mochte, völlig würdigten und anerkannten, wurden sie geeignet und bereit, mehr Gutes zu empfangen und so höhere Werke zu vollbringen.
Während seines ganzen Wirkens nahm Jesus wiederholt Bezug auf kleine Dinge. An den Sperlingen, den Lilien, den Haaren auf dem Haupte veranschaulichte er die Allumfassenheit der Güte Gottes und ihre Verfügbarkeit für alle Seine Kinder. Nichts Gutes war zu klein oder zu unbedeutend, um als Hinweis auf die unendliche Weisheit und Fürsorge seines Vaters beachtet zu werden. Diese klare Wahrnehmung der Allheit Gottes befähigte den Meister, sie in jeder Hinsicht zu beweisen.
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