Wenn wir in der Christlichen Wissenschaft lernen, in der Gegenwart zu leben, das Gute und die Lösung aller unserer Probleme in der Gegenwart zu erwarten, finden wir Frieden, und unsere Probleme gehen ihrer Lösung entgegen. Erwarten wir Erfolg erst am Ende dessen, was wir Geschäftsstockung nennen, so kann die Geschäftsstockung in unserer Erfahrung leicht weiterbestehen. Wir sollten die Heilung unseres Geschäfts so wenig wie die Heilung unseres Körpers auf eine künftige Zeit aufschieben, in der wir glauben, sehen zu können, wie diese Heilung erfolgen kann, sondern wir sollten uns so verhalten, daß wir zusehen, wie Gottes Gesetz jetzt beim Ausarbeiten unserer Probleme wirkt. Im menschlichen Leben ist schon manche Schuldenlast überraschend schnell durch den Entschluß beglichen worden, sofort alles zu sparen, was auch nur zu ihrer Tilgung gespart werden kann. Schon diese Bereitwilligkeit, es mit einer Lage ernsthaft aufzunehmen, anstatt die Lösung der Schwierigkeit auf die Zukunft aufzuschieben, bringt ihren Lohn. Jemand hat gesagt: Geh so weit du sehen kannst und sieh, wie weit du kommst.
Dieses Erwachen zum Übernehmen der Verantwortung, jetzt Gutes zu tun, bricht den mesmerischen Schicksalsglauben und bringt ungesehene Mittel und Wege zur Behandlung alles dessen, was Arbeitslosigkeit betrifft, ans Licht. Dieses Erwachen rüttelt einen auch aus dem bösen Traum von Krankheit auf und gibt einem den nötigen Antrieb, den Traum von Leiden oder Begrenzung abzuweisen; denn er ist kein Teil unseres wirklichen Seins und hat daher weder gesetzliche Befugnis noch Macht, einen seinen Ansprüchen preiszugeben.
Jedes Schwierigkeitsbild, das Furcht heraufbeschwören möchte, um unsern Fortschritt aufzuhalten, kann sicher verbannt werden, wenn man sich die erbarmungsvolle Versicherung zunutze macht, die Elisa seinem Diener gab, als sie von Feinden umringt waren: „Fürchte dich nicht! denn derer ist mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind”. Wenn so der Furcht Einhalt geboten ist, bringt Gebet weiteren Trost. Das Gebet, das das Heilmittel ist, ist das Verlangen, daß uns die Augen geöffnet werden mögen, damit wir die Allgegenwart der beschützenden Macht Gottes anerkennen. Diese ist unbegrenzbar in ihrer Hinlänglichkeit, unser vorliegendes Bedürfnis gerade dort, wo wir sind, zu befriedigen, und wirkt mit der Gewißheit geistigen Gesetzes.
Christus Jesus bewies, daß das geistige Gesetz immer wirkt, um jedes menschliche Bedürfnis zu befriedigen, sei dieses Bedürfnis Gesundheit Freudigkeit, Schutz oder das tägliche Brot. Einmal folgte ihm das Volk ins Hügelland nach, um seiner Lehre von Gottes Liebe und Allgegenwart zuzuhören. Der Tag ging zur Neige, und die Jünger, die sahen, daß sie ohne ausreichenden sichtbaren Speisevorrat in der Wüste waren, wurden besorgt und baten Jesus, die Leute wegzuschicken, solange sie noch bei Tag in die Stadt gelangen konnten. Da der Meister jedoch sah, daß den Jüngern der Beweis des geistigen Gesetzes der Liebe und der Fürsorge Gottes, das er gelehrt hatte, not tat, erwiderte er: „Es ist nicht not, daß sie hingehen; gebt ihr ihnen zu essen”. Sie hatten aber nur fünf Brote und zwei kleine Fische. Dieser kleine Vorrat mag für die Jünger eine Mahlzeit für vielleicht soviel Leute, wie Brote vorhanden waren, dargestellt haben. Aber für Jesus stand seit seinem Erlebnis in der Wüste die Grundtatsache fest, daß „der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht”, und nun sah er zu Gott empor und dankte. Er wußte, daß das geistige Gesetz weder durch Zeit noch durch Ort noch durch irgend eine Form von Materialität begrenzt ist, sondern uneingeschränkt zur Verfügung steht und angewandt werden kann. Dann teilte er die Speise unter die Jünger aus und diese unter das versammelte Volk. Gerade dort, wo das Volk und die Jünger in ihrer seelischen, geistigen oder körperlichen Not waren, wurde ihnen wahrhaft auch die nötige Versorgung bekundet. Und nachdem alle satt waren, waren noch „zwölf Körbe voll” Brocken übrig.
Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß dieses geistige Gesetz beständig zur Verfügung steht. Sie lehrt ihre Schüler, daß, weil Gott immer gegenwärtig und der Mensch eins mit Ihm ist, die Lösung aller Probleme der Menschheit jetzt möglich ist. Ein kleiner Schüler der Christlichen Wissenschaft, der dieses Gesetz gründlich und in einfacher Weise verstand, antwortete, als er gefragt wurde, ob er sich fürchten würde, wenn er allein wäre: „O nein, Gott wäre ja dort”. „Wie weißt du denn, daß Gott dort wäre?” wurde er weiter gefragt. „Weil ich dort wäre”, war die Antwort. Er hatte die Tatsache erfaßt, daß der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, ebenso unmöglich irgendwo sein kann, wo die göttliche Liebe nicht zu Gebote steht, wie ein Spiegelbild ohne den ursprünglichen Gegenstand erscheinen kann.
Was hat es nun zu sagen, wenn die Umgebung oder sogar die Welt geltend macht, daß heutzutage, wo unzählige Arbeitslose die Nachweisbüros bestürmen, nur wenig Arbeit zu vergeben ist? Mrs. Eddy erklärt im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 425): „Gott ist mehr für den Menschen als seine Annahme”. Überall, wo man sein mag, in der Stadt, auf dem Lande, ja sogar in der mentalen Wüste verzögerter Hoffnung, kann man durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft beweisen, daß Fähigkeit und Versorgung in reichem Maße von Gott kommen und daher immer zur Verfügung stehen.
