„Wer eine Sache klüglich führt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den Herrn verläßt“ (Spr. 16:20). Ich bin dankbar, bezeugen zu können, daß die Heilkraft dieses Bibelwortes mir bewiesen wurde zu einer Zeit, als ich nach einer Wohnung suchen mußte. Vor über drei Jahren verlobte ich mich mit einem Mitwissenschafter, und obwohl wir nicht vorhatten, uns sogleich zu verheiraten, so erkannten wir, daß, wenn die Zeit dazu gekommen wäre, wahrscheinlich das größte Problem das Finden einer geeigneten Wohnung sein würde. Demgemäß beschlossen wir, gleich mit der Arbeit anzufangen, und unser Denken mit Bezug auf den rechten Begriff von Heim zu berichtigen und zu klären.
Ich studierte alle darauf bezüglichen Stellen in der Bibel und Mrs. Eddys Schriften. Ich fand viele inspirierende Aussprüche, die mir verstehen halfen, daß das Heim eigentlich ein Bewußtseinszustand ist und in seiner Existenz selbst, seiner Schönheit und Harmonie gänzlich von der gedanklichen Annahme dieser Eigenschaften abhängt. Fast jede Nummer der Zeitschriften brachte neue Anregung, und ich las manche der Aufsätze wiederholt, um die Gedanken in mich aufzunehmen. Einer meiner Lieblingsaufsätze erschien im Christian Science Monitor vom 2. November 1945. Eine der Erklärungen dieses Aufsatzes lautete: „Wir müssen in Gedanken auf der wahren Idee des Heims verweilen, anstatt nur auf den negativen, begrenzenden Annahmen, mit denen die aggressiven Suggestionen des Bösen uns verwirren möchten.“
Auch mein Verlobter nahm zweimal am Tage die metaphysische Arbeit für dieses Problem auf. Bei seinem Studium der Erklärungen Mrs. Eddys in bezug auf Heim und Himmel als individueller Bewußtseinszustände, erkannte er die Unbegrenztheit als eine wesentliche Eigenschaft des Heims. Die Bibel lehrt, daß der himmlische Vater Platz für ein jedes Seiner individuellen Kinder vorsieht; und bei der Anwendung dieser biblischen Wahrheiten, erkannte mein Verlobter, daß der Mensch durch keine Reihe von Umständen, welcher Art sie auch sein mögen, ob begrenzt oder weltweit, seines ihm zugewiesenen Platzes beraubt werden konnte.
Nach einiger Zeit entdeckten wir, daß uns die aggressiven Suggestionen in bezug auf Wohnungsnot, die uns täglich aus den Zeitungen entgegentraten, nicht länger entmutigen konnten. Wir lernten die mentale Natur unsres wahren Heims besser verstehen, sahen es als eine stets gegenwärtige Wirklichkeit und wiesen mental jede sich geltend machende Annahme eines Gegenteils zurück, und zwar nicht nur für uns selbst, sondern für das ganze Weltall. Wir lernten, menschliches Planen aller Art aufzugeben, und es Gott anzuvertrauen, die menschliche Offenbarwerdung der rechten Lösung erscheinen zu lassen.
Nachdem wir diese geistige Arbeit viele Monate lang weitergeführt hatten, schienen unsre pekuniären Probleme gelöst zu sein, und wir planten zu heiraten. Dann fingen wir an, um Führung zu beten, welche menschlichen Schritte wir nun wohl tun sollten, um eine Wohnung zu finden, da wir bis zur Zeit äußerlich noch nichts in der Richtung unternommen hatten. Wir dachten an verschiedene Dinge, die wir tun konnten, doch ehe wir Zeit hatten, irgendwelche davon auszuführen, sagte uns ein Freund von einem Mietshaus, in dem eine Wohnung freiwerden würde, und empfahl uns, mit dem Verwalter in Verbindung zu treten. Von neuem mußten wir unsre metaphysische Arbeit aufnehmen, denn wir hörten immerwährend Gerüchte davon, daß zur Zeit kein Verwalter einem Fremden eine Wohnung vermieten würde, ohne vorher eine beträchtliche Summe als „Handgeld“ erhalten zu haben. Doch wir erkannten diese Suggestion als einen Angriff auf die Rechtlichkeit und Ehrlichkeit der Kinder Gottes und wiesen sie zurück. Wir besuchten den Verwalter, der uns sagte, daß er von keiner freien Wohnung wüßte, uns jedoch gerne Mitteilung davon machen würde, wenn er von einer hörte.
Einige Tage später rief er uns an, um uns zu sagen, er hätte zwar noch nichts von der freien Wohnung gehört, von der wir gesprochen hatten, doch wäre jetzt eine andere, etwas größere und bessere, in demselben Hause freigeworden. Sie wäre gänzlich neu hergerichtet worden, und stände uns zur Verfügung, falls wir sie wollten. Kein erforderliches „Handgeld“ wurde erwähnt, und die Wohnung erwies sich als völlig unsern Wünschen entsprechend, und wir brauchten weniger Miete dafür zu zahlen, als wir erwartet hatten. Die Demonstration war so vollkommen, daß wir diese Wohnung zwei Monate vor der Zeit hatten, an der wir zu heiraten beabsichtigten; was uns Gelegenheit gab, sie vollkommen auszustatten und in Ordnung zu bringen, ehe wir einzogen. Die Wohnung erwies sich in jeder Beziehung als bequem, freundlich und harmonisch.
Auf Seite 13 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Selbst wenn das Gebet aufrichtig ist, so weiß doch Gott, was wir bedürfen, ehe wir Ihm oder unsern Mitmenschen etwas davon sagen.“ Wahrlich wurde unsre Notdurft gestillt, und zwar noch ehe wir sie als eine Notdurft erkannt hatten. Diese Erfahrung lehrte mich verstehen, daß alles, was wir menschlich brauchen, uns zugeteilt wird, wenn wir gelernt haben, richtig darüber zu denken.
Ich habe zahllose Heilungen unharmonischer Zustände erlebt, die alle unter den reinigenden Strahlen der Christuswahrheit verschwunden sind. Ich bin dankbar für das Vorrecht, viele Jahre lang die Sonntagsschule besuchen zu können, und für die Freude, die es bedeutet, im Dienste unsrer Sache zu stehen, und für jeden Kanal, durch den die Christliche Wissenschaft heutzutage die Welt erreicht.—Bronx, Neuyork, Neuyork, U. S. A.
Ich möchte hiermit das Zeugnis meiner Frau bestätigen und auch meine Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft ausdrücken und für die Heilung von der Gewohnheit des geselligen Trinkens und von einem tief eingewurzelten Vorurteil gegen andere Religionen und Rassen. Doch bin ich besonders dankbar für ein klareres Verständnis von der Allheit Gottes und des Menschen Beziehung zu Ihm, wie die Christliche Wissenschaft sie lehrt.